„Hoftaverne gegr. 1562“ stand auf der Vorderfront des mächtigen alten Hauses am Dorfplatz in Ranshofen. Stand? Ja, weil das prägende Gebäude das Jahr 2021 nicht mehr erleben darf. Für den YCBS ist der Fall seiner Mauern, so wie für viele Einheimische auch, mit recht gemischten Gefühlen verbunden: Nach dem tragischen Unfalltod von Pepi Stieglbauer im Dezember 2014 bis Anfang Oktober 2017 durften wir die von den ungarischen Pächtern Roland und Peter Egyd geführte HOVTAVERNE unsere Clubabend-Heimat nennen. Zur Landesausstellung 2012 erstrahlte das Haus noch einmal in frischer Fassade.
Aber nun mussten wir mit dem Abbruch im Dezember 2020 das traurige Ende des so lange stolzen Wolfgruber-Hauses miterleben:
Gut sichtbare Risse im Mauerwerk waren das von außen erkennbare Problem – Fachdiagnose später: „abbruchreif“.
Dabei hatte das Haus vor rund hundert Jahren schon einmal viel schlechter ausgesehen, wie Hermann Sauerlachner mittels einer historischen Aufnahme belegt.
Wieviele Menschen mögen wohl hier zu Wirtshauszeiten ein- und ausgegangen sein? Wie viele Feste wurden hier gefeiert – bei Taufen, Erstkommunionen, Firmungen, Hochzeiten oder Geburtstagen? Wie oft wurden die Tanzbeine geschwungen? Hat jemand die Besucher nach Beerdigungen oder zu Allerheiligen gezählt? Wie viele Weihnachtsmarkt-Besucher haben sich hier gewärmt? Wie viele Gäste konnten wohl über die langen Jahre hinweg hier bewirtet werden?
Als ehemaliger VMW/AMAG-Mitarbeiter konnte ich zahlreiche Mittagspausen in der Gaststube oder im Gastgarten verbringen, auch zum Beispiel den zuletzt runden Geburtstag hier feiern. Persönliche Erinnerungen!
Für den YCBS durfte die HOFTAVERNE für fast 3 Jahre Heimstätte sein. Die baupolizeiliche Schließung im Oktober 2017 beendete das Intermezzo.
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Nun wurden dem Haus Anfang Dezember erst die Augen ausgekratzt – damit es sein eigenes Ende nicht selbst mit ansehen musste.
Am 11. Dezember 2020 fängt Christian Haidinger den Abbau-Fortschritt in seinem Smartphone ein.
Wie der Presse zu entnehmen war, soll an der Abbruchstelle Untere Hofmark 2 originalgetreu ein neues Gebäude entstehen. Ein Cafehaus und 51 Wohnungen werde es nach Fertigstellung beherbergen.
Die HOFTAVERNE als Dorfgasthaus wird wohl Geschichte sein.
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Zur Dezembermitte 2020 ist der Hoftavernen-Abbruch wieder ein Stück weiter fortgeschritten.
Auch die Vorderfront der Hoftaverne ist den Baggern nicht heilig – am 19. Dezember 2020 ist sie schon arg angebissen (Fotos: Christian Haidinger)
Noch vor Weihnachten hat der Abbruch-Trupp ganze Arbeit geleistet: Hoftaverne – gefallen im Dezember 2020 !
Die Überblendung zweier meiner Bilder lässt uns die Silhouette des lange stolzen Hauses noch einmal über dem Schutt erahnen.
Knirschend sind schon die Ziegelmühlen am Werk: „Zu Staub wirst du werden …“!
Der letzte Tag des Jahres 2020 ist angebrochen – eine frostige Nacht hat einen feinen Reifschleier auf die Wunden gelegt !
Damit ist das Kapitel HOFTAVERNE in diesem Bilderbuch beendet. Lasst uns hoffen, dass hier im neuen Jahr ein passender Phönix glorreich auferstehen wird.
Im Dezember 2020 eingewebt by ANTE !