Mehr Details: Anreise nach Sardinien und Schiffsübernahme

 

 

 

 

Heute heißt es früh aus den Federn, denn unser Flugzeug startet schon um 6 Uhr 30 am Flughafen München Richtung Olbia, d.h. wir sollen ca. um 5 Uhr am Flughafen sein. Pünktlich, wie schon bei anderen Törns auch, holen uns Werner und Lore um 3/4 3 Uhr ab. In Kirchdorf laden wir dann noch unseren Skipper, erstmals in Begleitung seiner Vera, zu und ab geht die Post Richtung München. Gott sei Dank ist wenig Verkehr, sodass wir flott unser Zwischenziel erreichen. Während wir mit unserem Gepäck den richtigen Terminal suchen, fährt Werner mit dem Auto zum Parkplatz P81 (kostet für 1 Woche 50 Euro / für 2 Wochen wären es 64,-) und kommt dann mit der S-Bahn, die gleich vom Parkplatz wegführt (man muss nur einen Steg überqueren) schnurstracks in den Zentralbereich. Schöner Blick über die Marina di PortiscoWir haben noch reichlich Spanne, um ein gutes Frühstück zu genießen. Skipper Peppino und unser Geburtstagskind (der „Blinde Passagier“) gönnen sich um diese Tageszeit schon eine Münchner Weißwurst mit Senf, Breze und Bier in passender Farbe dazu. Kaum zu glauben, dass dies der Magen in der Früh schon aushält. Der Flug verläuft problemlos – allerdings, auf die zähen Käse- bzw. Schinkendonats, die uns eine zum etwas betagten Flugzeug passende Stewardess austeilt, hätten wir locker verzichten können. In Olbia erwarten uns schon sehr südliche Temperaturen, sodass wir darauf achten, uns eher im Schatten zu bewegen, denn unser Transferbus ist noch nicht zu sichten. Nach einem Telefonat mit der Charterfirma (lt. Skipper mit einer sehr freundlichen Frauenstimme), erfahren wir, dass wir nach einem silbergrauen Van Ausschau halten sollen, es gäbe nämlich Parkschwierigkeiten. Nach längerem Herumkurven findet uns der Fahrer aber doch (besser gesagt, wir IHN). Wohlbehalten bringt uns dieser flott in die Marina di Portisco.

Ein wenig wagen wir zu hoffen, dass wir unser Schiff doch schon früher als am Chartervertrag ersichtlich (18:30) übernehmen können. Doch da werden wir enttäuscht. Wir erfahren zwar, wie unsere Yacht heißt (sh. Bild – wir nennen sie später liebevoll auch „Gusti“) AGUSTINA heißt unsere Oceanis 473und finden diese auch, doch auf der Tafel mit den Schiffsnamen hat unseres noch keine Häkchen (als Anzeige, was alles erledigt ist). Es sind zwar sehr nette Mädels, die am Stützpunkt alles managen, aber vielleicht doch etwas überfordert. So deponieren wir unser Gepäck erst einmal vor dem Marinabüro und machen uns auf die Suche nach einigen „kühlen Blonden“. Während der Wartezeit telefoniert der Skipper mit unseren noch ausständigen Crewmitgliedern Romana und Reinhard, die schon eine Woche vorher nach Sardinien angereist waren und hier eine Urlaubswoche genossen hatten. Romana präsentiert ihre m-Mail (die maritime Variante)Sie sollten mit ihrem Leihauto kommen und gutes Obst sowie Gemüse vom Markt mitbringen. Doch wer ist da der Navigator ? Sie stehen mit dem Auto gerade in einer anderen Marina. Dank Handy kommen sie etwas später doch gut in Portisco an. Wir wechseln unsere Gaststätte und genehmigen uns einen ersten Imbiss.  Was uns sofort auffällt, das ist das besondere Brot, das wir gleich am Anfang auf den Tisch gestellt bekommen. Die Sarden nennen es „pane carasan“ und es ist ein hauchdünnes, knackiges Fladenbrot, welches sehr gut schmeckt. Während wir etwas müde (manchen drückt es schon die Augen zu) in unseren gemütlichen Korbstühlen sitzen, entdeckt Romana eine Flaschenpost, die im Marinabecken treibt. Toni erbarmt sich Romana’s sehnlichen Blicken und holt für sie die Bottle heraus. Doch die Post ist nicht einfach zu entnehmen. Jeder probiert herum und keinem gelingt es. Später gibt Toni die Flasche in einen Sack, zerschlägt diese mit einem Werkzeug – endlich ist der Brief frei. Ein holländisches Mädchen hatte ihn geschrieben und mit einer tollen Zeichnung versehen.

Eigentlich wollen wir mit Reinhards Leihauto zum nächsten Supermarkt fahren und dort punkern, doch der Marina-Market ist so gut sortiert, dass wir es nicht für notwendig erachten Skipper vor Ort zugekauft (nicht billig!)und unseren Einkauf vor Ort erledigen wollen. Was wir natürlich nicht bedenken, das ist die Siesta in südlichen Landen. So kramen einige von uns (Toni und drei Mädels) in der Zwischenzeit die Badesachen aus dem Gepäck und genießen eine wohltuende Abkühlung in klarem, türkisblauem Wasser unweit außerhalb der Marina. Dann ist die  Hitzepause vorbei und wir können endlich unseren Einkauf erledigen. Aber was hat Werner da im Einkaufswagen ? Vera, ist diese Ware wirklich käuflich ?

Inzwischen wird die Agustina von einem schicken Mädel an unseren Skipper vorbildlich übergeben. Als Willkommensgruß, den heute unser Geburtstagskind bekommt, gibt es ein Tablett voller sardischer Köstlichkeiten. Lore bereitet am Abend ausgezeichneten Nudelsalat, den wir uns mit einem Gläschen Wein schmecken lassen. Der volle Bauch braucht natürlich noch einen Verdauungsspaziergang, der uns zu guter letzt in eine Bar führt, wo der älter gewordene Knacker noch ein paar Drinks springen lässt. Mit Cosmopolitan, Caipirinha und Pina Colada stoßen wir auf unser Geburtstagskind an. Da der lange Tag doch schon etwas fortgeschritten ist, fallen wir dann bald müde für eine erste Schiffsnächtigung in die Kojen.