Für die nebelgrauen Novembertage im Innviertel passte der farbenbunte Multimedia-Vortrag von Michael Puttinger zur Gemütserhellung ausgezeichnet. Trotz mehrerer anderer Veranstaltungen füllte sich der kleine Saal im Veranstaltungszentrum Braunau bis hinten hin mit neugierigen Besuchern. Weit über hundert Abenteuerfreudige zog es somit am Samstag, den 9. November 2024 ab 19 Uhr zum 2. Teil von „Afrika an Steuerbord – von Kapstadt nach Pula“.
Konnte uns Michael im Oktober 2023 bei seinem Vortrag auf seinem kleinen Segelschiff „Webik“ von Pula über das östliche Mittelmeer und den Indischen Ozean nach Kapstadt in den Süden mitnehmen, so hatte er für diesen Abend versprochen, uns von dort über den Atlantik und das westliche Mittelmeer wieder gut nach Istrien zurück zu bringen. Na ja, gut ist vielleicht in der Formulierung etwas überzogen. Ich für meinen Teil war jedenfalls bei manchen Passagen jenseits von Afrika recht froh über die nur virtuelle Mitreise, weil mir der Schleudergang in der atlantischen Waschküche sicher nicht zuträglich gewesen wäre.
Also, die Besucher sind gespannt, der verwegene junge Mann in der Lederhose steht schon stramm, aber der Chef (sprich: Commodore Christian Haidinger) des einladenden Yachtclub Braunau-Simbach muss vorweg erst alle herzlich begrüßen und darf auch den Segelverein samt umfangreichem YCBS-Programm für 2025 in Stichworten kurz vorstellen.
Dann aber ist es soweit, Christian setzt sich nieder und überlässt das Publikum dem Reiseberichterstatter für
„Afrika an Steuerbord – von Kapstadt bis Pula“.
Klarerweise folgt hier nicht der komplette Vortrag, aber einige wenige Kostproben dürfen es sein. Wenn du danach Blut geleckt hast oder besser dir vom Salzwasser das Gesicht imprägniert wurde, dann bist du reif für einen der nachfolgenden Termine mit vollem Abenteuer – sh. Stand 2024-11-09 oder erkundige dich danach beim YCBS.
Also noch haben Freundin Verena und Mike Puttinger feinen südafrikanischen Sand unter den Füßen, aber bald wird ihnen der Tafelberg im Rücken entschwinden. Nun dürfen wir auf die Webik und hinaus auf den Atlantik. Mit achterlichen Winden geht’s fast 500 Seemeilen entlang der Westküste nach Nordnordwest. Ich hoffe, du bist ausgeschlafen, denn es dauert 3 volle Tage nonstop.
Es ist Jänner 2022 und das erste Zwischenziel ist Namibia. Dort machen wir eine kurze Pause in Lüderitz (zum Deutsch sprechen in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika). Nach ein paar Tagen Pause geht es weiter und am 1. Februar kurven Mike und Verena in die Walfischbucht. Die Stadt Walvis Bay ist ideal für einen Ausflug ins Landesinnere: die Dünen der Namib oder die Mondlandschaft im Swakoptal wollen entdeckt werden. Diesmal dürfen wir alle mit am Geländewagen – die Löwen, Zebras und Giraffen warten auf uns.
Am Valentinstag sind wir zurück von der grandiosen Namibia-Tour. Ein Abschied folgt: Verena muss nach Hause und ein Freund steigt zu. Der Atlantik ruft. Der häufigen Piraterie wegen wird aus Sicherheitsgründen dem Golf von Guinea weiträumig ausgewichen. Wie praktisch, dass da die Inseln Sankt Helena und Ascension am Wegbogen liegen. Napoleon kann sich über den verspäteten Besuch nicht mehr freuen und für die beiden Schiffsbewohner werden die Inselbesuche wegen der Corona-Restriktionen auch nicht gerade einfach. Ab 26. April ist das Ziel wieder das afrikanische Festland.
Ganz im Westen des Kontinents liegt Gambia, der kleinste Staat Afrikas, eingebettet im Senegal – 1.300 Seemeilen sind bis dorthin zu bewältigen. Am langen Weg erwarten uns eine Äquatortaufe, Squalls, Wolkenbrüche mit Blitz und Donner in den Kalmen. Am 8. April biegt die Webik in den Gambia River ein. Da machen wir jetzt Pause und holen uns ein kühles Bier und vielleicht dazu ein Schinkenstangerl von der YCBS-Theke.
Jetzt sind wir von der Pause wieder im Saal zurück und Mike stellt uns die bunten Mädels von der Lamin Lodge vor. Hier ist unser Seefahrer der Hahn im Korb bei den Austern Ladies. Weil diese ihm so gut gesonnen sind, deshalb organisiert er für die dunklen Frauen mit den sonnigen Herzen eine kleine Photovoltaik-Anlage. Bis das Haus dafür gebaut ist, geht sich wieder ein feiner Ausflug ins Landesinnere aus – diesmal aber mit dem Boot. Der breite Gambia-Fluss mit seinen Nebenarmen freut sich schon drauf.
Die Webik erkämpft sich eine Route zwischen den verzweigten Mangroven-Wäldern und wenn sie nicht mehr weiter weiß, dann fragt sie eben ein paar einheimische Jungs, die recht happy sind, wenn sie auch einmal auf eine Yacht dürfen.
Einen Heimaturlaub, eine PV-Installation, einen Beinahe-Krankenstand später leuchtet das Sonnenlicht bei den Austern-Frauen auch am Abend und es wird gegen Ende Mai Zeit für die Weiterreise. Diesmal wird Mike zum Einhand-Segler. Die Solo-Reise, nun dem Nordost-Passat trotzend, führt fast hinauf bis zu den Azoren. Erst stellen sich Fischernetze in den Weg, was nächtliche Tauchgänge zur Propeller-Befreiung erzwingt. Ein kurzer Stopp bei den Kapverden bringt einen überraschenden Besuch: Anchorwoman Verena ist wieder da und gemeinsam erkunden sie die Insel Sal. Mitte Juni geht der Flieger für die Matrosin in die Heimat und die Webik-Einmann-Besatzung bucht den nächsten Schleudergang. Irgendwie zwischen Matratzen verkeilt schafft Mike zwischendurch etwas Schlaf, zieht westlich der Kanaren nach Norden und später in mehr östlicher Richtung zur Ansteuerung von Portugal. Ab 9. Juli stellt das europäische Festland für die Webik einen Ankerplatz in Portimao bereit. Heimweh, Hitzewelle und Homeoffice erzwingen eine Umrundungspause mittels Flug nach Österreich.
Ab Anfang August unterstützen den Skipper teilweise wieder ein paar Freunde bei den folgenden Etappen. Die Algarve, Gibraltar und die Andalusische Küste bleiben zurück, auch die Freunde, und zum Start der Passage zu den Balearen ist die Crew zu 50 % wieder weiblich. Das hat seinen guten Grund, denn die ausgezeichnete Taucherin Verena wird benötigt, um ein Metallteil aus den Tiefen des Meeres zu holen – es ist, wer ahnt es schon, ein Verlobungsring.
Nach diesem romantischen Zwischenspiel folgt das weitere westliche Mittelmeer, jetzt wieder in Begleitung von Freunden. In Trapani auf Sizilien wird für den September pausiert. Am 1. Oktober ist der Skipper neuerlich zurück auf seinem Schiff. Bald folgt dem tyrrhenischen das ionische Teilstück. Auch Mikes Eltern sind dabei ab Santa Maria di Leuca, um gemeinsam bis Mitte des Monats die Adria zu erreichen. Am 17. Oktober leitet das Leuchtfeuer auf dem Felsen von Palagruza die Webik in kroatisches Gewässer.
Am 30. Oktober 2022 wird die Webik und sein Skipper bei einem wunderbaren Ankunftsfest von vielen Freunden in Pula herzlich begrüßt. Der Kreis hat sich geschlossen, das große Projekt des Michael Puttinger ist erfolgreich beendet.
Wir blinden Passagiere bei der nun präsentierten multimedialen Fahrt von Kapstadt nach Pula bedanken uns bei unserem Skipper für die spannende Reise, den gelungenen Vortrag und die wunderbaren Fotos und Filmsequenzen.
Es war uns eine besondere Ehre, den Afrika-Umrunder, dich lieber Michael, ein Stück deines Weges begleiten zu dürfen.
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Am Tag der Abschlussprüfung zum Diplomingenieur fährt ein waschechter Innviertler, Michael Puttinger, nach Pula in Istrien und unterzeichnet den Kaufvertrag für eine gebrauchte Segelyacht, eine Sunbeam 34S, mit dem Ziel, damit Afrika zu umsegeln.Neben dem windgetriebenen Abenteuer steht dabei auch die Erkundung der Länder, der Kulturen und insbesondere deren Energieversorgung im Vordergrund. Eine Handvoll nachhaltiger Projektideen mit dem Fokus auf erneuerbare Energie hat der Afrika-affine Elektrotechniker bereits im Gepäck. Erwartungen hat er jedenfalls keine, weil eines ist gewiss: Nur auf das Unerwartete ist auf hoher See verlass. In 3 Jahren konnten in einer abenteuerlichen und pionierhaften Fahrt viele Länder besucht und einige Vorhaben, selbst in herausfordernden Zeiten, erfolgreich gezündet, unterstützt und umgesetzt werden.
Im Oktober 2023 durften wir Michael Puttigers spannenden multimedialen Reisebericht als Teil 1 von Pula bis Kapstadt erleben. Nun geht es mit Teil 2 im Uhrzeigersinn abenteuerlich weiter. Ab Kapstadt folgen weitere aufregende Stationen: afrikanische Küstenorte und Hinterland-Ausflüge, Inseln im Atlantik, eine Menge Ozeanwellen, die Straße von Gibraltar und das westliche Mittelmeer bis hinauf nach Pula mit einer wunderbaren Ankunftsfeier für den mutigen Dreißiger.
Komm nun an Bord und tauche ein in den zweiten Teil des ultimativen Abenteuers „Circumnavigating Africa“, Rund Afrika.
Teil 2 von Afrika an Steuerbord
Von Kapstadt bis Pula
Vortrags-Premiere beim Yachtclub Braunau-Simbach
Wie am Plakat ersichtlich, können Eintrittskarten zum Vorverkaufspreis reserviert werden.
Die Kartenübergabe und Bezahlung wird dann an der Abendkasse erfolgen.
Zugang zum Vorverkaufspreis ermöglichen:
Eine Email mit Namen und Anzahl der Karten an info@ycbs.at !
Der QR-Code am Plakat (< folgt in Kürze) !
Oder hier durch Klick auf den Anmeldungs-LINK (< folgt in Kürze) ! !
Bitte den Termin für diesen hochinteressanten Multimedia-Vortrag gleich vormerken
und womöglich durch eine Anmeldung den Vorverkaufspreis sichern !
Ortsunkundige können sich nachfolgend die Lage des VAZ Braunau ansehen und ggf. eine Route generieren lassen.
Weitere Vorab-Informationen zum großen Abenteuer gibt es zudem reichlich, so zum Beispiel auf
OÖN – Warte am Inn vom 7.11.2024
MeinBezirk.at von Anfang Mai 2023 oder im YCBS-Blog-Beitrag aus 2022 und natürlich unter wind-driven.com !
PS:
Der Yachtclub Braunau-Simbach und Michael Puttinger, der seit März 2024 auch Mitglied des YCBS-Vorstandes ist,
würden sich sehr über deinen Besuch bei dieser Premiere im VAZ freuen!
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Eingewebt by Ante !