Wenn Mann will, dann können immer Gründe gefunden werden. Wofür? Na, um wieder hinauszufahren aufs Meer! Im vorliegenden Fall war für den Skipper die kausale Suche nicht all zu schwer, weil gleich mehrere Optionen als Nachweis für die Notwendigkeit zur Verfügung standen. Für den neugierigen Leser werden sich diese im folgenden Törnbericht bald offenlegen.
Beginnen wir mit dem Hauptgrund. Dieser ist nicht schwer zu er-raten, weil er in der Berichtsüberschrift schon ver-raten wurde. Am 9. August 2023 geht bei sechs Adressaten, ich – Anton – bin einer von ihnen, eine Email mit Betreff „ACHTUNG!!! Twenty years after – Törn“ ein. Absender ist der Skipper von damals. Er schreibt u.a.:
Liebe Freunde und vor 20 Jahren erfolgreiche Ecker Cup Crew!
Das ist eine Einladung und ich würde mich freuen, wenn wir uns noch einmal auf die Spuren des damals so erfolgreich bestrittenen Ecker Cups begeben könnten. Zeitraum: 21. bis 28. Oktober 2023, Ausgangshafen/Strecke: Korfu/Gouvia, Preveza (wegen der Erinnerungen), Lefkas (wegen des ev. bevorstehenden YCBS-Cups 2024) und zurück nach Korfu. ……… usw. ………
Am liebsten hätte ich Euch alle gerne wieder dabei. Auf positive Rückmeldungen freut sich Euer Skipper.
Die Crew aus 2003 v.l.: Andreas, Konrad, Anton, Skipper Christian mit Start-Nr. 33, Markus, Richard und Georg
Fünf sagen zu, Markus leider nicht (er hat die Segelkleidung schon vor einigen Jahren endgültig an den Nagel gehängt). Den nun freien Platz übernimmt Wilfried aus Friedrichshafen, den wir eben beim Eckercup 2003, damals noch Konkurrent, aber bald als guten Freund, kennenlernen durften. Leider fällt kurz vor dem Törn auch noch Georg wegen eines unerwarteten gesundheitlichen Problems aus, so stehen wir am Samstag, den 21. Oktober 2023 nur zu sechst im Morgengrauen in Ranshofen zum Anreisestart vor der Kamera:
Oktober 2023 – zwanzig Jahre älter – v.l.: Anton, Andreas, Skipper Christian, Konrad, Wilfried und Richard
Etwas später: Ein Transferbus nach München, eine Lufthansa-Maschine nach Korfu, ein Shuttle zur Marina Gouvia, etwas Papierkram beim Stützpunkt von Athenian Yachts, wo Trend Travel & Yachting in bewährter Form für uns eine Yacht geordert hatte. Schon können wir sie beziehen, die SUN ODYSSEY 519 namens PANAGIA (sprich: pana-gia). Ihr breites Heck, die große Klappe und die doppelte Steuerung erinnern uns gar nicht an das Schiff von damals.
Damals, da steuerten wir die Jonathan R2 vom Typ Dufour 44 Racing, eine recht flotte Performance-Yacht mit besonders großem Mono-Steuerrad in der Mitte. Das war gut zum schnellen Reagieren auf mächtige Wellen. Der Start erfolgte am 20. Oktober 2003 vor der schönen kroatischen Stadt Zadar zusammen mit knapp 80 weiteren Segelschiffen. Dann ging es nonstop die Adria hinunter, an Korfu westlich vorbei und hinein nach Preveza, letztere schon am Ionischen Meer. Nach 5 harten Tagen, und besonders den Nächten dazwischen, erreichten wir am 24. zur Mittagszeit bei strömenden Regen das Zwischenziel, das ist dem damaligen Blog-Protokoll für die Jonathan R2 dank Ferdinand und Klaus noch heute zu entnehmen.
Zur Retrospektive ein paar Impressionen aus 2003:
Georgs Schotwechsel – Wolkenbruch vor Preveza – Leberkäse am Zwischenziel – Wäschetrocknung
Einen Abend mit schneller Eingewöhnung ins griechische Speisenangebot und eine für Ende Oktober unerwartet schwülheiße Schiffsnächtigung liegen hinter uns – und nun darf es losgehen. Niederschlag soll bald kommen, sagt der Sonntag. Der Skipper hat sich schon in Ölzeug gehüllt und hofft auf kühlen Fahrtwind – vorerst schwitzt er unter Maschine. Bald aber setzen wir die Segel und wollen nach Südosten, dahin, wo der Wind herkommt.
An der Stadt Korfu mit den großen Kreuzfahrtschiffen davor geht es noch gut vorbei, später wechseln wir auf Steuerbordbug und auch wieder zurück – kreuzen ist angesagt. Der Regen hält sich zurück. Den Schlussteil des Tages darf uns wieder die Maschine unterstützen, so kommen wir noch vor Einbruch der Dunkelheit auf der Ostseite der Insel Paxos an. Zweimal fällt der Anker, dann passt es und wir liegen ab 19 Uhr gut am Kai von Gaios, dem das Wasser wegen der südlichen Winde bis zur gelb geschminkten Oberlippe steht. Der Platz am engen Meeresarm ist ruhig, aber der Ort selber noch recht lebhaft für die späte Saison. Ein gemütliches Abendessen in lauschigem Ambiente beendet den langen Segeltag mit über 40 Meilen gegen den südlichen Wind.
Der Montag bringt uns von Paxos nach Preveza im Ambrakischen Golf. Am frühen Nachmittag sind die etwas über 30 Meilen abgespult und wir biegen in die lateral betonnte flache Zufahrt ein. Diesmal strahlt die Sonne mit uns um die Wette und der Skipper sitzt wie ein Urlauber im Sommer ganz relaxt hinten im Eck. Bald lassen wir die roten und grünen Straßenmarkierungen im Heck zurück und parken uns links drehend längsseits am Stadtkai ein. Das wäre vor 20 Jahren unmöglich gewesen, da lagen wir römisch-katholisch dicht an dicht. Es dauert nicht lange und wir sitzen bei griechischer Molke, manche nennen es Ouzo, gemütlich in einer Taverne.
Hier in Preveza hatten wir Wilfried vom Württembergischen Yacht-Club kennen gelernt – bei Ouzo ist er übrigens kein Schwabe.
Bis zum gemeinsamen Abendessen gibt uns der Skipper großzügig freien Ausgang und wir schlendern durch die inzwischen viel touristischer gewordene, aber nett herausgeputzte Stadt. Die spätere Crewzusammenführung findet in einem wunderschönen Gastgarten mit offenem Grill statt. Wir schlagen uns mit zahlreichen Vorspeisen und danach mit Fleisch vom Drehspieß die Bäuche voll. Die vor 20 Jahren hier feuchtfröhliche Verbrüderung zwischen Georg und Wilfried kann leider nicht aufgefrischt werden, da ersterer ja nicht mitkommen konnte.
Am Dienstag zu Mittag ziehen wir wieder weiter. Die prallgefüllte Cleopatra-Marina in Actio gegenüber von Preveza verdankt ihren Namen der Schlacht von Actium im Jahre 31 vor Christus. Damals wurde mein Zweitnamen-Vetter Marcus Antonius samt seiner geliebten Cleopatra von Octavian, seinem Triumviratspartner, dem späteren Alleinherrscher des Römischen Reiches als Kaiser Augustus, vernichtend geschlagen. Für uns ist das Seegebiet hinunter zur Einfahrt in den Kanal von Lefkas recht friedlich. Die seichte Passage schaffen wir gut. Bald bewegt sich die schwimmende Drehbrücke und wir können in die ausgebaggerte Wasserstraße schlüpfen. Dann geht es an der Stadt und Marina Lefkas vorbei nach Süden bis nach Nidri in der Mitte der Ostküste der Insel Lefkada.
Um zirka 16 Uhr erreichen wir die Stadt Nidri, die sich platzmäßig recht voll gibt. Wir fahren dieser entlang nach Süden, blicken zu den Ankerplätzen in der Tranquil Bay und zum Eingang in die Vlychon-Bucht. Einige Schwimmstege sind gesperrt, die anderen zugeparkt. Rückdrehend finden wir am Stadtkai doch noch ein Plätzchen bei den Ausflugsschiffen nahe der Statue eines berühmten Griechen.
Vor zwanzig Jahren war der Kanal von Lefkas für die Eckercup-Flotte kein Thema. Nach dem Start zur Mittagszeit des österreichischen Nationalfeiertags hatte die schnelle Jonathan R2 von Trend Travel & Yachting die Nase vorn und zügig segelten wir bei herrlichem Herbstwetter westlich an der Insel Lefkas in den Süden. Nach Kefalonia und Zakynthos ging’s um den Peloponnes und hinein in die Ägäis.
Nach der Pause in Preveza – super Start in die 2. Etappe – es wird wieder üppig – neuerlich Sturmfahrt bei wilder Welle
In stockdunkler Nacht bei mächtiger Welle matchten wir uns damals mit einer Yacht namens Inschallah (So Gott will). Ohne Beleuchtung wollte sich diese an uns vorbeischleichen, aber es gelang ihr nicht. Sie schafft es auch nicht in der flautigen Schlussphase und so konnten wir mit großer Freude am 29. Oktober 2003 vor ihr als 4. Schiff in Orhaniye an der türkischen Westküste noch vor Mitternacht durchs Ziel gehen. Allerdings wollte es hinterher Gott in Form von Regattaleiter Lazi Legenstein, dass die Inschallah rechnerisch bei Anwendung des Yardstick-Faktors doch gerade um einen Platz vor uns lag. Kein geringerer als Klaus Czap hatte uns mit seiner Sun Odyssey 45.1 geschlagen. Trotzdem: Eckers 1000 Meilen-Vorgabe in der bisher wohl härtesten Auflage (siehe Rundschau) war für uns sehr erfolgreich geschafft.
In Orhaniye – Siegerehrung: 3. Platz in Gruppe C und 7. Gesamtrang – ein zurecht stolzer Skipper – die Crew am Begleitschiff
2023 haben wir nicht vor bis in die ferne Türkei zu fahren. Für den Yachtclub Braunau-Simbach ist der nächste YCBS-Cup in Planung und dieser soll im Mai 2024 im Ionischen Meer stattfinden. Skipper Christian will dafür, wie zuletzt 2023 in Kroatien, wieder einen passenden Kurs samt Start- und Zielorten auskundschaften. Damit ist der nächste Beweggrund für diesen Segeltörn aus dem Sack.
Wir sind also nun an Lefkas Ostküste in Nidri. Die von Ausflugbooten gefüllte und von Kreuzfahrern recht überlaufene Stadt lässt uns nach gutem Abendessen zwar ruhig schlafen, aber wird als Ansteuerungsort für den YCBS-Cup als nicht sehr geeignet eingestuft. Nach dem Frühstück und einem Griechischen Kaffee (Diplos ellinikos metrios) zischen wir ab und lassen uns vom berühmten Griechen wegen unseres kleinen Schiffchens nicht mehr länger mitleidig belächeln.
Nach einem Griechischen Kaffee sagen wir Aristoteles Onassis ade und parken uns an Meganisi fein auf ein kühles Bierchen ein.
Unsere Mittwoch-Erkundungsziele sind ein paar Peilkaps an der nahen Insel Meganisi und bald am Nordufer eine Bucht. Die beschauliche Anlage Port Spilia in ihr und der Ort Spartochori darüber am Berg gefallen auf Anhieb. Hier sollte es ausreichend Platz für die kleine YCBS-Flotte geben und Christian spricht diesbezüglich auch schon mal mit dem Wirt. Da die Uhr bereits nach 10 zeigt, dürfen wir auch alle gleich den Bierdurst stillen.
Nur eine Meile östlicher biegen wir auf Meganisi später in eine weitere Bucht ein. Vor uns liegt der Hauptort Vathy und seitlich anschließend die Odyseas Marina. Ein Mitarbeiter der Anlage bringt Christian mit dem Schlauchboot dorthin und auch hier zeichnen sich gute Möglichkeiten für die YCBS-Törnwoche ab. Im Osten der großen Insel (Mega-Nisi) werden noch ein paar Peilmöglichkeiten gecheckt, dann geht die Fahrt nach Norden zur griechischen Festlandküste für einen Mittags- und auch Badestopp, hat das Wasser doch noch angenehm runde 24 Grad.
Nicht zu spät setzen wir unsere Fahrt fort und fädeln uns hinauf zur Stadt Lefkas, vorbei an der Marina, und hinein in den auch mit Schwimmstegen ausgebauten Stadthafen. Hier im Hauptort der Insel sind für nächsten Mai schon einige Yachten – natürlich wieder über Trend Travel & Yachting – gechartert, das ist bereits fix für die gemeldeten YCBS-Skipper. Ein kleiner Besichtigungsrundgang mit Einkehr und Rückweg über den Hafen folgt vor einem Speiselokal-Besuch in der Nähe unseres Schiffes, weil es irgendwie nach Regen riecht. Das Restaurant erweist sich als echter Glücksgriff und wir kommen auch noch trocken zur Panagia zurück.
Lefkas musste in den Jahren 1948 und 1953 verheerende Erdbeben hinnehmen – der Glockenturm von Agios Nikolaos zeugt recht eigenwillig davon.
Donnerstag ist passend für Gewitter. Kurz nach 08:30 legen wir ab. Bei noch trockenem Deck verräumen wir Leinen und Fender, während Wilfried in den Kanal einsteuert und sich bei der Drehbrücke anstellt. Für 9 Uhr ist die Öffnung vorgesehen, aber auch eine mächtige Gewitterfront. Erste Blitze zucken am schauerlich grauen Himmel. Kaum durch die enge Passage hindurch geht es auch schon mächtig los. Ausgerechnet Christian und Wilfried dürfen laut Einteilung die 2-Stunden-Wache schieben und werden dabei trotz Sprayhood und großem Bimini reichlich befeuchtet. Dem Autopiloten dagegen macht das gar nichts aus. Aber kaum ist Wache 1 vorüber, da lugt für Andreas und Richard schon wieder die Sonne etwas hervor.
Die Freiwache und das wieder bessere Wetter nützt nun Skipper Christian für ein Gedenken an den einstmaligen Konkurrenten beim Eckercup 2003. Klaus Czap, der Eigner und Skipper der Inschallah, war nach einem langen und einsatzfreudigen Seglerleben heuer am 21. August leider zu seinem letzten Törn aufgebrochen.
In Erinnerung an das damalige Zusammentreffen wird nun heute am Staatsfeiertag 2023 eine Flaschenpost hier außen vor Preveza den Fluten übergeben. Die äußere Hülle ist bekannt durch den üblicherweise darin enthaltenen griechischen Branntwein, bezeichnete sich doch der Bedachte selbst gerne als Captain Metaxa. Der Inhalt ist ein Brief (Vergrößerung durch Klick drauf) an seine Freunde vom Yacht Club Austria, wo er lange Zeit Crewcommander war. Ob die Flasche einen Finder finden wird und wenn, ob dieser das Schreiben seinen Freunden weiterleiten mag? Wir hoffen es, so Gott will – Inschallah – wird es geschehen.
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Das heutige Tagesziel war mit Ankerplatz in der Lakka-Bucht im Norden von Paxos vom Skipper vorgegeben. Da aber die Fahrt recht flott verläuft (was ich hier einmal besonders der Wache 3 – Konrad und Anton – und ihrer gewagten Schmetterling-Trimmung zuschreibe), wird Christian mehrheitlich überzeugt, doch gleich bis nach Syvota an der Epirus-Küste auf Höhe Süden der Insel Korfu weiterzugondeln. Zähneknirschend ändert dieser seinen Plan mit der Auflage, dass wir auch dort in eine Bucht gehen müssen und am Abend an Bord gekocht wird. So darf das schöne Segeln bei wieder herrlichem Wetter und achterlichen Winden noch etwas länger genossen werden, zumindest von den vier Freigängern. Zur Buchtensuche muss dann die Einser-Wache wieder übernehmen und auf Erfolg hoffen – Ergebnis: ein Mooringplatz in der nicht überfüllten Marina Syvota. Gekocht wird trotzdem, das hatten wir versprochen und das dürfen nun Andreas und Wilfried gekonnt umsetzen.
Während die Töpfe dampfen, die Köche schwitzen, der Skipper die Planänderung dokumentiert, die Restcrew outside die Heimat kontaktiert oder kontrolliert, schleicht sich der Abend und der Hunger heran. Aber nun ist der Tisch gedeckt, auch der Rotwein entkorkt, die Teller und Gläser sind gefüllt: Ein Prost auf die Smutjes!
Betreffend Nachspeise könnten wir uns doch ein wenig im Ort umsehen. Der gibt sich ungewöhnlich bescheiden und ruhig, aber eine Taverne mit ein paar Einheimischen im Außenbereich finden wir vor. Das genügt uns, wollen wir doch nur einen schnellen Ouzo zur Verdauung trinken. Daraus werden zwei oder drei, dann erinnern wir uns gerade noch an das fehlende Dessert und Crew-Zahlmeister Konrad ergoogelt der freundlichen Wirtin, dass wir irgendwas Süßes möchten. Kurze Zeit später taucht sie mit gebackenen Mäusen, zuckersüß übergossen, wieder auf. Zwischendurch kommt auch noch die Tochter des Hauses – auch süß, dann noch eine Käseplatte, wieder ein Ouzo usw. Die Zungen werden leichter, dann schwerer, die Nachbarn prosten herüber, ein griechischer Feierabend der besonderen Art – mich wundert nur meine ruhige Hand für das lustige Gruppenfoto. Feuchtfröhlich ist das treffende Wort für diesen Tagesausklang und das Wetter solidarisiert sich zudem mit der Bezeichnung: Es gießt beim Nachhauseweg buchstäblich aus allen Rohren.
Nun ist bereits Freitag, der sich heute morgen etwa wie ein blauer Montag anfühlt. Aber mit einem gesunden Frühstück, einem klaren Ziel vor den müden Augen und etwas Rückenwind wird schon was draus.
Zur Mittagszeit rücken schon gut sichtbar unter Vollzeug – Butterfly diesmal auf Wunsch des Skippers – der Burgfelsen und die Stadt Korfu erfreulich schnell näher. Um 13:35 – noch nach osteuropäischer Sommerzeit – liegt unsere für eine Woche gecharterte „Allerheiligste“ (Panagia) wieder gut am Platz beim Stützpunkt von Athenian Yachts in der Marina Gouvia. Die Schiffsrückgabe erfolgt schnell und problemlos ohne Beanstandungen. Einpacken, Mist entsorgen, duschen dauert etwas länger, aber auch nicht ewig. Für den Törnabschluss lässt es sich Christian nicht nehmen (seine Worte: gute Bräuche darf man nicht verkommen lassen), uns auch noch zu einem Skipperessen einzuladen. So sitzen wir wieder, wie zu Beginn des Törns, in der Taverna Gerekos und genießen kühles Mythos, guten Wein, ausgezeichnete Vorspeisen und saftige Fische. Die Stimmung ist gut, aber irgendwie kann der Abend den gestrigen nicht mehr toppen.
Der Samstag ist für die Heimreise reserviert, aber unser Flug geht erst um 14:25, somit bleibt noch Zeit für eine kleine Besichtigung der Inselhauptstadt. Nach etwas Disposition bezüglich Transfer und Gepäck durchwandern wir Straßen und Plätze mit teils prächtigen Bauten, auch die imposante Burganlage jenseits des trennenden Kanals. Gleichzeitig tritt immer mehr Exekutive auf, ganze Areale werden abgesperrt und von allen Seiten strömen herausgeputzte Menschen ins Zentrum. Was ist denn hier nur los? Wir treffen uns zum Abschluss am Rande des großen Platzes auf ein Bier und sind bald schlauer: Es ist Ochi-Tag ! Jährlich am 28. Oktober findet das Gedenken an das Ultimatum Mussolinis an Griechenland vom Jahre 1940 statt, welches von der Führung in Athen mit Nein (Ochi) beantwortet wurde und zum Einmarsch italienischer Truppen führte.
Die Heimreise geht ohne Zwischenfälle gut über die Bühne. Am Flughafen München verabschiedet sich Wilfried. Sein Dabeisein hatte die Abwesenheit von Georg und Markus würdig kompensiert. Was die ganze Crew betrifft, so war es schön, dass wir nach zwei Jahrzehnten wieder gut miteinander konnten, einen stets flüssigen Zahlmeister hatten, der Navigator sich nicht verirrte und die Kombüse keinen Skorbut aufkommen ließ. Danke für die nette Woche.
Ab 18 Uhr ist das österreichische Heimatland voraus und auch an Backbord und Steuerbord bzw. jetzt wieder besser links und rechts.
Die Gründe für den Herbsttörn sind nun hoffentlich ausreichend offengelegt worden:
- da war das Erinnern an den erfolgreichen Eckercup 2003 vor 20 Jahren
- da konnte für den YCBS-Cup 2024 das Revier etwas erkundet werden
- da durfte eine Gedenkpost für Captain Metaxa dem Meer anvertraut werden
- da haben sich ein paar alte Haudegen wieder fröhlich zusammengefunden
Mit einem herzlichen Dank an Skipper Christian für seine großzügige Einladung zum einen und für die umsichtige Abwicklung zum anderen (ist ja nicht so einfach ohne Matrosen) mag dieser Bericht ausklingen.
Dazu passt, so meine ich, die von Andreas 2003 produzierte wunderbare Aufnahme beim Eckercup am großen Steuer der Jonathan R2.
War es in der Morgenröte oder beim Abendglühen?
Ich weiß es nicht mehr, ist doch schon 20 Jahre her.
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