Gerhard Schmidhuber war nun bereits das 5. Mal unser fleißiger und erfolgreicher Steuermann für die YCBS-Herbstfahrt: 2014 besuchten wir Wien und spez. das Heeresgeschichtliche Museum, 2015 erlebten wir eine schöne Runde mit Schlierbach, Pürgg und Hallstatt, 2017 machten wir Regensburg und die Umgebung unsicher, 2018 ging’s in die Wachau und auf die Schallaburg.
Jetzt, zum 19. und 20. Oktober 2019, konnten wir ein gelungenes Wochenende in Tirol verbringen. Wir, das waren etwas 30 gut gelaunte Teilnehmer. Das Wetter gab sich weitgehend herbstlich mild, also ideal für unsere Fahrt und unsere Aktivitäten. Die Details der Planung und Vorbereitung sind im zugehörigen Herbstfahrt-Blog abrufbar.
Hier nun die Stationen unseres Reisewochenendes anhand der nachfolgenden Bilder.
Vorweg ein Bild der Gruppe – alle in strammer Haltung, weitgehend mit einem Lächeln in den Gesichtern:
Jetzt aber in recht chronologischer Abfolge unsere Reiseabschnitte und Erlebnisstationen – meist mit etwas Kommentar vor dem jeweiligen Bild:
Um 06:30 in der Früh starten wir beim Busbahnhof in Braunau – Rainer Kücher und sein Reisebus machen es möglich. Bald wird es heller.
Im Nebel ruhet noch die Welt, noch träumen Wald und Wiesen … – wir träumen zum Teil auch noch ein wenig.
Langsam kommt die Sonne heraus. Wir überholen den Waginger See und visieren die Berge der Alpenkette an.
Ein kurze Rast beim Chiemsee reicht zum Vertreten der Beine – nur ganz wenige blasen dabei etwas Rauch in die noch frische Morgenluft.
Jetzt hab ich das Inntal verschlafen. Ich muss mich kurz orientieren – ach ja, da unten liegt schon der Achensee, zumindest sein Südzipfel.
Hier eine Landkarte für unsere Tiroler Entdeckungsfahrt – damit wir einen besseren Überblick bekommen (die Route stimmt nicht ganz).
In Pertisau steigen wir aus dem Bus, wandern zur Schiffsanlegestelle und freuen uns auf die Achensee-Fahrt mit der „Stadt Innsbruck“.
Die Pole-Position hat die Sauli-Crew eingenommen, Hans und Herbert navigieren, der Skipper macht die Kamera bereit …
Wir weiteren Passagiere lassen auch ganz gemütlich die Landschaft vorbeiziehen und erfreuen uns plaudernd an ein paar Getränken.
Jetzt aber zückt der Hermann seine gute Kamera und hat wohl was besonderes im Visier – hoffentlich kann der Spiegel das auch reflektieren.
Na, was meinst du? Eigentlich ist schon Mittag. Sollen wir die Schiffsglocke einmal klingen lassen, oder darf das nur der Käpt’n?
Wie auch immer, wir sind eh schon da. Da vorne ist der Achensee schon zu Ende. Na, da ist es aber ganz schön herbstlich am Ufer.
Da steht auch noch das alte Hotel zur Scholastika – namensgebend für die Schiffsanlegestelle und den kleinen Ort am See.
Wir lassen die Scholastika rechts liegen und wandern ein kurzes Stück den restlichen See entlang.
Zu Mittag sind wir hier beim Fischerwirt eingeladen – schnell hinein, da gibt’s genug. Es ist gut so, denn nun knurrt der Magen schon ein wenig.
Vorerst genehmigen wir uns eine kühle Blonde oder so was. Das Essen ist vorbestellt und bald sind wir gut gestärkt für das Nachmittagsprogramm.
Es geht zurück zur Schiffsanlegestelle. Es ist ein wenig kühl und der Wind hat viele Blätter von den Bäumen geweht.
Die Sonne hat sich hinter Wolken verkrochen und den Achensee in bleiernes Grau verwandelt, aber der „Stadt Innsbruck“ ist das „wurscht“.
Am südlichen Teil des Sees ist der Himmel eine zeitlang wieder viel freundlicher und die Berge lachen uns entgegen.
Am Seespitz endet unsere Schiffstour auf dem Achensee – hier wartet schon Rainer Kücher mit dem Bus für die Weiterfahrt auf uns.
Unsere nächste Station ist, wie am Wegweiser ua. ersichtlich, Rattenberg. Vorerst wollen wir aber unser Hotel für eine Nacht beziehen.
Im Inntal sind wir schon zurück, jedoch auf der falschen Seite – also erst einmal über den uns allen gut bekannten grünen Fluss.
Nach etwas Suche einer Bahnüberführung finden wir den verkehrt geschriebenen SONNHOF in Radfeld und dürfen uns für eine Nacht einquartieren.
Ein kurzer Spaziergang bringt uns bald darauf in die kleinste Stadt Österreichs – wir tauchen ein in das historische Städtchen Rattenberg.
Unser erstes Ziel ist die Glasbläserei Kisslinger – der auffällige rote Schmuck an der Hausfassade weist uns bald zum Eingang hin.
Durch reichlich mit Glasdekor gefüllten Räumen tasten wir uns bis ins viel Wärme ausstrahlende Innere der Manufaktur vor.
Da wird uns einiges über das zerbrechliche Material erklärt und der glatzköpfige Glasbläser formt ein paar Kunstwerke aus der hitzezähen Masse.
Was es dann alles so zu kaufen gäbe, das schaut sich unser Commodore einmal an (sucht er vielleicht einen neuen Pokal für den YCBS?).
Oder interessiert er sich mehr für noble Trinkbecher oder schöne Gefäße für edle Getränke?
Eine Teilmenge unserer Gruppe denkt da mehr an ganz gewöhnliche Stärkungen im nahen Schanigarten mitten auf der FuZo.
Schließlich geht es weiter – vorbei an bemerkenswerten und liebevollen Details der glasbetonten alten Kleinstadt.
Einblicke in enge Gassen mit uralten Bauwerken und eine kurze Sicht zur Festung tun sich fallweise auf. Ob der Apotheker zuhause ist?
Das Museum von Rattenberg wird auch außen schon seiner Widmung gerecht. Wir müssen noch bis zum Ende der kleinen Stadt.
Ja, da schaust du aber! Wir haben ein Rendezvous mit einer historisch bestens geschulten Grimassen schneidenden Waschfrau.
Die Stadtführerin begleitet uns also durch das alte Rattenberg und erzählt uns ihre kuriosen und gefährlichen Geschichten.
Hier im alten Stadtbrunnen wurden die Holzformen für die Glasbläserei feucht gehalten. Heute schwimmen die für einen neuen YCBS-Pokal dort.
Wir wechseln auch hinaus ans nahe Innufer am Stadtrand und erfahren wilde Geschichten von Flößern, ihren Frachten und ihren Weibern.
Besonders aufmerksam und teilweise mit entsetzten Gesichtern lauschen wir nahe der gefährlichen Hausecke den blutrünstigen Schilderungen.
Vor dem Bezirksgericht Rattenberg steht die Hl. Notburga – die hatte wegen ihrer Freigiebigkeit zu Lebzeiten auch ihre Probleme mit der Obrigkeit.
Zuletzt besuchen wir noch den Dom samt seinem doppelten Kirchenschiff und den zwei Hauptaltären mit den mächtigen Säulen als Trennung.
Eine Stadtführung ist auch anstrengend und macht müde. Da ist eine kleine Einkehr angebracht – bei Bier, Brezen und Vinschgerl mit Fleischaufstrich.
Nach einem trockenen Schnitzerl zum Abendessen lassen wir im Sonnhof den Abend etwas feucht ausklingen. Der Morgenblick aus dem Fenster ist halbklar.
Ein kräftiges Frühstück weckt die Lebensgeister und lässt nach der Abreise den Sonnhof in Radfeld in guter Erinnerung zurück.
Nach kurzer Busfahrt sind wir auf der anderen Innseite in Kramsach und wandern schon in den eigenartigen Museumsfriedhof hinein.
Da gibt es mehr Kurioses, Aberwitziges und Grundehrliches denn fromme Sprüche zu lesen. Hier bleiben die Smartphones nicht in den Taschen.
Eine mehr zufällige denn repräsentative Auswahl hab auch ich für die YCBS-Homepage eingefangen. Viel mehr gibt’s bei einem eigenen Besuch.
Nun bringt uns der Bus rund 20 km Inn aufwärts nach Schwaz. Schon sind wir da und verschwinden im spannenden Planetarium.
Ein eigenwilliges Ding in Blau beherrscht vorerst den runden Präsentationssaal mit Kuppelgewölbe als Projektionsfläche – Liegesitze laden ein.
Dann geht’s los: > Die Magie der Sterne, eine Reise durch die Nacht < heißt das Programm und fesselt uns mit interessanten Einblicken in die Astronomie.
Vor der Mittagspause bringt uns Rainer noch ab Schwaz 40 km flussabwärts nach Kirchbichl zum Gasthof Schroll.
Hier serviert uns eine hübsche Schwarzhaarige bald schöne Portionen zum Verzehr und passende Getränke gibt’s auch dazu.
Beizeiten müssen wir das gastliche Haus wieder verlassen, weil wir – Gerhard hat ein volles Programm – schon zur nächsten Einladung dürfen.
Wenige Busminuten später steigen wir bei Trend Travel & Yachting, unserem YCBS-Hauptpartner für Schiffscharter-Angelegenheiten, aus.
Firmen-Senior-Chef Albert Grassl empfängt uns herzlich und Enkel Christoph verteilt Sekt an die Gäste – der Commodore ist schon versorgt.
Die Gäste haben Platz genommen und Albert stellt eines seiner Lieblingsreviere näher vor – die Kapverden (die hat der YCBS bereits im Fokus).
Später gibt es weitere Getränke, Kuchen, Kaffee – und natürlich Gelegenheit für Informationen, Gespräche, Überlegungen für die Zukunft etc.
Auch eine kleinere Yacht steht in der Halle und wartet auf Interessenten – ein nettes Gefährt mit einklappbarem Schwert im kurzen Flügelkiel.
Die Zeit ist vorgerückt – mit bestem Dank für die freundliche Aufnahme verabschieden wir uns – und Rainer Kücher bringt uns gut nach Braunau zurück.
Mit einem Kramsacher Gruppenbild verabschieden sich die YCBS-Herbstfahrer 2019 und bedanken sich herzlich bei den Tirolern, bei Gerhard und Rainer.
Im Oktober 2019 eingewebt by Ante – Bilder von Hermann Sauerlachner und Anton Herzog (die Gruppe hat Rainer Kücher bestens eingefangen)!