Mehr Details: Von der Cala di Cartoe über die Cala di Luna in die Marina La Caletta

 

 

 

 

Ankern bei der Cala di LunaUnser Skipper wollte heute schon ganz zeitig los, um den Sonnenaufgang bereits in der Cala di Luna erleben zu können. Doch so ganz schafft er es doch nicht. Trotzdem ist es Vera und Giuseppe hoch anzurechnen, so früh aus den Federn zu hüpfen, los zu starten und die übrigen Crewmitglieder friedlich schlafen zu lassen.

Obwohl wir SUNRISING heute nicht erleben, sind wir fasziniert von der Bucht, auch wenn unsere Augen noch etwas klein sind. Buntes MorgenwasserWir sichten bereits elf Schiffe (die wahrscheinlich hier übernachteten), einen schönen Sandstrand und jede Menge von der Sonne voll beleuchtete Höhleneingänge. Vor dieser Kulisse gibt es ein Schlemmerfrühstück mit Ham and Eggs und allem Drum und Dran – einfach herrlich ! Natürlich steht danach das Erkunden der Naturschönheiten an. Schwimmend erreichen wir den Strand und gehen auf Entdeckungsreise. In manchen Höhlen, wo man bereits erste Anzeichen von Stalagtitten erkennt, kann man nur kurz hinein gehen. In eine Höhle ist es sogar möglich, mit dem Dinghi hinein zu fahren. Vera und Josef probieren es gleich aus; sie kommen auch auf der anderen Seite wieder heraus, allerdings ist es sehr eng da durch – so ihr Bericht. Höllenforscher bei der Cala di LunaAuch Lore möchte diese „Abenteuerfahrt“ unternehmen, doch Werner hat keinen so richtigen „Bock“ darauf, lässt sich aber dann erweichen. Nach einiger Zeit kommen sie recht tief liegend wieder zurück – mit einer schönen Menge geschöpftem Wasser im Boot.

Auch Sardinien hat eine Blaue GrotteEtwas nach zehn Uhr heißt es Anker auf. Wir wollen uns die „Blaue Grotte“ (die an der Ostseite Sardiniens – nicht die bei Capri) ansehen. Diese ist 5 km lang, 900 m davon sind für touristische Besucher zugänglich. Im Inneren sind mächtige Tropfsteingebilde und Süßwasserseen mit floureszierenden Lichtreflexen zu finden. In Ausflugsbooten werden scharenweise Besucher herangekarrt. Reinhard, Romana, Toni und ich wollen zunächst einmal erkunden, ob man mit dem Schlauchboot heranfahren kann. Wir kommen schon ziemlich bespritzt beim Eingang an und erfragen, dass ein Besuch nur geführt und zu Fuß möglich ist, dass es pro Person 8 Euro kostet, dass es rund zwei Stunden dauert und wir eine Stunde auf die nächste Führung warten müssten. Nach kurzer Beratung beschließen wir, die beabsichtigte Besichtigung zu unterlassen, vor allem, weil wir nicht trocken bis zum Eingang kommen würden und dann doch zwei Stunden in der kühlen Höhle unterwegs wären. Wir wollen uns schließlich bei einem Sommertörn nicht unter- und verkühlen!

Auf der Suche nach einer geeigneten Badebucht motoren wir weiter Richtung Norden bis südlich der Punta Nera, wo wir den Anker fallen lassen. Doch ganz optimal ist unsere Wahl nicht. Eine Qualle aus Schauobjekt kurz auf der BadeplattformEs traut sich nur 1 Mutige (sprich Vera) ins Wasser, denn es treiben hier einige braune Quallen herum. Doch die Mittagspause wird trotzdem für’s Hungerstillen und Relaxen auf dem Schiff genutzt. Da jedoch einige Wassernixen und Wassermänner mehr an Bord sind, suchen wir uns bald eine andere „karibische“ Bucht, um uns an diesem heißen Nachmittag abzukühlen. Vera tischt uns noch einen gut gekühlten Lemon-Tonic auf. Das tut gut – Abkühlung von außen und innen! Nun kommt Wind auf (20 kn). Wir lichten den Anker, setzen die Segel  und rauschen bei Raumkurs fast zwei Stunden unserem Tagesziel, der Marina La Caletta entgegen. Guiseppine betreut auch  unseren blinden Passagier – Toni bekommt eine Spezialbehandlung für sein lädiertes Kreuz. Vera beendet gerade noch vor dem Segel bergen und Beiboot einbringen ihren heilenden Einsatz. Es steht ziemlich viel Wind in die Marina hinein. Doch unser Skipper legt auch bei starkem Seitendruck ein tolles Anlegemanöver hin – Kompliment aber auch an die best unterstützende Crew ! Gerade ist der verdiente Manöverschluck verteilt, da kommt ein kleineres Segelboot mit kleiner Besatzung (Eltern und Baby) herein. Der Skipper steuert zwar super in die Parklücke, dies aber, ohne ansonsten etwas wie Leinen oder Fender vorbereitet zu haben – etwas nachlässig bei diesen Windverhältnissen. Unsere Mannen springen hilfreich ein – der Schiffsführer ist dankbar und die junge Mutti braucht ihr Kind nicht eigens von der Brust zu nehmen – so geht’s auch !

Ansteuerung der Marina La Caletta

Laut Revierführer ist La Caletta versorgungsmäßig eher schlecht beurteilt. Wir schlendern vorerst planlos eine Pizzeria suchend in den Ort. Zufällig kommt uns eine Rosenkranzperlen zählende Frau entgegen. Ich frage mit meinen wenigen verfügbaren italienischen Worten unter Zuhilfenahme von Händen und Füßen nach einem Ristorante. Die sardische Dame ist die Hilfsbereitschaft in Person, indem sie sofort mit uns durch den Ort startet. Lore hat ja landessprachlich einiges mehr drauf – sie übernimmt die Konversation mit unserer Begleiterin. Bald verschwinden wir in den hinteren Gassen und werden dort in ein ausgesprochen nettes Lokal geführt, eigentlich durchgeführt, denn wir bekommen einen angenehmen Schattenplatz im großen Gastgarten. Die Wirtin erweist sich als echtes Original namens Giovanna und sie ist auch gleichzeitig die Speisekarte. Wir essen und trinken sardische Hausmannskost – je eine Fisch- und Fleischplatte, Salate, Pesto – alles in ausgezeichnet frischer Qualität, dazu Birra grande – 0,66er-Flaschen Ichnusa – bzw. süffigen Wein aus der Gegend und Myrtenschnaps vom Haus als Abschluss. Auch der Preis ist zudem stimmig und damit das Sardenland für diesen Abend rufmäßig in guter Position. Zurück in der Marina schläft der Wind schon vor uns ein und es wird eine zwar sehr schwüle, aber sonst friedliche Marinanacht.