Mo. 11. August 2025 – am Mattsee geht’s wieder rund!
Etwas verspätet im Jahr startete heuer das Feierabendsegeln der YCBSler. Nach Verschiebung wegen ungünstiger Bedingungen gab es nun endlich eine windige Prognose. Die nützten einige wackere Binnensegler für einen flotten Auftakt.
Michael Puttinger fasste den ersten Einsatz in einem lustig-launigen Text zusammen und lieferte auch ein paar schwungvolle und windverzogene Bilder dazu:
An einem lauen Sommernachmittag findet sich eine Gruppe an segelwilligen YCBSlern in Mattsee ein. Nach einer kurzen Vorstartphase am Tschecherl vor der Segelschule Steiner, wo ungefähre Ziele des Nachmittags besprochen werden, gehts mit vollem Selbstbewusstsein hinaus auf den Steg.
Sofort rattern die Seglerzellen und die Tücher am Zugvogel: hier das Fall, dort der Niederholer oder doch Vorliekstrecker, Fockhals und Lenzklappen. „Tsakara!“ – bei den kleinen Schäkeln könnten die Fahrtensegler mit ihren Salzkruste überzogenen Raumschothänden meinen, der Steiner hat ein Schäkelgeschäft, weil das Silber scheint wie gemacht zum Überbordwerfen. In einer Innviertler Rossknechthand wirkt der Schäkel und das Schnürrl jedenfalls wie Schmuck am Ketterl.
Alles angebunden und schlagend im Wind. Das Vorstag braucht wohl heute einen extra Durchsatz.
Der Jüngstmatrose mit 2 Dutzend Monate am Buckel bleibt heute am Steg mit Oma. Für die großen Buben, die jungen, mittleren und besseren Alters, gehts hinaus. Von einem fehlt aber jede Spur: Der Ferl! Der wird doch wohl mit seiner Aquila schon am schäumenden Türkis dahingleiten. Also legt der Zugvogel mit den Salzbuckeln Mike und Felix beherzt ab. Das Duo Füreder Hans und Stefan folgt sogleich. 2-3-5 Wenden später und schon sind sie im freien Wasser. Ui, macht das gerade Spaß, als sie auch schon auf die Eigner Julius mit Daniel im Korsar und Schinagl mit Kiesewetter bei vollem Druck in der Kreuz treffen, nur von einer Aquila fehlt jede Spur. Das Rendezvous am Wasser fällt wohl ins Wasser und nach einer Versicherungsrunde über Luv, gehts wieder zurück Richtung Marina, wo schon ein Seebär in voller Montur, inkl. Haube und Fliesenlegerknieschutz, am Steg steht – „Hallo Ferl!“.
Mike setzt über und lässt den Wahlkatler in seinem unmotorisierten Einrumpfer zurück. Ferls Aquila vibriert schon fix fertig aufgeriggt seit geraumer Zeit am Hänger, aber wird mit einem Schwung ins Wasser geschubst. Mike zieht sogleich das Ausreittrapez übers Hirschleder an den Beinen und schon startet die Aufholjagd Richtung Luv.
Mit getrimmten Holepunkten und nochmal extra Spannung im Vorstag wird keine Wend‘ mehr verhaut. Ein Bulk von YCBSlern findet sich sodann rasch etwa querab von Stein ein. Es folgt ein harter Schlagabtausch an Halsen, Wenden und Ringerln, aber auch am Trimm wird gefeilt – immer Richtung Luv. Ferl schreit zur Wende, weil eine magisch anziehende Untiefe nicht mehr weit scheint. Noch immer auf Kurs Strandbad Lochen murmelt Salzbuckel und bislang unentdecktes Einhandtalent Felix irgendwas von Heimrudern, was aber gekonnt allseits ignoriert wird. Die virtuelle Luvtonne wird erst drei Wenden später passiert und Team Aquila setzt gleich darauf den Spi.
Doch schon am ersten Downwindschlag verlangt der Vorschoter nach mehr Druck.
NIX.
Und gerade wie sich Team Aquila der davor segelnden Schlusslaterne anpirscht, werden schon in den ersten Zugvögel die Riemen gezückt.
Gottseidank gibts auch ein gewichtsoptimiertes Paddel in der Aquila, kurz, dafür mit kleiner Schaufel, bei genug Wind, das Beste seiner Art, bei Flaute aber rasch den langen Holzriemen der Zugvögel unterlegen. Nun zeigt sich das Einhandtalent wieder von seiner willensstarken Seite, auch wenn zugleich nach dem Yanmar-Schiffsdiesel verlangt wird. Auch das Duo Füreder Hans und Stefan sind im Bug-an-Bug-Rennen mit Aquila beim Ruderverein dabei.
Diese versucht in etwa Seemitte unter anbahnender Verzweiflung einem StandUpPaddler das gewichtsoptimierte Regattapaddel schmackhaft für einen Tausch zu machen, doch der SUPler lehnt überraschend ab.
Die Sonne ist schon längst hinterm Haunsberg versunken, als plötzlich in weiter Ferne ein Windstrich auftaucht. Die Riemenstiche werden wieder tiefer und höher in der Frequenz. Ferl richtet sich sein Großbaumschutzhauberl.
Felix und Team Aquila erreichen etwa gleichzeitig den Luftstrom, letztere finden Anfangs einen besseren Rhythmus im Hybridantrieb, setzen aber noch vorm Bojenfeld den Spi, womit sie auch noch den SUPler knacken.
Der Regenbogenkorsar verwehrte lange den Muskelantrieb, wechselt aber dann mit Julius und Daniel zum Zweifachantrieb und kann auch unter Zuhilfe des Heimbringerlüfterls von Achtern noch das Podest gehörig aufmischen. Kleinstmatrose Jakob, war auch trotz später Stunde begeistert vom Fotofinish und half noch die Eignerboote wieder auf Achse zu bringen.
Das verdiente Elektrolyt für die stark unterhopften Jollensegler wurde gleich im Tschecherl eingenommen, wo auch noch das eine oder andere Gespräch über Riemenratings Anklang fand, ehe sich alle wieder im Innviertel verstreuten.
Danke fürs Dabeisein und bis zum nächsten Mal!
Mike
Na, nicht zu viel versprochen: Eine sportliche Geschichte – macht Lust auf Teilnahme bei einem Da Capo!
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Eingewebt by Ante !