Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet: schöne Formen sehen. Konkret lauten die drei Wörter: καλός(kalós) „schön“, εἴδος(eidos) „Form, Gestalt“ und σκοπεῖν(skopéin) „sehen“.
Das Sporaden-Kaleidoskop ersetzt natürlich nicht die große Bilderschau, wo alle Crews mit den je rund 50 besten Aufnahmen vertreten sind (die wird beim YCBS-Sommerfest am 23. Juni präsentiert und evt. auch wieder auf DVD erhältlich sein), aber als schnelle Rückschau reichen die gut 100 Motive sicherlich.
Am 20. Mai 2017 kommt die YCBS-Hauptreisegruppe via Flug von München in Skiathos an und schläft eine Nacht in Hotels.
Bis zur Übernahme der Yachten ist noch ausreichend Zeit zum Erkunden der Stadt Skiathos – hier ein Blick auf den Yachtsteg.
Ein Skiathos-Blick nach Süden über die dammverbundene Klosterinsel Bourtzi hinaus aufs Meer bis nach Euböa in der Ferne.
Unten beim alten Hafen steht ein Denkmal für Alexandros Papadiamantis, dem großen Dichter der Sporadeninsel Skiathos.
Nach der Schiffsübernahme und Nächtigung am Kahn geht es am Sonntagvormittag endlich raus – segelnd mit YCBS-Stander.
Erstes Buchtenankern zur Mittagszeit und Schwimmen im erfrischenden Meer lässt schnell Urlaubstimmung aufkommen.
Eine fette Überraschung bringt das erste Anker-auf-Manöver ans Tageslicht: Da hat sich der Eisenhaken einen 2. angelacht!
Unser erster Hafen wird Platanias an der Pilion-Halbinsel am griechischen Festland – ein reizvoll romantisches Fischerdorf.
Hier blühen die Hortensien üppig wie in der französischen Bretagne, der Wein wächst kräftig und die Mispeln sind schon reif.
Rosenduft liegt in der Luft, die Zeit steht still und allerhand Österreicher sitzen in den Gastgärten – sogar aus der Schwand.
Die knorrig alten Olivenbäume am Strand laden zum Verweilen und Durchwandern ein – Stillleben der besonders feinen Art.
Nach einer Nacht mit Regenfront schaffen wir den Molen-Absprung bei Seitenwind von 35 Knoten nur mit Fischers Hilfe.
Den Montag verbringen wir zur Tagesmitte in der schwelligen Bucht im Norden der Insel Skiathos – Landgang und Bergtour.
Wir wollen hinauf zum alten Kastro – dort, wo sich einst die Bewohner Skiathos‘ vor den Piraten und Eroberern verschanzten.
Nach steilem Anstieg in einigen Serpentinen erreichen wir das Hochplateau über die Zugbrücken-Pforte – Zeugen alter Zeit.
Schattige Durchgänge, ein Brunnen mit Fließwasser tut gut. Manch Haus oder Kapelle ist restauriert – Schautafeln erklären.
Die unverwüstlichen Ohren-Kakteen haben pflegefrei frisch ausgetrieben und auch wunderschöne gelbe Blüten aufgesetzt.
Tief unter uns in der Kastro-Bucht wachelt unser Mast im Schwell recht wild – gut dass die halbe Crew das Schiff bewacht.
Wir steigen weiter höher und blicken zurück auf das alte Wehrdorf Kastro mit den teilweise neuen roten Ziegeldächern ….
…. und erreichen mit anderen Besuchern den Kastro-Gipfel mit grandiosem Rundumblick – sozusagen den Sporaden-Olymp.
Hier oben weht sie, die griechische Fahne – etwas zerfleddert, so zum Zustand des Landes passend, aber dennoch stolz.
Dass Leben auch unter kargsten Bedingungen möglich ist und gerade in der Einfachheit wunderschön sein kann: Mohnblüte.
Schroffer Fels, ein Schlupfloch hindurch und karibisch türkises Wasser in absoluter Reinheit herum – Skiathos‘ hoher Norden.
Wir haben einen Inselhüpfer hinter uns und steuern den Hafen von Loutraki im Nordwesten von Skopelos an – Glossa darüber.
Unsere OLYMPIC SPIRIT 43 findet einen guten Platz am Schwimmsteg – Strom und Wasser gibt es auch (mit Token vom Kiosk).
Der Abend ist noch jung, also machen wir einen Insel-Ausflug mit dem Taxi: unser Ziel ist in der Bildmitte recht gut sichtbar.
Oh Mamma Mia – welch ein Klotz, und obendrauf die Ekklisia Agios Ioannis – die Kapelle des Hl. Johannes (oder Saiga Hauns).
Der stufenreiche Aufstieg zur filmberühmten Kapelle ist ausgesetzt, aber bestens gesichert – Schwindelfreiheit vorteilhaft.
Eindruckvolle Felsformationen werden aufpreisfrei beigestellt – alles bestes Schiefergestein zum Spalten für Dachschindeln.
Ave Maria – sie ist als erste oben angekommen und schlägt die Glocke an: Maiandacht oder Hochzeit – es ist ein feiner Klang.
Hochzeit, aber die Braut ist eben verschwunden. War es vielleicht Sophie, Donnas Tochter aus dem Filmmusical Mamma Mia?
Remember: Tochter Sophie ist weg, nur Donna (Meryl Streep) und Sam (Pierce Brosnan) sind hier – The Winner Takes It All.
Zurück in Loutraki folgen wir dem Rat des Taxifahrers und verholen uns fürs Abendessen ins FLISVOS – eine sehr gute Wahl !
Hier als Beispiel ein schmackhafter griechischer Vorspeisenteller – kein Reinfall, keine Abzocke, alles von bester Qualität !
Stimmungsvoll gleitet der Abend in die Nacht hinüber, direkt am Meer auf der Terrasse der Flisvos-Taverne – Retsina im Glas.
Der Morgen in Loutraki zeigt strahlendes Blau, die Yachten träumen noch. Oben säumen Maulbeerbaumblätter das Stillleben.
Jetzt sind wir bereits unterwegs und runden Skopelos im Norden. Der Leuchtturm schläft, er hat ab Abend wieder Dienst.
Vor uns liegt der Diavlo Alonnisou in Termpera, ölig ist das Meer, keine Brise rundherum (wie gut, dass es den Diesel gibt).
Wenn der Wind zu keiner Action Anlass gibt, dann ist die Crew angehalten, sich was einfallen zu lassen: Zahlmeister-Sport !
Nach ein paar Delphin-Beobachtungen sichten wir die schroffe Nordwestküste von Alonnisos und suchen eine Ankerbucht.
Steil und felsig ist hier Alonnisos, aber doch auch ein wenig grün. Im zweiten Anlauf passt der Anker für die Mittagspause.
Am Nachmittag kommt Wind auf. Wir lassen Alonnisos zurück und umsegeln das nahe Pelagonisi westlich bis zur Nordbucht.
Nun steuern wir in die Enge zum Limin Planitis ein, an Steuerbord passieren wir gerade Nisos Sfika im Norden von Pelagonisi.
Hier treffen wir in der östlichen und südlichen Einbuchtung der geschützten Wasserblase auf bekannte YCBS-Gesichter.
Oben die Yacht von Ignaz Kirov (die FEDRA) und unten begrüßt uns die Crew um Andi Prexl auf der STARDUST freundlich.
Da ein Kat mit rot-weiß-roter Flagge – das kann doch nur die EL GRECO IV sein. Klar, C-laus lacht schon vom Heck herüber.
Jetzt haben wir auch die AMFITRITI, die Commodore-Yacht ausgemacht. Walter hängt sich noch schnell ein Handtuch über.
In dieser Bucht muss wohl ein YCBS-Nest sein, auch Hermann Sauerlachners PRECIOUS ELLI zeigt uns seinen breiten Hintern.
Da sichten wir auch noch die BARCA, Victor Vasiloius neue Sun Odyssey 449, mit allen 4 Bewohnern und winken ihr hinüber.
Nicht weil wir sie nicht mögen, sondern weil wir eigentlich die Südbucht als Ziel haben, verlassen wir die Freunde wieder.
Wir runden die schroffe Felsenküste im Nordosten der Insel Pelagonisi und schwenken nun auf südlichere Kurse ein.
An Steuerbord sehen wir oben die Anlage von Monastiri – leider ist der Tag schon vorgerückt, so bleibt keine Besuchszeit.
Im Süden von Pelagonisi schwenken wir in die Bucht Kira Panagia ein und steuern für die Nacht das Inselchen Petros an.
Hinter dem kleinen Eiland ankert schon die die Crew um Andy Goldgruber mit der EVA, aber für uns ist auch noch Platz.
Dann sehen wir weiter vorne noch ein Yacht mit YCBSler unter der Backbord-Saling – es ist die ALMYRA mit Skipper Gerhard.
Nach einer vollkommen ruhigen Nacht – ein paar Dreher um den Anker haben wir verschlafen – kommt der junge Tag herauf.
Die Mittwoch-Fahrt am Vormittag bringt uns an die Ostseite von Alonnisos – hier zu den roten Ufern von Kokkinokastro.
Hier soll auch die Regatta starten – Martin checkt die Beilung und die Sichtbarkeit des weißen Hauses an der Felsenkante.
Etwas weiter südlicher biegen wir für eine kurze Besichtigung in die sehr kuschelige und geschützte Ormos Votsi ein.
Jetzt aber haben wir schon die Einfahrt in den Hafen von Patitiri erreicht. Hier ist die Zusammenkunft aller YCBSler geplant.
Wir sind früh dran, so ist ausreichend Zeit für einen Besuch der Chora, der 1965 bei einem Erdbeben zerrüttelten Oberstadt.
Beim alten Wachturm beginnen wir nach der Taxifahrt die Visite. Wir genießen den Rundblick in alle Himmelsrichtungen.
Besonders eindrucksvoll ist eine kleine Terrasse im Süden von Alt-Alonnisos – leider ist sie zur Zeit nicht zugänglich.
Auf den Sporaden gibt es viele Maulbeerbäume – die schmackhaften und brombeerähnlichen Früchte werden gerade reif.
Viel von der alten Bausubstanz wird heute wieder renoviert und Menschen beginnen im verlassenen Ort wieder zu wohnen.
Wieder zurück in Patitiri, lassen wir den Tag gemütlich ausklingen und erfreuen uns am lebhaften Ort und seinen Motiven.
Es ist Donnerstag, das Skipperbriefing ist vorbei und die Regattastrecke für den Tag wie geplant bekanntgegeben, also ….
…. fahren alle YCBS-Schiffe aus und kurven bei der Startlinie herum. Um punkt 10 Uhr wird nahe der EL GRECO IV begonnen.
Nun sind die Yachten schon alle Richtung Luv-Wendepunkt bei Steni Vala unterwegs, sogar mit brauchbarem Windantrieb.
Regattazeit ist nicht unbedingt Fotozeit, aber beim Felsenriff sind wir bereits so weit zurück, dass es eh schon egal ist.
Der Nachmittag ist über der Mitte, der Wind eingeschlafen, die Fahrt gleich Null – das Ende der Wettfahrt kommt per Funk.
So einen Antrieb hätten wir für die Wettfahrt gebraucht – mit viel Getöse braust eine schnelle Flying Dophin an uns vorbei.
Im Süden von Alonnisos schweift unser Blick hinauf zur Chora. Da oben sind wir gestern bei kühlem Bier schauend gesessen.
Der Rest der Regattastrecke und die Fahrt hinein zur Stadt Skopelos gehört der Maschine – dabei darf ein wenig Schlaf sein.
Immer diese schnellen Fähren – schon wieder kreuzt eine unseren Weg, hier beim Ankern im weiten Hafen von Skopelos.
Kaum richtig am Kai festgemacht, da geht es auch schon recht plaudernd in der Menge zu: das Molenfest steht kurz bevor.
Commodore Klaus begrüßt die versammelten Segler und freut sich offensichtlich auf das kommende interessante Geschehen.
Da ist er auch schon dem Wasser entstiegen, der Chef des Meeres – Poseidon sein Name (Gott zum Gruße lieber Altgrieche).
Die göttliche Pütz mit dem heiligen Wasser des Meeres steht noch friedlich unbeachtet da, aber bald wird sie zum Fürchten.
Kniet nieder meine Töchter und Söhne: Skipper Rudi weiß von den Vorzügen und Mängel seiner Crewmitglieder zu berichten.
Wenn du, lieber Poseidon, mich mit deinem Salzwasser verschonst, dann kannst du gerne meinen Nektar des Meeres trinken.
Griechische Götter lassen nicht mit sich handeln, hier ist eine volle Pütz zur Reinigung des Täuflings nötig – selber Schuld.
Da ist einer für die Taufzeremonie mit passendem Schuhwerk bestens breitbeinig aufgestellt. So bleibt keine Zehe trocken.
Hat der Gott aller Meere bei so einem frischen frohen Menschenkind vielleicht ein wenig Skrupel – ein Schöpfer wär genug !
Skipper Hermann muss seine Tauf-Mannschaft besonders umfassend vorstellen – da kommt selbst ein Poseidon nicht zu Wort.
Im übrigen dürfte dieser Taufkanditat mehr dem Sonnengott Helios zugewandt sein, so lässt die Bräune jedenfalls vermuten.
Gleich vier feuchte Rücken können den Meerresgott beglücken – und die vielen Zuschauer haben ihr großes Gaudium dabei.
Die schon Getauften – eben zuvor oder schon früher – können genüsslich und recht relaxt bei Wein im Glase fröhlich schauen.
Jessas Maria – manche fühlen oder leiden sichtbar mit, weil das Wasser doch bestimmt viel zu kalt den Rücken runterläuft.
Ganz inoffiziell kann ich hier schon verraten, dass Victor eigentlich mehr Wein im Glase haben sollte – Regattasieg und so.
Wilfried kann nach getaner Arbeit als Wettfahrsleiter dem Zeremoniell belustigt folgen – Protestverhandlung kommt später.
Ganz unbeschenkt darf auch ein Poseidon nicht entlassen werden: nach göttlicher Tracht ein Kurzhemd passend für danach.
Vorerst aber entschwindet der Göttliche, wie sein Obergott ihn schuf, vom Bug der EL GRECO IV in den Fluten des Meeres.
Nach dem Molenfest darf die sehenswerte Stadt Skopelos erkundet werden – abends, nachts und morgens ist Zeit dafür.
Die Broteinkäufer hatte der Regen etwas erwischt, aber jetzt ist es wieder schön genug für eine Pause unter der Platane.
Freitag: Die Zeit vergeht wie im Flug, wir müssen die freundliche Stadt Skopelos verlassen und zurück zur Basis Skiathos.
Nach dem Regen in der Nacht und am Morgen in Skopelos hängen unfreundliche Wolkenschwaden über der Insel, aber ….
…. im Süden herum gewinnt das Blau der Ägäis schon wieder Oberhand. Da kommt auch Gut Wind für eine flotte Segelfahrt.
Wir sind die letzten Heimkehrer (weil wir in der Ormos Panormou zu lange badeten) – alle Yachten liegen schon am Basissteg.
Schnell noch den Müll entsorgen (die leeren Gebinde der Manöverschlucke) und den Check-Out erledigen (gar nicht schnell).
In der Abschlussfeier-Taverne treffen wir spät ein, aber immerhin noch rechtzeitig vor dem Servieren der leckeren Speisen.
Nun lassen wir die Sporaden hinter uns – mit der Fähre gehts von Skiathos nach Volos und mit dem Flugzeug nach München.
Unser Kaleidoskop ist am Ende angelangt – alle sonstigen Infos vom Sporaden-Törn findest du im YCBS-Cup-Blog 2017 !
„Irgendwann bleib i daun durt“, na ja, wir kommen zumindest einmal wieder – es war schön bei den Nördlichen Sporaden !