Bernadette, Thomas und Sigi jun. neue B-Schein-Besitzer ! 

Ausbildungs- und Prüfungstörn

30. Juli 2005 – 4. August 2005

 

Schiff:                      Lotte III (Bavaria 46)

Skipper:                    Sigi Desch sen.

Crew:                       Berni Desch, Thomas Desch, Sigi Desch jun.,

                               Birgit Held  (keine Prüfungskandidatin !)

 

Ausbildungsreferent und Prüfungsbeisitzer:       Sepp Höller

Prüfungsobmann:              Georg Buhl

 

 

 

 

 

Am Freitag, 29.07.05 erfolgte die Anreise zu unserem Schiff mit Liegeplatz in Rovinj (Istrien) ohne jegliche Zwischenfälle. Unser Ausbilder Sepp Höller beendete an diesem Tag gerade einen einwöchigen Segeltörn in Pula, Veruda und stieß dann am Samstag vormittag zu uns.

Wir besprachen den Ablauf der folgenden Tage, zumal wir noch eine zusätzliche Übungsnachtfahrt absolvieren mussten. Wir erfuhren, dass unser Prüfer Georg Buhl am Mittwochmittag, 3. August in Novigrad zu uns aufs Schiff kommen und bis Donnerstagmittag die Prüfung abnehmen würdeEin- u. Ausdampfen an der Zollmole Novigrad

Da bot sich natürlich an, dass wir unsere Übungsnachtfahrt ebenfalls auf der Strecke Rovinj-Novigrad machen würden. Von Samstagmittag bis Dienstagabend kreuzten wir unverdrossen auf den Gewässern zwischen Briuni-Inseln und Novigrad. Sepp stellte seine pädagogischen Fähigkeiten von einem aufs andere Mal unter Beweis und unsere Manöver ( Boje über Bord, halsen, wenden, schneller Quickstop, normaler Quickstop, anlegen längseits, eindampfen, ausdampfen usw.) waren schon fast perfekt. Das Wetter spielte natürlich auch optimal mit. Wir hatten von Samstag bis Dienstag herrlichen blauen Himmel und schönsten Segelwind mit 2-3 Beaufort.Leuchtfeuersuche Unsere Übungsnachtfahrt absolvierten wir in der Nacht von Sonntag auf Montag von Novigrad nach Rovinj, was für uns sehr lehrreich war, zumal sich herausstellte, dass bei der Nordtonne zwischen Rt. Zub und  Marina Crvar Porat die Befeuerung ausgefallen war. Es sei noch gesagt, dass die Zollbeamten an der Zollmole von Novigrad uns gegenüber sehr freundlich und entgegenkommend waren, da sie uns mangels Frequentierung durch andere Schiffe an der Zollmole unsere Ein- und Ausdampfenmanöver üben ließen (an anderen Orten hatten wir schon gegenteilige Erfahrungen gemacht).  Auch vor der Einfahrt in den Limski Kanal in Höhe der Bucht Kriz hatten wir Kontakt mit sehr netten Motorbootfahrern, die offenbar unser „Fender über Bord –Manöver“ für ein Mißgeschick hielten und uns den „über Bord gegangenen“ Fender sofort wieder zurückbrachten, noch ehe wir unser vorschriftsmäßiges Halsemanöver zu Ende führen konnten.  Fender und Bootshaken vom vielen Üben KO!

Am Dienstagnachmittag kündigte sich jedoch eine rapide Wetterverschlechterung mit Gewittern und Regen an, was unserer Stimmung für die nächstem beiden Prüfungstage nicht gerade dienlich war. In der Nacht auf Mittwoch setzte starker Shirocco und Regen ein, aber am nächsten Morgen konnten wir  doch bei relativ ruhiger See, wenig Wind aus Süd und bedecktem Himmel Richtung Novigrad auslaufen. Zuvor hatten wir noch den Wetterbericht von der Marina geholt, der nicht Gutes für die kommende Nacht verhieß : Gewitter, Starkregen und Nordostböen 40-50 kn !!!

Kurz vor Novigrad sahen wir einen Zyklon (Windhose)Zyclon vor Novigrad am Horizont in West (ein beeindruckendes Naturschauspiel). An der Außenmole von Novigrad übernahmen wir pünktlich um 12°° Uhr unseren Prüfer Georg, der bis dahin auf der „Inplus 8“  vier weitere Prüfungskandidaten betreut hat. Georg ließ uns Kurs Marina Crvar Porat segeln, streute einige Segelmanöver ein und testete ununterbrochen unser theoretisches Wissen. Das Wetter verschlechterte sich zunehmends und kurz vor Marina Cervar Porat brach das angekündigte Gewitter mit Starkregen richtig los. In der Bucht vor der Marina setzten wir Anker und wetterten ab. Unter Deck wurden wir weiterhin über Maschine, Technik an Bord, Verhalten bei  Schlechtwetter, verschiedene Ankermanöver usw. befragt. Alles klappte recht gut und langsam ließ unsere Nervosität etwas nach. Spätnachmittags war das Gewitter wieder vorbei, nicht aber der Regen.So entschlossen wir uns bereits um 18°° Uhr zu unserer Nachtfahrt Richtung Rovinj auszulaufen, um nicht die angekündigte Bora zu erwischen. Die Sicht war sowieso fast Null und wir setzten Positionslichter, Dampferlicht und verließen unter Motor Crvar Porat Richtung Porec. Wir passierten bei Regen  und noch wenig Wind aus Nord das Hafenbecken von Porec durch die Südausfahrt, hielten uns auf den Lt. Altijez zu und von dort auf den Lt. Mramori ( noch ehe wir den Mramori sahen, konnten wir bereits die Feuer des Pucini vor Rovinj ausmachen). Georg gab uns Kurs Richtung Marina Vrsar und wir navigierten vorschriftsmäßig in das Hafenbecken von Vrsar, wendeten dort und Kurs Rovinj wurde gesetzt.

Der Regen ließ nach und Wind aus Nord wurde stärker und drehte auf Nordost. Gott sei Dank war Rovinj in Sicht und genau um 22°° Uhr erreichten wir das Hafenbecken von Rovinj, wo Georg von der Lotte III wieder auf die Inplus 8 umstieg. Am nächsten Tag war für 9°° Uhr  Funkkontakt ausgemacht, um die weitere Vorgehensweise zu  besprechen. In der Nacht setzte wieder ein Gewitter mit weiterem Starkregen ein, der auch bis in die späten Vormittagsstunden andauerte. Georg entschied sich dennoch uns in der Südbucht von Rovinj einige Manöver fahren zu lassen und das Anlegen in der Box zu prüfen. Zum Schluß ließ er sich von uns noch die wichtigsten Knoten zeigen. Mit dem was er sah, muß er wohl zufrieden gewesen sein, denn nach kurzer Beratung mit seinem Prüfungsbeisitzer Sepp Höller wurden uns die langersehnten FB 2 Segelscheine ausgehändigt. Georg Buhl haben wir als sehr fairen und humanen Prüfer kennengelernt, der die Stresssituationen für uns Prüflinge stets mit einer Prise Humor zu entschärfen wußte. Erzählungen aus seinem reichen seglerischen ErfahrungsschatzGratulation- Geschafft! haben unseren Wissensstand deutlich erhöht.

Vor allem bei unserem Ausbilder Sepp Höller möchten wir uns auf´s herzlichste bedanken, der mit  unendlicher Geduld aus jedem das Beste herausgeholt hat und uns vorbildlich mit dem nötigen seglerischen Rüstzeug versehen hat. Der YCBS darf sich glücklich schätzen, einen so fähigen Ausbilder und seit diesem Jahr auch ÖSV Prüfer zu haben !

 

Dank gebührt auch dem YCBS, durch den unsere Skipperausbildung erst möglich wurde.

 

Die Jung-Skipper Berni Desch, Thomas Desch, Sigi Desch jun.