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Alle zwei Jahre organisiert der Yachtclub Braunau-Simbach einen sogenannten Sondertörn. Nicht gemeint ist dabei, dass hier für Sonderlinge geplant wird, sondern die Bezeichnung weist auf ein besonderes Revier abseits der üblichen mediterranen Pfade hin. Für 2018 fiel die Wahl auf Norwegen und hier auf das Gebiet südlich der Stadt Bergen mit den Weiten des Hardangerfjords vom Gletscherland bis hinaus zur freien Nordsee. Total 23 Teilnehmer reisten, zeitlich etwas versetzt, zu den zerklüfteten Skanden, jenem Gebirgszug, der sich vom Skagerrak bis hin zum Nordkap erstreckt, jenem Land der tiefen, von Gletschern geschürften Fjorde und den von der Nordsee durchdrungenen und umspülten unzähligen vorgelagerten Inseln

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Praktisch zur Sommersonnenwende – eben zu Midsommar, in Norwegen als Fest am 23. Juni am Abend vor Sankt Hans – sind die Tage unheimlich lang und die Nächte nur ein dämmeriger Rest, auch im bergischen Vestlandet – wohl eher im Süden des Nordens. Hier beginnt unsere Reise auf vier Segelyachten. Für 1 Woche genießen wir nun die sattgrüne Vegetation der inneren Fjorde mit der weißen Gletscherhaube oben am Folgefonna, die kleinen Orte an den Rändern mit ihren bunten Bretterhäusern, die kühle Klarheit der Meeresarme am Hardanger, so manchen imposanten Wasserfall und weiter draußen die kargen Felseninseln in Granit mit ihrer Flora wie im Almenland der Österreicher. Noch weiter draußen erwartet uns die Nordsee in kurzen Besuchen, für uns gemäßigt, nicht als Mordsee, aber teilweise gespenstisch nebelig verhangen, dann wieder aufklarend mit feiner Brise bis kräftigen Winden für die weißen Segel.

Gibt es am ersten Tag noch leichten Regen und tiefe Wolken an den Hängen, so bessert sich das Wetter von Tag zu Tag. Die Luft bleibt dennoch kühl und so manches Ölzeug wärmt auf windiger Kreuz – Hauben braucht der Sommar. Wie fein sind da die aus Sprayhood, Bimini und Seitenteilen dicht gebildeten Wintergärten im Cockpit der Schiffe und die abendliche Heizung im Salon. Natürlich ist vom Tagesablauf vieles wie im gewohnten warmen Süden, einzig die Badestopps sind viel weniger zeitraubend. Dennoch dürfen vereinzelte Tests für Unverfrorene nicht fehlen – in geschützten Lagen und bei Sonnenschein. Die langen Tage mit den hellen Abenden erlauben schöne Schläge, ausgedehnte Landgänge und interessante Inselwanderungen. Recht selten finden wir dabei ein versorgendes Gasthaus in den kleinen Küstenorten. Das hat auch seine Vorteile, denn die sprichwörtlich norwegischen Preise werden bei Einkäufen in Supermärkten bzw. Krämerläden und anschließender Kombüsen-Zubereitung viel weniger bordkassenschlagend als befürchtet. Eine willkommene und aufpreisfreie Ergänzung liefern selbst gefangene Fische. Martin’s Angelzeug z.B. zieht 6 Pollacks aus der Tiefe und versorgt damit für zwei Mahlzeiten die Crew.

Ein paar der besuchten Orte dürfen hier angeführt werden: Rosendal, Sunndal, Odda, Jondal, Leirvik, Haugesund, Espevær, Brandasund, Kvalvåg, Møxter, Kolbeinshamn als Beispiele. Navigatorisch ist vor allem das nordseenahe Revier spannend. Die engen Passagen zwischen kleinen Inselchen erfordern viel Aufmerksamkeit – wie gut, dass es Navionics gibt.

ber18 a15 bergen bryggenEin Besuch der zweitgrößten Stadt Norwegens darf klarerweise auch nicht fehlen. Das schon zur Hansezeit zu Wohlstand gekommene Bergen geben sich manche vorweg und einige gegen oder nach Abschluss des Törns. Eindrucksvoll und quirlig erleben wir den Fischmarkt, den historischen Stadtteil Bryggen oder manche den Blick vom Fløyen über die Metropole des Westens. Zahlreiche Musikkapellen bereichern unsere Visite, nicht nur am Platz mit dem Denkmal für Edvard Grieg – Norwegens berühmtesten Komponisten, die ganze Stadt wimmelt nur so und die Nordländer geben sich ausgesprochen rhythmisch, ausgelassen und heiter.

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Etwas mehr Törn-Details von den einzelnen Crews – in Routen und Bildern – sind dazu erbeten worden:

Was im Vorfeld zu diesem interessanten Törn alles vermerkt wurde, das kannst du im zugehörigen YCBS-Norwegen-Blog 2018 nachschlagen.

Die vier Crews erleben also einiges gemeinsam, treffen sich geplant oder auch zufällig zwischendurch, kommen jedenfalls alle – vollbeladen mit neuen Eindrücken – am Freitag, den 29. Juni wieder gut zur Basis in die Marina Hjellestad zurück. Eine Gruppenaufnahme dort schließt einen besonderen, dem 25. Bestandsjahr des Segelvereins würdigen, den YCBS-Sondertörn 2018 für das Erinnerungsalbum erfolgreich ab:

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Auch die Braunauer BezirksRundschau brachte einen Beitrag in respektabler Größe:     Im Land der Fjorde und Trolle !

Unter   Ein Törn im Land der Fjorde   erscheint dieser in der Rieder Marine-Rees der Marinekameradschaft Prinz EUGEN.

 

Eingewebt im Juli 2018 by ANTE !