Auf der EL GRECO IV befand sich auch “ Odysseus on Turn again “ !
Von Korfu ging die Reise der Lagoon 450 in Stationen durchs östliche Ionische Meer, dann südlich die Peloponnes herum und hinein in die kykladisch-westliche Ägäis bis hinauf nach Lavrion zur Olympic Marina.
Der Törn ist leider schon wieder am Ende angelangt !
Am Pfingstmontag, den 20. Mai 2013 mailt Christian Haidinger zum Abschluss:
Von Syros nach Kea meldete sich zum ersten Mal der griechische Sommer. Bei Wind mit 1-3 kn zeigten sich am Wasser nur Lisas sogenannte „Henerpratzerl“ – eigentlich hieße es ja Katzenpfötchen. Ich nenne es Riffelblech, abwechselnd mit Öl. Kurz vor Kea kreuzte unseren Kurs wieder ein Felix Forster Kranschiff. Nachdem wir eine Zeitlang einigen Griechen in ihrem super 200-PS-Schlauchboot zugesehen hatten, wie sie vergeblich versuchten Wasserski zu laufen, wurden von Felix seine Bretter ausgepackt. Als Zug-Pilot wurde ich eingeteilt, wobei ich noch nie Wasserski gefahren bin oder auch gezogen hatte. Aber Felix erklärte es mir so gut, dass wir es auf Anhieb den Einheimischen zeigten – sh. Beweisfoto mit Detail als Link am Bild.
Weil beim Wasserskifahren nur einer im Boot sitzen konnte, durfte nachher Django Nagy damit in die Stadt reiten – Felix‘ Kommentar: Das Attraktivste für euch Segler (er ist ja mutierter Motorbootfahrer) auf meinem Schiff ist anscheinend das Dinghi! Das war ein tiefer Blick in die Seele der Segler.
Jetzt geht’s aber auf die letzten 15 Meilen in die Olympic Marine in Lavrion – schade !
Mast- und Schotbruch Christian – direkt von der El Greco IV – Insel Kea, Hellas
Am Samstag, den 18. Mai 2013 meldet Christian Haidinger:
Gestern ging’s mit 20 bis über 30 Knoten von Paros nach Mykonos. Ein wilder Ritt bei Raum- bis Halbwind mit den entsprechenden Schaukelbewegungen. In Mykonos fanden wir dann die Touristenschar, die wir in Naoussa nicht vermisst hatten. Nachdem gleich mehrere Riesendampfer vor Anker lagen, war die Stadt voll wie Dubrovnik beim Kreuzfahrereinfall. Doch wer suchet, der findet trotzdem noch leere Gässchen. Was wir nicht fanden: einen Cafe Hellenico. Eine entsprechende Bestellung fiel auf sichtliches Unverständnis. Mein „Fix Sakara, samma da iazt bei de Griechen“, wurde als Gebräu der Marke Fix verstanden und entsprechend umgesetzt. Gut, tranken wir halt Bier.
In der Nacht orgelte es mit durchgehend über 20 und hinauf bis fast 40 Knoten. Auch wenn unser Jambo-Anker hielt wie von Felix eingerammt, war es doch von zahlreichen heulenden Unterbrechungen begleitet.
Dafür ging’s heute bei bestem Segelwind von achtern Richtung Syros. Jetzt sind wir bereits in der Ormos Phoinikos (sh. Bild unten) und es wird windstill. Ich werde mich nun umgehend in der Phönizischen Bucht in Poseidons Reich katapultieren.
Mast- und Schotbruch
Christian
direkt von der El Greco IV – Ormos Phoinikos, Syros, Hellas
Am Do. 16. Mai 2013 verunsichert Lisa die Bucht von Naoussa …
Dazu schreibt Christian Haidinger am Spätnachmittag:
Unglaubliche Dinge spielen sich um die El Greco IV vor Naoussa auf Paros, wo wir uns gerade befinden, ab. In Ermangelung des hier sonst üblichen Touristenrummels ist die Stille kaum auszuhalten. So macht Lisa lautstark Programm und rast recht flott und gar nicht mezzoforte mit dem Tender durch die Bucht, wobei sich Gerhard ängstlich vorne festklammert – aber Bilder sagen mehr als 1000 Worte.
Morgen geht’s nach Mykonos, das kann ja lustig werden.
Mast- und Schotbruch Christian aus Naoussa, Paros, Hellas
Am Mittwoch, den 15. Mai 2013 schreibt Christian Haidinger am späten Nachmittag ….
Vom sandigen Pylos ging’s in einem Butterfly-Ritt mit bis zu 9 Knoten um den westlichen Finger der Peloponnes. Bei immer stärkeren achterlichen Winden bis zu 40 Knoten steuerten wir danach den Mittelfinger an. Der geplante Abendstopp wurde wegen der einmaligen Segelbedingungen gecancelt und Gerhard versorgte uns bei geigender El Greco. Dann ging es in die anspruchsvolle Nachtfahrt, erst um das berüchtigte Kap Maleia und dann weiter Richtung Milos. Da war klar, dass bei diesen Verhältnissen – WNW mit um die 30 Knoten – Odysseus mit seinen besegelten Ruderbooten keine Chance gehabt hätte. Die Odyssee wird wohl für mich nie ein Ende haben, denn immer wieder werde ich auf den alten Hallodri stoßen.
Um ca. 7 Uhr früh liefen wir, bewacht von Lisa und mir und begleitet von Regen und Regenbogen, in Milos ein. Dann genossen wir einen Tag vor Anker. Das Wetter besserte sich schön langsam und wir besuchten Kaffeehäuser und Restaurants.
In der Nacht stand um drei Uhr der Skorpion mit seinem Leitstern Antares in voller Pracht am Himmel und heute früh begrüßte uns Griechenland mit der Göttin der Morgenröte, einem tiefblauen Himmel und der gleichfarbigen See. Ein Traumtag für unsere Fahrt nach Paros war uns vergönnt, wo wir um ca. 16:00 den Anker in die Ormos Paroikia warfen. Die gefährlichen Untiefen vor Paros, wo einst eine Fähre mit fußballschauender Führung auf die herausstehenden Zehen auflief, hatten wir zuvor natürlich seemännisch perfekt umschifft. 
Der Sprung in die See bestätigte dann aber neuerlich, dass die Ägäis ca. 2 Grad kälter als das Ionische Meer ist. Die hielt aber unseren Zeus und seine Göttinnen keineswegs ab, in Poseidons Reich zu tauchen, um sich danach in Helios wärmenden Strahlen zu trocknen (sh. Breitbild unten).
Heute gibt es noch einen Österreicherabend in Paros, wo wir um 19:00 von Hans Wolf erwartet werden – das wird sicher auch göttlich.
Mast- und Schotbruch
Christian – von Bord der El Greco IV – Ormos Paroikia, Paros – 37° 05,7′ N – 025° 08,4′ E
Am Sonntag, den 12. Mai 2013 abends meldet Christian Haidinger:
Wir liegen gerade in Pylos! Die Marina ist noch immer unverändert: alle 10 m sind je 4 Wasseruhren installiert, die alle 0000 anzeigen und noch nie Wasser gesehen haben. Alle 5 m sind dicke E-Kabel sichtbar, welche direkt über dem Betonboden abgeschnitten sind, damit niemand mehr einen E-Kasten anschließen kann. Wir wollen lieber nicht fragen, wer diese nie verwendeten und nie mehr verwendbaren Installationen bezahlt hat. Einen heißen Tipp dazu hätte ich aber: redleG-UE.
Morgen geht’s an den Mittelfinger der Peleponnes. Dort werden wir Abendessen und dann mit den prognostizierten 20 kn Wind von Achtern nach einer geplanten Nachtfahrt voraussichtlich am Vormittag in Milos ankommen. Also heißt es von Pylos nach Milos!
Christian
Als Anhang nun noch ein paar Oneway-Plandaten zur Übersicht – tabellarisch und Google-graphisch:
Am Samstag, den 11. Mai 2013 abends schreibt Christian Haidinger:
Liebe Freunde!
Die EL GRECO IV – Crew meldet sich von der Südspitze Zakynthos‘. Die bisherige Fahrt war gespickt von nautischen, historischen und kulinarischen Höhepunkten.
Nach der ersten Station in Lakka auf Paxos ging es auf meinen ausdrücklichen Wunsch in meine zweite Heimat nach Ithaka. Dort stand eine Fallreparatur an und ich durfte dreimal in den Mast fahren. Nach einem opulenten Mahl in unserer Odyssee-Taverne ging es in unserer ersten Nachtfahrt an die Nordspitze von Zakynthos.
Der heutige Tag in Zakynthos begann mit Felix’s Höhlenritt. Bei bis zu 20 kn zog er mit seinem Schlaucherl und der gesamten Crew durch die Höhlen in der Nähe von Nicolaios. Danach stand die Wreck Bay am Programm. Ich kannte sie nur von Fotos, aber in natura ist sie noch deutlich beeindruckender: strahlend weiße Felsen und der Strand in gleicher Farbe – ohne Zugang vom Land, sondern nur von See aus – sind unvergleichlich. Inmitten des Strandes liegt ein ca. 50 Jahre altes, total verrostetes Wrack. Wäre es nicht dort, man müsste eines mit einem Felix Forster Kran hineinheben.
Dann folgte ein weiterer Ritt bei über 20 kn Wind in Butterflystellung mit Genua und Gennaker, den wir dann bei knapp 30 kn in einer konzertierten Aktion schleunigst bargen.
Wir liegen nun in der Ormos Keri und morgen geht es angeblich mit achterlichem Wind ins sandige Pylos, das ja bestens aus der Ilias, der Odyssee und von Ecker-Cups bekannt ist.
Mast- und Schotbruch
Christian
von Bord der EL GRECO IV
Im Anhang ein paar ~ Bilder zur Textverstärkung ~ !
Anmerkung der WEBraktion:
Soweit mir bekannt, befinden sich auf der EL GRECO IV neben Eigner und Skipper Felix Forster noch Schiffspatin Lisa Lax, Gerti & Gerhard Nagy, Franz Wahlmüller und Christian Haidinger.
Die grobe Plan-Route der EL GRECO IV ohne Stationendetails:
Ab 12.05.2013 eingewebt by ANTE !