YCBS-Fun&Family-Week Die Fahrt der Sun Odyssey 45 „KAJA“
vom 14. bis 21. Juli 2007 ab Sibenik in Dalmatien !

Für den YCBS und speziell für dich beobachtet, vermerkt und formuliert von Elisabeth Herzog (dann eingestellt, sowie mit Bildern gefärbt und beglaubigt durch Skipper-Partner Anton).

Die Crew der KAJA / 14.-21.7.2007Und hier gleich die

Crew-Vorstellung
der Sun Odyssey 45 „KAJA“

für deinen besseren Überblick.

Von rechts nach links:

Paul & Gerlinde Klochan
aus Braunau,

Reinhard Kirnstedter &
Romana Penias
aus Eggelsberg,

Anton & Elisabeth Herzog
aus Braunau,

Stefan Herzog &
Sabine Karrass
aus Braunau/München
bzw. Aachen/Göttingen

Unsere Sommerroute mit 166 Meilen


Unsere Route in kurzer Form:

(o Nachtplatz / o Tagesbucht)

SO 15.7.:
Sibenik > Skradin an der Krka

MO 16.7.:
Skradin > Zakan / Kornaten

DI 17.7.:
Zakan > Sali auf Dugi otok

MI 18.7.:
Sali > Zadar / Norddalmatien

DO 19.7.:
Zadar > Fischerinsel Vrgada

FR 20.7.:
Vrgada > Sibenik / Mandalina

(Strecke total 166 Seemeilen)

.


Ein Törn-Vorlauf mit Hindernissen:

Der Start stand wohl unter keinem guten Stern. Hier konnte man durchaus das Gefühl bekommen, dass da irgendwas nicht sein wollte !

Problem 1:
Am Montag vor dem Törnstart erfahren wir (eine Warnung von Commodore Ferdinand), dass Blu Balu (die Akuda Blue Water and Holydays GmbH), unsere Argentur in Österreich, über die wir das Schiff gechartert hatten, in Zahlungsschwierigkeiten steckt. Ein Anruf in Kroatien beim Schiffseigner ergibt dies: Die erste Rate ist bezahlt, die zweite trotz Urgenz nicht. Wir könnten das Schiff trotzdem bekommen, wenn wir bei der Schiffsübernahme, falls dann noch immer offen, die zweite durch Blu Balu nicht weitergeleitete Rate dort nochmals zahlen. Was soll man tun, wenn sich alle auf den Törn schon so freuen (und ihn auch bezahlt haben) – also holt der Skipper die nötigen Scheine vom Konto.

Zwei Tage später ist alles klar – Blu Balu hat kein Geld mehr:

Blu Balu steigt aus !

Problem 2:
Wir hatten beim Crewtreffen beschlossen, mit dem Zug nach Sibenik zu fahren. Da Toni bis kurz vor dem Törn abwesend war, fand die Besprechung relativ spät statt. Doch er checkte vorher schon telefonisch alles ab, konnte jedoch (weil die Bahn so „flexibel“ ist), keine Vorreservierung durchführen. Am Montag am Bahnschalter gibt es dann keine Liegewagen mehr, außerdem ist der Preis plötzlich wesentlich höher, als die Erkundigungen zuvor ergeben hatten. Also planen wir um und wollen mit unserem Auto (Espace) fahren, d. h. irgendwo einen 6. Sitz besorgen (wir haben nur 5 und unser bisheriger freundliche Verleiher hat zwischenzeitlich ein neueres Modell) – auch das geht schließlich ok, aber als wir den 6. Sitz einstellen, da wird uns klar, dass für das Gepäck viel zu wenig Platz bleibt, damit Hänger im Garten betriebsbereit machen und holen.

Problem 3:
Als wir am Donnertag abends vom Garten zurückkommen, bemerke ich einen unüblich starken Benzingeruch. Toni bringt am Freitag vormittags das Auto zur Werkstatt, wo man ihm mitteilt, dass das Anschlussstück zwischen Benzintank und Benzinleitung (Geber) einen Riss hat und man würde den Teil kleben. Wir sollten um 16 Uhr anrufen. Anruf: Klebeversuch fehlgeschlagen – Ersatzteil am Wochenende nicht zu bekommen – was jetzt ? Eine Möglichkeit wäre, einen Kleinbus zu besorgen (Karl Meister und Josef Maier verraten uns Kontakte, Romana Penias bemüht sich auch um einen), oder doch mit  zwei Autos fahren ? Letzteres wird es schließlich: Pauli/Gerlinde und Reinhard/Romana sind dankenswerterweise bereit.


Samstag, 14. Juli 2007 – Anreise nach Sibenik und Schiffsübernahme

Punkt Null Uhr starten wir ab Braunau. Romana und Reinhard sind mit dem Toyota Yaris schon von Eggelsberg gekommen. Auch Gerlinde und Paul stehen mit dem Golf bereit. Wir packen ein und los geht die Fahrt. Wir können es kaum glauben, dass wir trotz aller Vorab-Probleme nun endlich im Auto sitzen. Angekommen - wo ist was ?Die Fahrt führt uns über Salzburg, durch den Tauern-, Katschberg- und Karawanken-Tunnel nach Slowenien, dann weiter über Laibach zur kroatischen Hauptstadt Zagreb. Bei Karlovac wechseln die Fahrer – Romana übernimmt von Reinhard, Pauli von Toni und ein Frühstück steht auch am Programm. Nun geht es durch die kroatischen Autobahntunnels. Die beiden großen – Mala Kapela und Sveti Rok – sind für die Norden-Fahrer gesperrt, d. h. der nach Süden ziehende Autostrom hat zwei Fahrbahnen in den einröhrigen Tunnels. So verläuft die Fahrt weitgehend staufrei und schon vor Mittag parken wir in der Marina Mandalina in Sibenik ein.

Toni erledigt die Anmeldung und das Finanzielle beim Stützpunkt Foka-Charter (kein Eingang der 2. Rate von Blu Balu) und ich suche unser Schiff, eine Sun Odyssey 45 namens „KAJA“. Sie ist schon fertig geputzt, aber wir müssen noch etwas warten, bis Bruno (unser Service-Mann) Zeit hat, das Schiff zu übergeben. In der Zwischenzeit gönnen wir uns eine Erfrischung im Marina-Restaurant. Während wir das Schiff übernehmen, besorgen die anderen den Einkauf. Bruno macht die Übergabe sehr genau und das bei voller Hitze. Auch den Schiffseigner lernen wir kennen – er hat seine kleine Tochter Kaja dabei, nach der unser Schiff benannt wurde. Tochter und Schiff passen gut zusammen – einfach zum lieb gewinnen.

Dem Schiffsbezug steht nun nichts mehr im Wege. Die KAJA hat sehr geräumige Bugkabinen mit speziell viel Stauraum, was die Achterkabinen nicht haben – dafür sind dort die Betten breiter. Die Pantry verläuft seitlich über die gesamte Salonlänge (noch nie so gehabt). Wir sind wirklich sehr zufrieden. Ein Genuss sind auch die sanitären Anlagen in der Marina – alles neu und sehr großzügig angelegt.

Sabine und Stefan - unsere beiden VegetarierNun stoßen auch unsere letzten beiden Mitsegler zur Crew. Sabine und unser ältester Sohn Stefan waren schon am Mittwoch zuvor mit der Bahn von München nach Zagreb gereist und hatten dort zwei Tage verbracht. Heute früh setzten sie dann ihre Reise mit dem Bus nach Sibenik fort, was allerdings eine ziemliche Strapaz darstellte. Reinhard holt sie per Auto vom Busbahnhof ab. Die Dusche tut nun den beiden besonders gut.

Alle landfein gemacht, verlassen wir Richtung Zentrum zu Fuß die Marina Mandalina. Da diese etwas außerhalb liegt, brauchen wir eine gute halbe Stunde, um in die Altstadt zu gelangen. Sibenik ist im Kern eine sehr schöne, sehenswerte alte Stadt. Einige haben aber schon großen Hunger, so sitzen wir bald in einer Pizzaria und lassen es uns gut gehen. Den Rückweg – zwischendurch gibt es noch ein Tüteneis – treten wir entlang des Hafens an, aber dieser führt uns fast in eine Sackgasse. Zwei Einheimische zeigen uns zum Glück einen Schleichweg durch einen in Bau befindlichen, stockdunklen Straßentunnel. Mit Feuerzeugen leuchten wir zwischendurch immer wieder einmal den Weg aus, damit wir nicht über die „Stolpersteine“ fallen, aber so schaffen wir die abenteuerliche Passage sehr gut. Zurück in der Marina fallen wir – heute schon recht müde – bald für die erste Schiffsnacht in unsere Kojen.


Sonntag, 15. Juli 2007 – von Sibenik auf der Krka nach Skradin

Wo bin ich ? Die Sonne lacht schon beim Fenster herein. Heute hört man ab 6 Uhr morgentlichen Lärm durch lautes ungarisches Gequatsche am Schwimmsteg gegenüber. Einige Schiffe laufen bereits in den Morgenstunden aus. Bei uns gibt es erst noch ein königliches Frühstück im Cockpit – ach, was kann es Schöneres geben ! Danach macht unser Skipper noch eine rasche Schiffseinweisung. Später folgt zur Probe ein Ab- und Anlegemanöver (etwas anders als die übliche Mooring-Angelegenheit, denn hier gibt es Schwimmstege mit seitlich kurzen Auslegern, also auch Vorleine ist gefragt). Draußen vor der Marina ruft der Skipper schon wieder zur Arbeit – Fender über Bord-Manöver, und das gleich 3 mal (weil einige so begeistert sind). Die Jungs teilen ihre Mädels zum Fenderfischen ein – die machen das super !

Große Fahrt auf der KAJANun kann es aber wirklich losgehen. Unsere Fahrt führt uns erst an der Stadt Sibenik vorbei und dann verengt sich das Fahrwasser, es geht hinein in den canyonartigen Krka-Unterlauf – ein landschaftlich wunderschönes Gebiet. Kurz kommen bei einigen Bedenken auf: geht es mit unserem Schiff (rd. 20 Meter Höhe) unter der Brücke durch ? Wir schaffen es leicht – wie doch der Blick täuschen kann ! Im Prokljansko jezero suchen wir uns die nette Ankerbucht bei Rasline für eine Mittagsrast aus. Es wird geschwommen, gejausnet und einfach relaxt. Danach kommt erstmals Wind auf und wir stehen schon alle startbereit, um endlich die Segel zu setzen. Das ist ein Feeling – leider dauert der Spass nicht allzu lange, wir wollen nach Skradin und durch die enge Krka mit viel Verkehr ist uns die Kreuzfahrt doch zu anstrengend. Gut nach 14.30 legen wir in der Marina an und beeilen uns mit dem Landgang, denn um 15 Uhr fährt das nächste Ausflugsboot zu den unteren Wasserfällen (Skradinski bug). Wir schaffen es gerade noch, auf das Schiff zu kommen. Es wird eine beschauliche, aber heiße Fahrt zur Endstation beim unteren Nationalpark-Zugang.

Skradinski bug - die unteren Krka WasserfälleHier denken wir wirklich kurz an Endstation, als wir den saftigen Eintrittspreis erfahren – satte 80 Kuna pro Person – vor allem auch desshalb, weil der Tag nicht mehr ganz jung ist. Da wir nun schon mal hier sind, beschließen wir doch, uns das Naturschauspiel anzuschauen. Mich fasziniert es auch diesmal wieder. Toni und ich waren ja schon 2002 gemeinsam hier und er schon einige Male vorher. Leider darf man jetzt nicht mehr hinter die Wasserfälle hinein- und hindurch schwimmen, es ist vorher schon alles abgesperrt. Schade, denn das hatte wirklich großen Spaß gemacht. Ein Teil von uns wandert nun entlang der Wasserfälle weiter hinauf, andere machen kehrt und genießen ein kühlendes Bad (der Sommer gibt gerade Vollgas). Beim Schwimmen muss man sehr aufpassen, dass man nicht blaue Flecken abbekommt, denn teilweise ist es sehr seicht und durch den unregelmäßigen Felsuntergrund hat man bald irgendwo eine Schramme. Auch der Bierpreis beim anschließenden Besuch im Schagaga (schattigen Gastgarten) ist nicht von schlechten Eltern. Pauli, unser Zahlmeister, murrt zwar, legt aber dann doch die nötigen Kuna anstandslos hin. Nun geht die Fahrt mit einem ähnlichen Schiff wieder zurück. Reinhard hat beim Einsteigen die Superidee, uns auf der prallen Sonnenseite hinzusetzen – hier ist zu bedenken, dass das Schiff erst nach dem Zustieg umdreht, was dann den schönsten Schattensitzplatz ergibt – ein kluger Kopf, der Reinhard ! Sabine und Stefan wollen sich noch die Füße vertreten und wandern entlang der Krka zur Marina zurück, was einen Fußmarsch  von einer schwachen Stunde bedeutet.

Der jungebliebene Crewteil Wieder in Skradin zurück, schlendern wir den Hafen entlang und finden ganz nette Geschäfte, wo wir natürlich nicht umhin kommen, einige Sachen zu kaufen. Romana findet eine sehr blumige Kette, welche ausgezeichnet zu ihr passt. Beim Konzum besorgen wir das, was uns zum abendlichen Kochen noch fehlt. Es gibt Spaghetti bolognese (für unsere Vegetarier Anne und Thomas natürlich nur mit Gemüse) und Salat – es schmeckt vorzüglich. Leider müssen wir feststellen, dass unser Schiff keinen großen Topf fürs Spaghettikochen hat und so dürfen wir es auf zwei Partien erledigen – etwas umständlich, aber es geht.

Wirkung von Gratis-DrinksAm Abend gehen Romana und Reinhard schnurstracks zur Bar direkt in der Marina. Heute gibt es Live-Musik (da muss Romana einfach dabei sein). Die beiden machen eine nette Bekanntschaft mit einem sehr „geldigen Motorbootpärchen“, so kommen sie an diesem Abend unserer Bordkasse sehr günstig, denn die beiden werden für alle Drinks eingeladen. Unser anderes Jungpärchen will auch nachkommen, doch es ist vom Fuß-Rückweg so geschafft, dass es müde ins Bett fällt. Uns „Junggebliebene“ zieht es noch in den Ort, um ein wenig zu shoppen und zu besichtigen. Toni, der sich hier ja schon gut auskennt, zeigt uns noch die engen Gässchen und „sein“ Restaurant im hinteren Winkel von Skradin, den „Toni“. Aber heute haben wir ja schon an Bord gegessen. Am Nachhauseweg fällt Pauli auf, dass wir über sieben Brücken gehen müssen, um wieder auf’s Schiff zu kommen. Da gibt es doch so einen alten Song, oder ? Apropo Musik – auch wir bleiben noch bei der Marina-Bar hängen und gönnen uns einen Caipirinha.


Montag, 16. Juli 2007 – von Skradin in die Kornaten bei Zakan

Eine Sun Odyssey 45 für den EckercupGerlinde und Pauli nehmen schon ein morgentliches Bad am Strand von Skradin und bringen uns danach frisches Brot, Obst und Süßes mit. Da es draußen sehr heiß ist, nehmen wir diesmal unser Frühstück im noch kühleren Kellerstüberl, sprich Salon ein. Nach Bezahlung der Marinagebühr – 430 Kuna, nicht schlecht – ist Reinhard schon startklar zum Ablegen. An der Krka kommt Wind auf, also nichts wie heraus mit den weißen Tüchern. Aber erst mal langsam, denn Toni erklärt heute den Neulingen alles, was man zum Segeln so braucht und wofür was nutze ist. Ob sich das auch alle gemerkt haben ? Doch nun wird es wirklich ernst – ein Dreierwind aus SW erlaubt herrliches Segeln, leider nur eine halbe Stunde, dann setzt die Mittagsflaute ein. Wir ankern, schon längst draußen aus der Krka und dem Kanal Sv. Ante, in der Bucht Tijascica am Südende der Insel Tijat – eine wunderschöne Bucht mit sehr sauberem Wasser. Leider gibt es in Ufernähe eine Menge Seeigel, sodass wir uns das Anlandgehen sehr überlegen. Toni holt einen der stacheligen Freunde zur näheren Betrachtung herauf, doch wir quälen den Armen nicht zu lange und lassen ihn wieder ins Wasser zurück. Thomas hat heute ein Problem. Er bekam am Morgen beim Einschmieren Sonnencreme in ein Auge und dieses beginnt dadurch fürchterlich zu tränen. Leider haben wir keine Augentropfen dabei, so begnügt er sich damit, das Auge auszuspülen, was aber nur kurzzeitig hilft. Während wir nach dem Schwimmen in der Bucht eine Jause richten, taucht Toni das Unterwasserschiff ab. Er will wissen, welche Schraube das Schiff hat, wie Kiel und Ruderblatt aussehen, er fährt nämlich mit diesem Schiff im Herbst beim Eckercup mit (für Interessierte hier ein Link zu Tonis => YCBS-Eckercup-Berichterstattung).

Heute am Abend wollen wir uns ja mit dem anderen Fun&Family-Week-Schiff draußen in den Kornaten treffen, deshalb nimmt Toni mit Hermann Sauerlachner (er ist der Skipper dort) Kontakt auf. Laut Hermann ist beim beabsichtigten Treffpunkt Opat kein Platz mehr, deshalb steuert dieser Zakan an. Also Anker auf, raus aufs Meer in Richtung Nordwesten, in Richtung Kornaten – wieder gibt es wunderbaren Segelwind, zwar direkt auf die Schnauze, trotzdem, es ist ein Gedicht zu kreuzen und nur die leichten Wellen etwas plätschern zu hören. Die Kaja läuft ganz gut, unser Skipper ist zufrieden. Das letzte Stück legen wir bei einschlafendem Wind mit dem Motor zurück. Opat zieht seitlich vorbei und nach ein paar Inselhaken suchen wir Hermanns Schiff und ankern schließlich in dessen Nachbarschaft. Pauli steuert sein erstes Ankermanöver – gut gemacht  – die ganze Kette ist auch draußen !

Die Fun&Family-Schiffe bei Ravni ZakanWährend Toni und ich an die „Midlife Dream“ (so heißt Hermann’s Schiff) heranschwimmen, machen Reinhard und Romana unser Beiboot klar, um die Gegend zu erkunden. Die Sauerlachner-Crew hatte sich bereits für ein Bordessen entschieden, so lassen auch wir den Konoba-Besuch sausen und bleiben gemeinsam in der Bucht vor Kameni Zakan. Wir plaudern ein wenig und trinken dazu ein Gläschen Metaxa (ist denn der Pelinkovac-Bestand zur Neige gegangen?). Nach unserem Erzählen von den Preisen bei den Krka-Wasserfällen wird von den Midlife-Dreams beschlossen, diesen geplanten Besuch zu canceln (die Kornaten-Gebühr reicht ohnehin). Auch bei uns wird nun gekocht. Gerlinde und Pauli zaubern ein köstliches Erdäpfelgulasch auf den Tisch. Der gemeinsame Abend in der Bucht bei Zakan wird stimmungsvoll. Ein wunderschöner Sonnenuntergang bietet sich dem Betrachter und bald zeigt sich der Mond als eine schmale, glitzernde Sichel (es ist kurz nach Neumond) und auch der Abendstern (die Venus) erscheint verzierend am Firmament. Wir genießen gemeinsam einige Gläschen Wein an diesem lauen, windstillen Buchten-Sommerabend. Zu fortgeschrittener Stunde können wir dann einen unbeschreiblichen Sternenhimmel erleben – mit so einer Leuchtkraft und Intensität kann ein solcher wohl nur am Meer oder in den Bergen fernab von künstlichen Lichtquellen gesehen werden (oder vielleicht wirkt auch schon der Alkohol verstärkend ?). Einfach unbeschreiblich !


Dienstag, 17. Juli 2007 – durch die Kornaten bis nach Sali auf Dugi otok

Morgensonne über den KornatenToni paddelt schon um 5 Uhr morgens mit dem Beiboot an Land, um den Gipfel von Kameni Zakan (dem steinigen Zakan) zu erklimmen und den Sonnenaufgang zu beobachten. Einige wilde Kornatenschafe leisten ihm Gesellschaft. Am Vortag hatte ich noch groß geredet, dass auch ich mitgehen würde, doch als es soweit ist, ziehe ich doch das warme Bett vor. Dafür gehe ich nach Tonis Rückkehr um 6 Uhr morgens schon schwimmen. Es ist himmlisch, die Sonne scheint und die ankernden Schiffe liegen ganz ruhig in der glatten Bucht. Wir sind sehr nahe an Hermanns Schiff herangeschwoit. Nach meinem längeren  Schwimmausflug bin ich nun sehr ausgekühlt, also noch einmal ins Bett gekuschelt.

Schön langsam kommt Leben in die Bucht. Dort und da hört man jemanden ins Wasser platschen und bald gibt es das heiß ersehnte Frühstück. Ganz schön große Fische schwimmen um unser Schiff herum. Schade, dass wir keine Angel mithaben, sonst wäre unser Mittagessen evt. schon gesichert. Bald heißt es wieder Abschied nehmen von unserem romantischen Ankerplatz, denn wir wollen weg sein, bevor die Nationalparkwächter evt. auftauchen und uns  geschmalzene Gebühren abknöpfen möchten (gestern parkten wir schon recht spät ein, niemand kam mehr, aber von Hermann wissen wir, dass diese nicht unerheblich sind). Während wir hin zum Kornatenkanal einbiegen, machen Pauli und Gerlinde eine Kühlschrank-Inventur. Unser kalter Kasten ist anschließend kaum wieder zu erkennen, so schön sortiert ist nun alles. Auch eine Liste der anstehenden Besorgungen fehlt nicht.

Steilklippe bei Otok RasipZwischen Lavsa und Piskera hindurch verlassen wir den Kornatenkanal wieder. Erst ein Kurzbogen hin zur nahen Marina, dann hin zu den grandiosen Felskulissen – das Meer azzurblau – 70 Meter Tiefe einige Meter in Inselnähe – eigentlich sind die steilen Felswände von Otok Veli Rasip die beeindruckenderen, meiner Meinung nach noch mehr, als die der Mana-Klippen. Anne und Thomas wollen es nun einmal im Schlauchboot hinten nachgeschleppt versuchen, halten es aber nicht sehr lange aus, da der Diesel-Abgas-Gestank sehr lästig ist. Unsere Fahrt führt uns schließlich vom oberen Ende der Kornaten  in die Telascica und dort bis zur Mir-Bucht. Da werden Erinnerungen wach: Als wir bei einem Besuch vor einigen Jahren hier die Anhöhe über dem See zu den Steilklippen erwanderten, da wurden wir von einer Zeckeninvasion heimgesucht, und zwar in einer Zahl, wie man es sich kaum vorstellen kann – bis an die 30 Exemplare hatten manche an sich gefunden.

Wir legen diesmal nicht an (sie ist momentan ohnehin nicht sehr friedlich, die Uvala Mir – viele Schiffe liegen an den Bojen und Ausflugskähne fahren aus und ein), sondern setzen die Segel zum Gleiten mit Butterfly zurück Richtung Durchfahrt zwischen Katina und Dugi otok. Diesmal probieren Gerlinde und Pauli bei angenehmer Luft ohne Dieselgestank das Beiboot im Schlepp aus. Leider lässt der Wind wieder nach und wir müssen die weiße durch die eiserne Genua ersetzen – also Motor an. Es wird Zeit für die Mittagspause. Gleich in der Bucht hinter der Mala Proversa, der Cuscica (der Bucht mit den „Grabsteinen“ im Scheitel – Karstfelsen in Stelenform) lassen wir den Anker fallen. Heute gibt es Wurstsalat mit Polnischer (einmal etwas ungewöhnlich, schmeckt aber trotzdem. Sommertörn und hohe Kante ? - verrückt !Da wir außerhalb der Bucht schon sehen, dass Segler vorbeiziehen, kann uns bald nichts mehr halten (außerdem ist es wahnsinnig heiß hier) und wir beschließen, den noch geplanten Kaffee später zu trinken. Bei wunderschönem Dreierwind aus NW lassen wir kreuzend unser Tagesziel Sali erst einmal links liegen – das Segeln macht gerade so richtig Spaß. Nach eineinhalb Stunden Fahrt (bei teilweise etwas Match-Feeling mit einem zufälligen passenden Sparring-Partner) legt sich der Wind und die Bucht Zmanscica an Dugi otok hat natürlich wieder angenehmes Schwimmwasser bereit und passt für den aufgeschobenen Kaffee. Gegen Abend motoren wir nach Sali. Um 18 Uhr liegen wir dort mit Moorlingleine nahe der Bar und den sanitären Anlagen an der Hafen-Nordseite.

Sali ist ein sehr netter Ort und noch nicht übermäßig touristisch. Die Sanitäranlagen im marinaartigen Hafen sind neu und sehr sauber (hinter jedem Benutzer wird gleich wieder geputzt). Nur zwei Waschbecken für Männlein und Weiblein gemeinsam sind allerdings etwas wenig. Die Marinagebühren betragen für uns 330 Kuna. Am Abend entdecken wir ein recht angenehmes Lokal mit schönem, abgeschlossenem Gastgarten – die Kellnerin/Wirtin spricht übrigens Wiener Dialekt in perfekter Ausprägung. Das Essen schmeckt recht gut. Ich genieße wieder einmal ein Lamm, weil ich das zu Hause nie koche. Unsere Vegetarier (Sabine und Stefan) haben es mit der kroatischen Küche nicht so leicht, sie müssen sich fast nur von Beilagen ernähren.

„Die Welt ist klein !“, das hört man oft sagen, wenn man in der Ferne jemand Bekannten trifft – so ist es auch in Sali. Auf einmal kommen zwei junge Damen auf Romana zu. Es sind Elisabeth und Ute, zwei Schulkolleginnen von ihr. Außerdem ist Ute eine Freundin von Paulis Tochter Susi. Die beiden „Überraschungsmädels“ sind mit einem größeren Ausflugssegler (Gulet) in der Adria unterwegs und machen hier Station für eine Nacht. Wir treffen sie dann noch an der Bar vor unserem Schiff, wo ein paar Drinks den Abend abrunden (eine Bierrunde aus Reinhards Privatschatulle zum Abschluss). Romana macht zu später Stunde noch eine Schiffsführung – wer weiß, vielleicht fahren die beiden nächstes Jahr schon bei einem „richtigen“ Segelschiff mit? Zunächst ist ihr Ziel am nächsten Tag aber Mali Losinj und das unserige führt nach Zadar.


Mittwoch, 18. Juli 2007 – von Sali zur norddalmatinischen Stadt Zadar

Flautenspiele für die Co-SkipperinWieder ist es ein sonniger Tag geworden. Gerlinde und Pauli, unsere besten Versorger, kaufen noch ein, was wir so brauchen und um 10 Uhr legen wir in Sali ab. Kurz schaut es so aus, dass wir segeln können, doch es ist nur ein Gastspiel von 10 Minuten – so eine Fopperei ! Dafür lasse ich mich später mit Pauli bei gemütlicher Fahrt an der Leine im Wasser nachziehen – ist auch ganz schön ! Um 11 Uhr kommt doch wieder Wind auf und so kreuzen wir zwischen Dugi otok, Iz und Ugljan hinauf. Zur Mittagsrast greift der Anker in der Bucht Prtljug auf Ugljan (gegenüber dem Nordende von Otok Iz). Hier bleiben wir ziemlich lange – es lässt sich angenehm essen, schwimmen und relaxen.

Unsere Fahrt führt uns nun das restliche Ugljan hinauf zur Durchfahrt östlich Rivanj um dann Richtung Zadar abzufallen. Etwa 17.45 finden wir dort in der Stadtmarina einen Platz kurz nach der Einfahrt – 563 Kuna wird uns der Spaß später kosten Mein kroatischer Freund in Zadar(1 Nacht / 45 Fuß / 8 Personen). Dafür sind die sanitären Anlagen alle erneuert und in bester Ordnung. Am Abend stürzen wir uns ins Gewimmel der Altstadt Zadar (Gedränge ca. so wie in der Getreidegasse in Salzburg). Wir machen uns einen Treffpunkt aus und pärchenweise streifen wir durch die Gassen und über die Plätze der historisch sehenswerten Halbinsel. Zadar hat ja viel zu bieten – von römischen Ausgrabungen über schöne Kirchen mit außergewöhnlichen Rosetten bis zu bedeutenden Gebäuden aus der österreichisch-ungarischen Monarchie. Zum Abendessen treffen sich dann alle und wir sitzen im Gastgarten beim „Malo Misto“ und essen gut und für die zentrale Altstadtlage auch nicht übermäßig teuer. Am Hauptplatz findet ein kleines Fest statt. Folkloristische Tänze und verschiedenste Trachten sind zu bewundern – mich reizt es beachtlich, hier mitzutanzen. Ein wenig mische ich mich hinein, aber die Crew ist schon in Aufbruchstimmung für den Rückmarsch zum Schiff. Mit etwas Bier bzw. Wein im Cockpit endet dieser Tag.


Donnerstag, 19. Juli 2007 – von Zadar über Biograd nach Vrgada

Die sinnvollste Tätigkeit bei dieser HitzeDiesmal laufen wir erst um halbelf nach einem langen Frühstück und einer längeren Sucherei durch Gerlinde und Pauli nach einem passenden Geschäft aus. Unser Ziel ist zunächst einmal Biograd (die weiße Stadt am Meer). Auf der Fahrt dorthin entdecken wir ein kleines Schifflein in unserer Nähe schwimmend. Wir wollen es bergen, aber mit dem Boothaken gelingt dies nicht so leicht. Pauli überlegt nicht lange und schreit: „Jetzt habt ihr ein richtiges Mann-über-Bord-Manöver !“ und schon springt er ins Wasser. Von links und rechts kommt ein Motorboot vorbei geschossen und Wellen laufen auf ihn zu. Gott sei Dank fuchtelt er anständig mit den Armen herum, sonst wäre er leicht zu übersehen. Stolz bringt er das Schifflein aus Styropor an Bord – es trägt die Aufschrift „Lucija“ und hat zum Namen passend ein Teelicht dabei – sicher von einem Kind gebastelt. Nach diesem „gefährlichen“ Einsatz machen wir eine Schwimmpause im Süden der Zdrelac-Bucht zwischen Ugljan und Pasman. Es hat fast 40 Grad. Essen will noch keiner was. Nach der Abkühlung motoren wir entlang von Pasman südöstlich bis zur SW-Bucht von Otocic Babac, wo wir dann unsere Mittagspause verbringen. Gerlinde hat schon während der Fahrt einen erfrischenden Topfenaufstrich fabriziert und so versorgt sie uns auch diesmal wieder bestens. Beim Ablegen fischt Pauli einen alten Amphoren-Henkel mit dem Anker herauf – jetzt haben wir auch einen Archäologen mit an Bord.

Nun geht es aber wirklich nach Biograd. Da wir hier nicht nächtigen werden, fahren wir nicht in die Marina, sondern wollen nur einen Kurzstopp am Kai für einen Ortsbummel machen. Leider ist an den freien Plätzen die Wassertiefe für unser Schiff nicht passend (2 Meter Tiefgang), so lassen uns Reinhard und Toni nur kurz an einer geeigneten Stelle aussteigen und fahren wieder weg. In einer Stunde wollen sie wiederkommen. Bierpause - Gerlinde und PauliDie Landgänger machen eine kleine Besichtigung, wobei nur die schattigen Ecken momentan geeignet sind. Bei dieser Hitze ist Biograd fast ausgestorben und wir gönnen uns bald unter Abdeckung eine kühle Blonde. Alle sind wieder pünktlich bei der Abholstelle zurück und sehen nur noch, wie die beiden Schifferlfahrer die Segel bergen. Draußen hatte es schönen Segelwind gegeben und den nutzen die beiden bis zuletzt. Das provisorische Anlegen und schnelle Einsteigen klappt bestens und jeder ist froh, der Hitze, die hier schier unerträglich ist, zu entkommen.

Der Fahrtwind tut nun so richtig wohl. Unser Wunsch ist nun – nichts wie rein ins kühle Nass. Dazu fällt der Anker am Südende von Pasman in der Bucht Triluke. Wir brauchen zwar etwas Zeit, bis wir einen geeigneten Ankergrund finden, denn es ist hier teilweise tief und felsig. Aber dann haben wir wieder das, was momentan das einzig vernünftige ist in dieser Hochtemperaturphase – schwimmen und pausieren. Kaffee und Süßes gibt es dazu.

Unser Tagesziel ist heute das Bojenfeld an der Nordostseite von Vrgada. Bei der Ankunft ist kein  passender Schwimmkörper für uns mehr frei, so suchen wir uns angrenzend nahe der Häuserzufahrt einen Ankerplatz. Unsere beiden jungen Pärchen gehen via Schlauchboot an Land und besorgen nebenbei noch Wasser im Radnja (Market). Begeistert kommen sie später zurück und erzählen vom überwältigenden Ausblick, den man am Hügel oben habe – beste Sicht nach allen Seiten. In der Zwischenzeit kommen noch mehrere Boote herein. Eine Sun Odyssey 54 (sozusagen die große Schwester unserer 45er) ankert direkt neben uns. Ihr Ankermanöver ist echt toll – kurz Anker und etwas Kette hinunter und fertig. Wir rechnen schon fast damit, das wir in der kommenden Nacht irgendwann Berührung haben werden und positionieren unsere Fender an der Reling. Die Nacht bleibt aber, so wie alle vorangegangenen bisher, völlig ruhig und so ersparen wir uns die eigentlich vorprogrammierten Troubles.

Am Abend gibt es Spaghetti mit Gemüse und Salat. Wir genießen den Sonnenuntergang und die hereinbrechende Nacht. In der Ferne funkelt ein Feuerwerk auf und mit etwas Wehmut denken manche daran, dass unser Törn mit dieser letzten Buchtennacht schon wieder dem Ende zugeht.


Freitag, 20. Juli 2007 – von Vrgada wieder zurück nach Sibenik

Sonnenaufgang über Ravni KotariToni hat sich für heute 5 Uhr früh wieder den Wecker gestellt, um bei Sonnenaufgang auf dem Hügel über dem Ort Vrgada oben beim Kirchlein zu sein. Diesmal kneiffe ich nicht. Ich bin gleich voll dabei. Wir paddeln im Beiboot an Land und wandern bergan. Die ersten Leute begegnen uns – „dobro jutro“ klingt der Gruß oder auch nur „jutro“ – oben bei der Zisterne, wo die Bewohner schon ihr Wasser holen. Die Bucht liegt im Dornröschenschlaf – diese Ruhe und Stille beeindruckt mich sehr an diesem aufkeimenden Morgen. Etwas früh sind wir oben am Hügel angelangt, noch lässt sich die Sonne nicht blicken, und so erkunden wir die interessante Vegetation, welche es hier gibt – Wacholder, wilder Flox in schönster Blütenpracht als kleine Beispiele. Zehn Minuten vor Sechs ist es soweit ! Die Sonne steigt mit einem ersten Aufblinken aus den Hintergrundbergen am Festland empor – sie wird größer, immer größer und leuchtender. Es ist, so wie für viele Menschen, auch für mich immer wieder ein erhebendes Schauspiel der Natur. Ich denke mir: „Elisabeth, kneiffe nie mehr, wenn Toni seine morgentlichen Ausflüge am Programm hat !“. Von oben sehen wir, dass sich die ersten Schiffe aus der Bucht verabschieden bzw. schon weg sind, so auch unser Nachbar, der schnelle Super-Ankermann. Der Abstieg führt uns durch den Ort Vrgada und wir machen noch einen Bogen hinüber zur Südwestbucht, dem sehr flachen Haupthafen. Mövenschwärme umkreisen uns dabei.

Zurück beim Schiff ist Pauli auch schon morgenaktiv und bringt den Müll mit dem Beiboot zur Sammelstelle oder ist es eine Mühlverbrennungsanlage – egal, Hauptsache der Dreck ist weg. Toni und ich schwimmen dann zur Lockerung der Bergsteigerfüße noch ein schönes Stückchen hinüber zum lehmig-steilen Uferabfall (eine geologische Rarietät im verkarsteten Dalmatien), besichtigen den dortigen kleinen Sandstrand und laufen anschließend am Uferpfad zurück, was barfuß nicht ganz so angenehm ist (speziell für Toni mit seiner empfindlichen Kinderpopo-Sohlenhaut). War der Ausflug zu lange ? – Gerlinde und Pauli haben schon zu frühstücken begonnen, aber die Jugend ist noch nicht bereit, den Tag zu begrüßen – letztes Frühstück an Bord – ach wie schade !

Draußen ziehen schon weiße Segel vorbei, was heißt, dort gibt es Wind und das heute schon am Vormittag. Bald nutzen auch wir die 10 Knoten für rund eineinhalb Stunden, dann ist er wieder still und wir füllen die Pause mit einem Badestopp in der Bucht Kosirina auf Murter.

Wind für die Co-SkipperinAb beginnendem Nachmittag starten wir zum letzten größeren Teilstück Richtung Sibenik. Unser Skipper legt sich für eine zeitlang hin, um ein wenig zu schlafen, da wir für die Nacht die Heimfahrt nach Österreich vorhaben (wir versprechen uns davon eine freie kroatische Autobahn und eine problemlose Fahrt durch die Tauerntunnels). So darf ich als Co-Skipperin das Regiment übernehmen (hat sie ja sonst auch – Anmerkung des Skippergatten). Reinhard ist meine rechte Hand. Reinhard - die rechte Hand der Co-SkipperinAls wir zwischen Logorun und Tijat durchfahren, da kommt wieder ausreichend Wind auf und wir setzen die Segel ein letztes Mal für einige sportliche Kreuzschläge (der Wind kommt aus Südosten). Die Einfahrt in den Kanal Sv. Ante ist schon gut zu sehen, so bergen wir die Genua, was unserem Skipper, nach seinem Schlaf von unten auftauchend, zu früh ist. So übervorsichtig bräuchte man nicht sein – also wieder raus mit der Genua – jawohl Sir – Skipper – Sir !

Bei der Festung Sv. Nikolai streichen wir endgültig die Tücher und rollen beide besonders sauber ein. Gleich in der Südbucht nach der Kanaleinfahrt ankern wir für einen letzten Badestopp. Anne und Thomas schwimmen mit Gewand an Land (wegen Sonnenbrand) und erwandern die nahe Festung. Das Wasser hier in der Krka-Mündung ist nicht mehr so schön klar als in den vielen Buchten zuvor, dafür aber überwarm – fast wie in der Badewanne. Nun gibt es Resteverwertung an Bord und auch gleich ein erstes Zusammenpacken (hier ist es noch luftiger, als im heißen Marinahafen drinnen).

Die letzte Erledigung vor dem Einlaufen in den Heimathafen ist noch das Auftanken mit Diesel am Stadthafen in Sibenik. Ein Riesenbrummer von einem Motorschiff liegt an der Tankstelle, d. h. warten, warten, warten. Auch einige Segler stehen schon an bzw. kommen laufend dazu. Wir reihen uns erst ein und lassen einmal Thomas und Anne kurz an Land gehen. Sie wollen sich erkundigen, wann ein Bus nach Trogir abgeht, denn sie werden noch ein paar Tage in Kroatien als Landurlaub anhängen. Da wir für das Aussteigen kurz aus der Warteschlage ausgeschert waren, glaubt doch einer der Tankstellen-Anwärter, er käme nun früher dran und wir hätten uns hinten anzustellen. Doch da wollte er seine Rechnung ohne unseren Skipper machen. Unter Einsatz des Bugstrahlruders ist der platzhaltende Frechling bald ausgetrickst und wir stehen wieder an der richtigen Position in der Queue. Bei mindesten 40 Grad befüllen wir später unsere KAJA für die gefahrenen 22,6 Motorstunden mit 107,27 Liter (für 54 PS ein Durchschnittsverbrauch von 4,75 Litern pro Motorstunde).


Ende gut, alles gut – Abschluss und Heimreise

Abschluss-PlauschUm 17.30 legen wir alle gesund und unversehrt (Leute und Schiff) nach einer Woche wieder in der Marina Mandalina an. Erst noch großes Packen, Ausräumen und Saubermachen, dann kann das Schiff zurückgegeben werden. Service-Mann Bruno macht es wieder sehr genau – er und auch der Taucher haben nichts zu beanstanden. Toni deponiert noch einiges, was er für den Eckercup-Einsatz am Schiff gerne hätte und übergibt eine Liste. Auch mit dem Eigner spricht er noch einmal.

Da sich unsere Wege bald trennen, besuchen wir noch das Marina-Restaurant für ein gemeinsames abschließendes Abendessen (die Bordkasse hat noch soviel und ein Rest bleibt noch zur Verteilung) – danach herzliche Verabschiedung: Sabine und Stefan bleiben noch in Kroatien. Reinhard und Romana bringen die beiden zum Busbahnhof und schlafen anschließend bis ca. 2 Uhr früh am Schiff, um dann die Heimreise anzutreten. Wir vier Junggebliebenen treten die Rückfahrt mit dem Golf nun gleich an.

Um 21 Uhr starten wir in Sibenik und sind um 6 Uhr früh in Ranshofen. Alles verläuft problemlos ohne großen Stau. Einen Großteil der Strecke spult Pauli herab. Beim Höllbacher kaufen wir uns noch Frühstücksgebäck und beim Atriumhaus trennen sich auch unsere Wege.

Ein sehr schöner Törn – kein einziger Regentropfen, kein Gewitter, ruhige Nächte und trotzdem jeden Tag ausreichend Wind zum Segeln – ist zu Ende. Ein Dankeschön an unseren Skipper, der uns an sehr schöne Plätze geführt hat und uns wohlbehalten wieder gut nach Hause brachte. Ein Dankeschön unserem Smutje Gerlinde, die uns immer bestens versorgt hat und an unseren Zahlmeister Pauli, der immer umsichtig wusste, was zu besorgen war. Ein Dankeschön an die Jugend, die uns reifere Semester genommen hat, so wie wir eben sind. Es war einfach schön mit euch zu segeln, zu quatschen und zu spaßen und auch dass es Sabine so gut gefallen hat, das freut mich sehr, denn sie war das erste Mal dabei. Man konnte es ihr an der Nasenspitze ansehen, dass sie sich wohl fühlte. Ich glaube, sie hat ihr Geburtstagsgeschenk genossen.

Berichterstatterin und Co-Sk. ElisabethAlso ist es trotz anfänglicher heimatlicher Schwierigkeiten doch ein sehr schöner Törn geworden !

DOVIDENJA HRVATSKA und AUF WIEDERLESEN lieber Segelfreund

sagt

Elisabeth Herzog