Am 15.06.2011 starteten 2 Autos von Braunau/Wels/Salzburg aus in Richtung Portoroz, an „Board“ Robert Krautgartner, Weidlinger Jürgen, Enthammer Helmut und Tom Peruzzi mit dem Ziel FB2 und der Leichtmatrose Zeilinger Raimund als Animateur, Segler, Küchengehilfe und guter Freund.

Gegen 17:30 Ankunft in Portoroz und Empfang durch Höller Sepp auf seiner Aislinn. Nach Bordbesichtigung, Kojenaufteilung, Verstauen von Gepäck und Versorgung und ordentlicher Begrüßung ging es auf ins
Fischrestaurant zur abendlichen Stärkung, auf den Tisch kamen diverse Fische in der Pfanne mit Kartoffeln und Gemüse, zum Spülen Weißwein und Wasser.
Danach Beobachtung der Mondfinsternis aus dem Cockpit mit passendem Getränk(Aperol Sprizz).

Am kommenden Morgen früh um 7:00 Aufbruch zum Bäcker, danach um 8:00
herzhaftes Frühstück mit frischem Brot, Eiern, Schinken, Wurst, diversen Käsen, Tee, Kaffee und Espresso (alles was das Schiff so hergibt, sollte später als „kleines Frühstück“ in die Bordgeschichte eingehen). Derart gestärkt konnten wir den Törn starten mit Sicherheitseinweisung, Segeln mit korrekten Segelmanövern unter Aufsicht von Sir Skipper Sir Höller Sepp, Hafenmanövern wie längseits Anlegen mit Vor- und Achterleine, Eindampfen in die Spring, Rückwärts-Einparken in die Box. Außer einer kurzen Mittagspause unter Anker unterhalb der Burgruine von Piran ging es den ganzen Tag durch, abends dann Einkaufen von weiteren Vorräten und Spaghetti-Kochen. Diese wurden mit passenden Wein serviert, der Wein sollte uns dann den ganzen
Abend begleiten.

Nach einem ähnlichen Frühstück am Freitag ging es ab nach Izola. Wir nutzen die Möglichkeit einen Parasail ausprobieren zu können. Unter Segeln rüber, dort einige Hafenmanöver, Parasail empfangen und dann ab zum Leichtwind segeln.
Der Leichtwind wollte uns die ganze Zeit nicht verlassen, trotz alledem konnten wir dank Parasail zum Testen ausreichend Fahrt aufnehmen, erstaunlich, wie hoch man mit diesem Segel bei Leichtwind fahren kann.
Schnell zum Abendessen zurück nach Portoroz, dort wurde dank der falschen Kartoffeln (wer kann schon die slowenische Aufschrift entschlüsseln) aus einem Gröstl eine Pampe, aber nachweislich geschmacklich in Ordnung. Im Anschluß und nach Klar-Schiff ging es auf zur Nachtfahrt mit Peilungen, Radarübungen, Hand-Navigation, Leuchtfeuerverzeichnis & Co. verbrachten wir den Abend irgendwo zwischen Portoroz, Piran, Izola und Koper. Noch durfte zur Not das GPS uns unterstützen …. Das absolute Highlight daran war dass wir dank gut kontinuierlich 10kn Wind die ganze Nachtfahrt durchsegeln konnten! Nach Einlaufen in den Hafen spät nach Mitternacht dann noch ein kurzer Anleger-Schluck und alle fielen zufrieden ins Bett.

Am  Samstag nutzen wir den guten Wind aus Nord und segelten nach diversen Hafenmanövern Kurs 310 Richtung Grado, noch war das Wetter auf unserer Seite, gegen Abend durften wir dann langsam NW-Wind spüren der immer stärker wurde. img_8202

Dies hat uns aber weder den Samstag-Nachmittag mit Cafe Macchiato, Cafe Correto, Capuccino, Eis und Aperol Sprizz noch den Abend mit Fischrestaurant und Weintrinken im alten Stadthafen vermiesen können. Nach Regen in der Nacht mit starkem Wind und schlagenden Fallen auf den Nachbarschiffen wieder der obligatorische Landgang (Cafe an der Stehbar), Essenfassen und Frühstücken am Schiff wollten wir gegen 11:00 nach Ende des Niedrigwassers auslaufen. Einzig der Wind hinderte uns daran, Böen um die 35 Knoten im geschützten Hafen machten uns neugierig und wir suchten zu Fuß den Weg zum Meer, dort angekommen ein richtig schönes Bora-Bild. Den Sandstrand in unseren Augen durften wir eine kabbelige See mit ausreichend Gischt und einem weißen Streifen in der Kimm sehen. So beschlossen wir, die Ausfahrt auf 13 Uhr zu legen, die Zeit verbrachten wir mit Theorie (Lateral- und Kardinalzeichen, Seemannschaft, Sicherheit am Schiff uvm.) Kaffeepausen und
einer Maxipizza. Nach einem weiteren kurzen Strandbesuch stand fest, dass wir trotz alledem auslaufen wollten Richtung Portoroz, auch der
Wetterbericht versprach Verbesserung am Nachmittag. So liefen wir dann mit konstant 30 Knoten Wind hart am Wind und 2 – 3 Meter hohen Wellen Richtung Heimathafen. Nach einigen Wasserduschen wußten dann auch die letzten an Board, dass Ölzeug bei solchen Bedingungen bevorzugt sein sollte …  Leider machten wir mit den gerefften Segeln noch immer gut >8 Knoten Fahrt sodass dieser Ritt viel zu schnell vorbei war und wir liefen bei Sonnenschein und knapp 30 Grad in Ölzeug und mit eingerissener Genua in Portoroz ein. Der Rest des Tages war der Trocknung der Kleidung und der Reinigung des Schiffs gewidmet, ebenso standen noch einige Elektro-Reparaturen an, abends gab es
dann frisches Risotto mit Steinpilzen frisch aus der Schiffsküche.

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Am Montag war von Beginn an spürbar, dass die Prüfung näherkommt. Die letzten Einpark-Manöver im Hafen verliefen holprig, am Meer zu wenig Wind für ein letztes Segelmanöver, gerade noch genug um nochmals den Parasail auszuführen. Auf Mittag zurück in den Hafen und dann das bange Warten auf den Prüfer, nur unterbrochen durch die Zubereitung einer Panzanella als
Mittagsgericht. Nachdem Crew, Skipper und Prüfer ausreichend verpflegt waren ging die Prüfung los, erstmal die Theorie mit Sicherheitseinweisung, Motor-und Elektrokunde und Knotologie durch die Prüflinge, dann erste Hafenmanöver (Box Einparken und Eindampfen in die Spring, beides bei Querwind). Als diese abgeschlossen waren und die reparierte Genua wieder angeschlagen war ging es raus in die Bucht von Portoroz zum Mann-über-Board aus Am-Wind-Kurs (mit korrekten Befehlen ist man nach dem ersten Versuch fast heiser …), Segeltrim und Wenden. Als diese erfolgreich abgeschlossen waren ging es unter Segel rund um Piran und dann wieder Ankern bei Piran. die Zeit vor Anker wurde für weitere Theoriefragen (Ankergrund, Ankerrisiken, was muss
alles beachtet werden …) und Jause genutzt, dann unter Schwachwind und Segeln Richtung Izola. Leider war die Zollmole nach 20:00 Uhr noch besetzt, sodass wir dort nicht kurz anlegen konnten, ging dann rein in den Hafen und Liegen im Packerl mit einem Ausflugsschiff. Die kurze Zeit in Izola wurde für Abendessen und Vorbereitung für die Nachtfahrt genutzt. Die danach kommenden 4 Stunden wurden dann intensiv in einem wechselnden Rad (Wachführer, Steuermann, Navigator, Matrose) vom Prüfer ausgenutzt; jede Tonne, jedes Leuchtfeuer, jeder Huk und jede Kirche bekamen mehrfach Peilungen, Standlinien, ETEs und ETAs wurden berechnet und einigermaßen sicher durften wir Prüfer und Skipper von Izola nach Koper dann retour nach Izola über eine alternative Route dann weiter nach Piran und zurück nach Portoroz führen. Die einzige Unterbrechung waren Radarübungen und weitere Theoriefragen. Irgendwann gegen halb drei waren wir dann am Ende angelangt, Einlaufen, Gute-Nacht-Schluck und Schluß für den Tag.

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Dienstags war Frühstück um 9 (volles Gedeck mit Eiern und Co.) und dann ging es wieder los mit Theoriefragen, danach Auslaufen und weiteren Manövern (Q-Wende, Beiliegen, Beidrehen), Mittags legen wir uns dann unter Anker nahe dem Leuchtfeuer Bernardin und aßen die vom Prüfer mitgebrachten Weisswürste samt passenden Senf und Schwarbrot. Danach noch Wetter- und Tidenkunde und dann Aufbruch Richtung Hafen zum Tanken, nach einigen Ringerln war dann die Tankstelle frei, Jürgen brachte uns sicher rückwärts dorthin. Knapp 50 Liter später dann die letzte Rückwärts-Parkerei in die Box und dann das bange Warten …. Besprechung von Prüfer und Skipper. Knapp eine Stunde und 145
Euro später standen die Ergebnisse fest, wir alle 4 hatten die Prüfung
erfolgreich bestanden.  An dieser Stelle ein Dankeschön an die Prüfer für deren Geduld 🙂 !

Leider mussten Robert und Tom uns berufsbedingt dann schon verlassen. Der Rest der Crew erholte sich kurz am riesigen Pool der in der Marina während Sepp seinem Volvo einen Ölwechsel gönnte. Am späten Nachmittag liefen wir ein letztes mal in die Bucht vor Portoroz aus, kreuzten hinaus nach Piran um mit dem 140 m² Parasail im Sonnenuntergang eine erfolgreiche Segelwoche zu beenden.

Nach getaner Arbeit ging es Abends noch zum feierlichen Abschluß ins Fischrestaurant mit Calamari und dem passenden Wein.

Der Mittwoch war dann der Schiffsreinigung und der Abreise gewidmet.

Im Namen der gesamten Crew bedanken wir uns beim „Sir Skipper Sir Höller“ für die wunderbare Segel-Woche und beim Prüfer Hr. Sekot frei nach unserem Motto in dieser Woche mit den Worten……

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                                                   WIR BEDANKEN UNS!!!!