Strahlender Pokal mit ebensolchem Skipper - Ferdinand Brandstätter !In fünf äußerst spannenden Wettfahrten holte sich unser Commodore mit Crew (Richard Hitter aus Wien, Werner Zarl und Anton Herzog aus Braunau) auf der Elan 340 namens ALPHA ein Top-Ergebnis in Dalmatien – punktegleich mit den Siegern !

Um’s Oa-Schlecken is ses net ausgoanga,
obwoi ma gfoan san wia de Wüdn !

ÖSYC-Cup-Crew v.r.n.l.: Sk. Ferdl, Richard, Werner, AntonEs macht schon richtig Spaß, wenn man vorne mitmischen kann. Ein Garant dafür ist unser Commodore Ferdinand allemal. Obwohl er ja ansonsten allgemein als eher bedächtig und bescheiden bekannt ist, so muss doch klar gesagt sein – bei Regatten wandelt sich sein Ruf: Nicht Dabei sein, sondern VORNE sein ist alles ! Am Steuer entwickelt er sein Gespür und beweist sein Können. 

Auch Regattaneuling Richard ist mit voller Begeisterung dabei und rechtfertigt seinen Crewplatz mit viel Einsatz (bis zum Gehtnichtmehr). Werner sorgt mit kräftiger bis geistiger Wegzehrung und schnellen Happen zwischendurch für den nötigen Kraftnachschub und stellt auch beim Trimm seinen Mann und sein Gewicht. Anton reisst an den Genuaschoten, bindet mal hier und mal dort einen Knoten, darf zwischendurch aber auch ein wenig navigieren – es gilt sich schnell durch die Inseln hindurch lavieren.

Der ÖSYC-Cup wird jährlich vom Österreichischen Hochseeyachtclub veranstaltet. Bisher fand das Ereignis immer im Herbst statt. Ab 2009 wird auf das Frühjahr umgestiegen. Aus diesem Grunde machte es sich die Organisation diesmal etwas leichter und koppelte die Wettfahrten mit dem CSI-Cup (CSI-Yachtcharter ist eine Firma mit regelmäßigen Regatta-Ambitionen).

Baugleiche Elan 340 für den ÖSYC-Cup Der ÖSYC-Teil konnte auf 9 baugleichen Elan 340 ohne Spi-Einsatz ausgetragen werden. Die Schiffe wurden ausgelost und zugeteilt – wir gingen mit der Start-Nr. 1 auf der ALPHA ins Rennen. Die Elan 340 erwies sich als sehr behendes Schiff, spurtschnell, aber auch recht sonnenschussfreudig. Auf der CSI-Seite gab es ebenfalls eine Einheitsklasse mit Spi auf Salona 37 und je eine Offene Klasse nach Yardstick mit bzw. ohne Spi – in letzterer wurden die Elan 340 zusätzlich mitgewertet. Alle Ergebnisse sind unter ÖSYC bzw. CSI (LINKS sh. oben) nachlesbar. In der Offenen Klasse ohne Spi gab es übrigens prominente Sieger – Hubert und Florian Raudaschl auf Dufour 455 OVCA (das Siegerschiff beim Eckercup 2007).

Hier ein Blick auf unsere Törnwoche:

Samstag, 27. 9. 2008
Ab 4h früh Anreise (Werner auf VW-Atlantis mit Beifahrer Anton) – Braunau > Gralla – Zustieg Richard Hitter (aus Wien angereist) > Weiterfahrt durch Slowenien und Kroatien (Tunnel Sv. Rok gesperrt) bis Biograd – Ankunft ca. 13h. Ferdinand (von der Vorwoche her schon in Kroatien – ÖSV-Hochseemeisterschaft) hatte das Schiff schon übernommen – einräumen, div. Regattavorbereitungen – abendlicher Treff mit einigen Mitbewerbern (spez. auch mit ÖSYC-Organisator Gerhard Nestinger) im Marinarestaurant.

Sonntag, 28. 9. 2008
In Ermangelung eines geeigneten Restaurants finden wir ein ausgezeichnetes Frühstücksbuffet in einem 4-Sterne-Hotel in Biograd, dann Schiffstransfer zur Marina Kremik – zwischendurch div. Regatta-Übungen (ein ÖSYC-Trainer steigt von Schiff zu Schiff und gibt Tipps und professionelle Ratschläge – danach funktionieren unsere Wenden um einiges rascher). Nach Ankunft in der Kremik Erledigung der letzten Regattavorbereitungen – Startnummernanbringung etc. – wiederum marinamäßige Abendgestaltung mit ein paar Kontakten in der Szene.

Montag, 29. 9. 2008
Gemeinsames Regattastart-Frühstück und Skipper-Briefing (die Regattaleitung ist in den bewährten Händen von „Blondl“ Gerd Schmidleitner – Sport-Consulting) – baldiges Auslaufen der Flotte mit Ziel Marina Piskera in den Kornaten draußen – vorerst kein Wind, daher  Vorab-Motorfahrt mit „Follow me“ am Startschiff (Beneteau 50 Happy Hour von CSI-Chef Georg Ondrej) bis zum Nordwestende der Insel Zirje. Aber dann geht es los – Spitzenstart der ALPHA vorneweg gleichauf mit der viel größerenen OVCA von Hubert Raudaschl – Elan340-Führung bis zur Einfahrt in den Kornatenkanal bei Smokvica, aber dann wird es haarig: Gerhard Nestinger auf der INDIA kommt besser durch die Enge und über Opat schleicht sich Helene Hofer auf CHARLIE nach vorne – beim Ziel zwischen Lavsa und Piskera können wir in einem Fotofinish INDIA gerade noch um 1 Sekunde abhängen, aber CHARLIE bleibt vorne – 2. Platz. Kein schlechter Auftakt und daher zwar müde, aber guter Stimmung beim abendlichen Buffet.

Dienstag, 30. 9. 2008
Dunkler Vorwindkurs in den Kornaten - vor LF Sestrica !Frühstücksbuffet und Skipperbriefing in der Marina Piskera – drei Wettfahrten sind geplant: erst eine durch die Kornaten weiter bis zur Telascica, dann nach der Motor-Fahrt durch die Proversa mala eine Kurzeinlage und als dritte Wettfahrt ein Schlag hinauf nach Sali an der Südostseite von Dugi otok. Beim Start kommen wir wiederum ausgezeichnet weg, müssen dann jedoch zwei Elan 340 etwas weiter außen passieren lassen. Beide ziehen aber aus dem Kornatenkanal auf die offene Seeseite, was uns die Entscheidung zur Innenroute erleichtert. In der Enge bei Levrnaka kämpfen wir mit 1,5 Knoten Gegenstrom und sehen so unsere Felle schon davontreiben, aber beim Leuchtfeuer Sestrica sind unsere Außenfahr-Kontrahenten weit zurück und wir schaffen souverän den 1. Platz in dieser Wettfahrt.  Wegen vorgerückter Zeit entfällt die Kurzstrecke und die zweite Tagesetappe hat gleich Sali zum Ziel. Wiederum lassen wir nichts anbrennen – es gelingt zwar der Start nicht übermäßig, aber dafür der Butterfly-Schlag bis zur Insel Lavdara wirklich 1A (selbst Raudaschl muss sich hinter uns anstellen, und das gleich bis ins Ziel). Also schaffen wir vor Sali unseren zweiten Tagessieg. Dementsprechend schmecken uns Abendessen und leckere Drinks bei der „warm-up-party“ in der legendären Bar „Maritimo“.

Mittwoch, 1. 10. 2008
Diesmal ist das Frühstücksbuffet wirklich ausgezeichnet (ist ja auch beim „TONI“ auf der südlichen Hafenseite von Sali) und das anschließende Briefing bringt keine Überraschung – der Transfer nach Murter in zwei Wettfahrten ist geplant. Wir liegen zwar in der Elan340-Wertung in Führung, aber wir wissen auch um die Stärke der Hofer-Crew auf der CHARLIE. Spannender Wettkampf !Der Start vor Sali gelingt gut, aber nicht hervorragend. Die Hofer’s fahren hinüber nach Vrgada weniger Höhe und sind schneller, brauchen dafür aber einen Holeschlag. Wir hoffen so auf ein Durchrutschen, aber leider sind drei Holeschlägler schneller im Ziel – also müssen wir diese Wettfahrt wohl als Streicher hernehmen. Nun wird die Sache für die letzte Wettfahrt eng. Nicht nur, dass wir die schmale Stelle bei Arta gut nehmen müssen, nein, es darf auch die CHARLIE keinesfalls den ersten Platz belegen. Aber wie es das Schicksal so will – wir schaffen es nicht, uns vor die führende CHARLIE zu setzen – wir müssen uns in dieser letzten Wettfahrt mit Rang 2 zufrieden geben und beim Ziel vor der Marina Hramina in Murter ist dann alles klar: die CHARLIE-Crew gewinnt, wir sind zweite und damit sind beide Boote gesamt punktegleich und auch gleich in der Anzahl von ersten bzw. zweiten Plätzen. In so einem Fall zählt laut Reglement die bessere Position in der letzten Wettfahrt – damit sind wir 2. und CHARLIE mit der Hofer-Crew gewinnt die Elan340-Wertung.
Die abendliche Abschlussfeier bringt ein ausgezeichnetes Buffet, viele Sieger (die Raudaschl-Crew gewinnt den CSI-Cup), viele Preise und auch für Ferdinand einen schönen Pokal – hier noch zur Abrundung das > ÖSYC-Cup-Endergebnis auf Elan 340 !

Donnerstag, 2. 10. 2008
Nach einer anstrengenden Regatta tut ein wenig Relaxen recht gut. Wir wandern für ein Frühstück und etwas Einkauf von der Marina Hramina in den Ort Murter hinein. Später nützen wir gute Windverhältnisse für eine Fahrt nach Zlarin. Der Ort ist herrlich ruhig. Muckalica, Travarica, Palacinka s‘ orahum schmecken vorzüglich und auch der Wein ist süffig. Die Nacht sollte Regen und Jugo bringen – warten wir’s ab !

Freitag, 3. 10. 2008
Nach ruhiger Nacht ist es auch der Morgen so – zwar erst bedeckt, dann aber aufklarend und bald sonnig. Wir Frühstücken gleich nebenan beim Molen-Wirt’n und setzen uns anschließend nach Prvic luka ab. Ferdinand war hier noch nicht und Richard kann seine Anlegemanöver weiter üben (wenn er so weiter macht, dann hat die Welt bald einen guten Skipper mehr). Restaurants sind für Cappuccini und andere Erledigungen gut, zudem ist es angenehm warm und ein paar herzerfrischende Damen in black und withe ziehen hier auch ihre Bahnen – do bleim ma ! Ferdinand will aber heute noch heim um morgen das YCBS-Absegeln zu gewinnen (siehe eigener HP-Eintrag > Absegeln 2008), also Motor an und zurück nach Biograd. Vorbei geht es an Sepurine, dann eng an der Marinaeinfahrt bei Tribunj wasserflach zwischen durch die Inseln, später an der Baustelle nahe Pakostane vorbei (wird wohl eine Muschel- oder Fischzucht werden). Vor der Einfahrt in die Marina Kornati wollen wir noch auftanken, aber die Zapfstelle wird gerade neu befüllt und die eine Stunde Wartezeit ersparen wir uns mittels Pi-x-Daumen-Dieselabrechnung.
Die Schiffsrückgabe funktioniert klaglos und ab 16.30 Uhr bringen uns Werner und seine fahrbare Hundehütte wieder gut nach Österreich und auch über den schon etwas verschneiten Schoberpass in die Heimat.

Mein Abschluss ist ein Dank an die Veranstalter für ein gelungenes Segelevent, an den Skipper für eine hochinteressante Regattawoche und auch an die Mitsegler für den sehr harmonischen Törnverlauf.

Mast- und Schotbruch und immer eine Nasenlänge vor den Mitbewerbern wünscht allen per

05.10.2008 – Ante

   

Der YCBS ist auch gerne bei Regatten dabei !