(ein Stimmungsprotokoll von Elisabeth Herzog)
Die 7-köpfige Crew der MAFALDA – aufgenommen nach mindestens 1 Manöverschluck zu viel !
Die MAFALDA (eines der 14 vom YCBS gecharterten Schiffe) hatte 5 Skipper an Bord. Das ist die beste Voraussetzung für ein ordentlich geführtes Logbuch – möchte man meinen. Ob dem so ist, das wollen wir dem geneigten Leser selber beurteilen lassen. Für den faktenverliebten Digitalisten gibt es zwar auch einen detailierten Törn-Nachweis (liegt beim Oberskipper) bzw. in Kurzfassung als Faximile am Ende dieses Berichtes. Was wir hier aber eigentlich herzeigen wollen, das ist unser analog-schwammig-unpräzis-lückenhaftes Stichwort-Logbuch (Stimmungsprotokoll) mit Hinweisen auf das, worauf es bei einem Segeltörn „wirklich“ ankommt – made by Elisabeth (erfasst und manchmal Klammern-erweitert by Anton):
Sonntag, 1.5.05 – GENUA > SAVONA
Am Morgen – Frühstück ohne Butter, weil Toni sagte, dass wir sie herunten kaufen können – gestern vergessen, Ersatz: Philadelphia – Romana gleich angepatzt (das Vorbau-Thema kommt später noch einmal) – Kaffee gemacht ohne Filter nach großmütterlicher Art, schmeckt bestens – Milch ist ein Lutter (Luder), fast jeder kleckert. Nach Frühstück: anschauen der Segel wegen Faktor (Yardstick) – Lattengroß durchgehend heißt Abzug 3 Punkte – Höller-Ausspruch: da müsst ihr schon sehr schnell fahren – Reffleinen verwickelt. Toni (YCBS-Zahlmeister) macht schon Abrechnung auf verschiedenen Schiffen – Schiffe laufen nach der Reihe aus (aus Genua) – wir besprechen nochmals alles durch – Segel setzen, reffen etc. – sind natürlich die Letzten – trinken aber vorher alle noch ein Zipfer Sparkling. Werner findet aus dem Hafen heraus (er ist heute diensthabender Tagesskipper) – 1. Manöverschluck > Bacardi Limon – wunderschönes Wetter, etwas Wind SSE 5 kn, Segel setzen mit „Lattenrost“ ist sehr anstrengend > Manöverschluck ist gerechtfertigt > Vitamine gegen Histamine. Große Entdeckung – die weißen Knöpfe (neben dem Niedergang) gehören zu einer elektr. Winsch. Wind nur 1,7 kn, also Segel einholen – Reinhard schafft die Genua mit der elektr. Winsch super …. nun geht’s nach Varazze – einschmieren nicht vergessen ! (Sonnenbrandgefahr) – relaxen, lesen – 15.30 YCBS-Schiff in Sicht – Forstner Wolfi war in Varazze > alle Stege sind (seither) weggerissen – Baustelle > Weiterfahrt Arenzano – Schäfer Klaus nach Savona > unsere Entscheidung: auch Savona – so haben wir noch Zeit für Kaffee. Wind hat zugelegt, etwas kühl, muss Jacke anziehen. Josef probiert Capuccino mit Captain Morgan – guter Kuchen von Romana (Guglhupf) – am Nachbarschiff: sehr entblöstes Frauenzimmer – Josef und Reinhard haben leider keine Hand frei fürs Fernglas (rechts Kaffee, links Kuchen) – Überlegung ob 360ger was brächte, aber Werner macht nicht mit. Einfahrt nach Savona – Brücke wird hochgehoben – genügend Platz – Werner macht ein super Anlegemanöver. Trage Müll zum Container – werde von Schäfercrew zu einem Caipirinha eingeladen – später auch Romana – Schäfercrew isst heute flüssig. Netter Abend mit Spaziergang durch Savona und Nobelessen im „Blue“. Treffen Schäfercrew nochmals – manche haben starke Schlagseite – Klaus schifft schon Lemonspalten nach mehr als 10 Caipirinhas.
Montag, 2.5.05 – SAVONA > SANTA MARGHERITA
Lustiges Frühstück in Savona’s altem Hafen – Reinhard und Romana haben Troubles wegen Platzbedarf in der Kabine. Reinhard liegt immer quer – Romana hat Platzangst – das hat wohl was mit dem Sonnenbrand zu tun – Toni: „Romana, dein Gesicht ist rot, aber deine ‚Ohren‘ sind noch röter. Wurst von Hörli (Mühlberger) ist 1 a. Heute ist Lore diensthabender Skipper – Josef und Reinhard melden sich daher krank – Kreuzschmerzen, keine Füße und Hände, aber wer hat sie beim Frühstück gefüttert ? Elisabeth war schon wieder duschen – Öhlinger-Frauen waren auch dort – eine sagte: „Ach, wenn ich nur aufhören könnte !“ – „Nimm zwei“ wäre blöder gewesen, meint Toni. Werner war schon am Markt > Obst, Gemüse, super Gebäck – Toni macht bei Öhlinger-Schiff Check wegen Regatta, weil Schäfers Caipirinha-Crew noch nicht wach ist. Lore möchte um 09.45 ablegen – pünktlich – Schiff durch Einfahrt – etwas dunstig, Sicht nicht sehr gut – Öhlinger Christian unschlüssig – rotes Containerschiff gesichtet – Diskussion wegen zusammenpassen Romana mit Schiff – Toni: würde durchaus übereinstimmen, nicht, weil du so eine Kiste bist, sondern wegen der Farbe (Sonnenbrand). Richtung Camogli – keine genaue Karte über das Einfahrtsgebiet – Untiefen – schöner Ort – reinschauen – YCBS-Schiff gesichtet, wahrscheinlich Wolfi – Skipperin Lore entschließt sich weiter zu fahren – Wind kommt auf, schnell noch Kaffee und Kuchen – was ist mit Josef los, will keinen Romana-Kuchen – stimmt was nicht, steht nicht zum Segeln auf – Segel setzen, fahren fast 5 kn – probieren alles mögliche aus, sogar die Hohe Kante – bringt echt etwas. Wind schläft ein – Segel bergen – Fahrt Richtung Portofino – es liegen Luxusyachten drinnen – Preisklasse 5 – Weiterfahrt nach Porto di Santa Margherita – Lore legt neben Wolfi Forstner problemlos an. Sundowner auf unserem Boot – Wolfi-Helga-Wolfi auf Besuch. Skipper-Essen bestens – Spaziergang mit Stufen zur Kirche: Lore geht flott voraus, Toni in Serpentinen (alter Mann und so) – Kirche wunderschön – Josef und Romana werden eingesperrt (zu intensiv gebetet ?) – Abstieg durch Santa Margherita – Heimweg: Einkehrschwung bei Öhlinger-Crew-Wirtn (Stefan hat noch immer kein Vanille-Eis) – nehmen einen Margaritha in Santa Margherita (gewöhnungsbedürftiges sehr hartes Salz-Gesöff) – auf unserem Nachbarschiff ist noch Halligalli – Überstieg – Pauli spielt, wir singen? mit, Helga massiert, 01.30 ist Ruh.
Dienstag, 3.5.05 – SANTA MARGHERITA > PORTOVENERE
Leute, heute ist ein großer Tag für mich – das erste mal Skipper (Elisabeth ist heute diensthabende Skipperin). Zustand am Schiff heute morgens: manche etwas Kopfweh, manche laufen – Peppino läuft Baugrund schauen nach Portofino – Werner geht es heute nicht so gut – ich glaube, so wie mir damals von Capraia nach Bastia (das war beim YCBS-Cup 2000) – Werner redet nicht viel, deutet nur – ist heute gar nicht schnell, alles gemächlich – sucht mehrmals die Toilette auf – kommen erst um 10h weg. Ablegen ist kein Problem – Fahrt nach Rapallo, da hier Ziel der 1. Regattastrecke angedacht. Weiterfahrt – nebelig, dunstig, leider beginnt es zu regnen – es ist kalt – Wind kommt auf – Segel setzen – fahren bis 6,6 kn – probieren allerhand aus – Regen hört dann Gott sei Dank auf – toller Segeltag – kommen daher erst um 19.10 in Portovenere an (nach Fahrt entlang der Cinque Terre), aber alles ist gut gegangen – 47 sm, weil auch kreuzen notwendig war. Auch Anlegemanöver ist einigermaßen (tadellos) gut gegangen. Lore und Romana kochen diesen Abend am Schiff: Büffelmozarella mit Tomaten und Basilikum, Spagetti mit Sugo und Vino Rosso (prima). Sauerlachner und Forstner legen auch an (am Schwimmsteg – der Hafen ist voll).
Mittwoch, 4.5.05 – PORTOVENERE > LERICI > PORTOVENERE
Schon um 7 h am Schiff geduscht (unsere Klein-Marina hat so was nicht) – mit Toni Auswanderung Richtung Burg – von Willi (Zadny) hören wir, dass 11.30 erst geöffnet wird – wunderschöne Gärten mit Zitronenblütenduft – einkaufen: Wein und Pesto als Mitbrinsel für daheim, Ansichtskarten. Auch Lore und Werner sind unterwegs – Jugend schläft noch. Später Frühstück auswärts auf einer Loggia mit Sicht aufs Meer (Josef als Tagesskipper ordnet das so an) – die Kellnerin ist nicht sehr freundlich. Einkauf fürs Schiff: Azzurro-Bier, Wein usw. – auslaufen Richtung Lerici (auf der Ostseite der Bucht von La Spezia). Beim Ablegen bleibt unglücklicherweise ein roter Bikini-Oberteil vom Nachbarschiff an unserer Reling hängen – gehört er Gerlinde oder Helga ? Fahrt mit einigen Wellen nach Lerici – anlegen im Eignerschiff-Bereich – Reinhard macht ein super Anlegemanöver – Aufstieg zur Burg – schöne Aussicht – Sightseeing durch den Ort – wunderschönes Wetter – sitzen in einem Gastgarten sehr gut, jeder ist so richtig auf Relaxen eingestellt – keine Hektik, ist das schön – zu guter Letzt gibt es auch noch Gelatti – Verkäuferin hat nebenbei so wunderschöne Vanillebällchen (zwei), sodass die Männer ganz wunderlich werden. Trainieren dann sämtliche Kurse in der Bucht von La Spezia. Bei starker Dünung Rückfahrt nach Portovenere (außen um die Inseln herum). Unser Nachtplatz ist natürlich weg – am inneren Schwimmsteg festgemacht, allerdings sehr weit weg vom Steg – wegen Verteilung der Masten (viel Schwell und Dünung) – Passarella reicht nicht mehr, müssen über Brandstätter-Schiff aus und ein – so eine Verkeilung des Schiffes hatten wir noch nie (zusätzliche Heckmoorings) – Wolfi äußert schweren Verdacht wegen BH-Klau. Am Abend Skipperbesprechung – Josef ladet zum Geburtstagsessen ein (trent‘ anni) – wunderbares Ambiente (Hotel am Berg mit bester Aussicht) – Essen ausgezeichnet – nette Bedienung – sehr lustig – Gespräche u. a. über den Vorbau, anpatzen usw. – Muscheln vorzüglich – zum Abschluss Grappa. Beim Nachhauseweg: verhandeln wegen Badehose mit Lisa und Claus – gleiche Farbe wie „hängengebliebener“ Oberteil – Eintausch gegen 8 Dosen Nastro Azzurro. Zuhause gibt es noch für den harten Kern Captain Morgan – diesmal nicht von Josef, sondern von mir (Elisabeth und Romana sind schon sehr gut drauf) – Josef angebissen: CM muss es immer für alle geben. BH-Back-Action auf morgen verschoben.
Donnerstag, 5.5.05 – PORTOVENERE > CHIAVARI
Heute 1. Regattatag – allgemeine Hektik – um 8 h schon auslaufen – Pauli bringt uns Brot zum Frühstück – Romama und ich sind noch pinkelig und besorgen auch noch Bier – eilig zurück, da schon Angst, dass wir nicht mehr aufs Schiff kommen – war angebracht, da Ferdinand schon beim Ablegen ist. Starke Dünung beim Rausfahren – großer Tumult beim Zurechtfinden am Start – Prommegger Konrad macht Startschiff – Gstöttner Kurt hat Segelriss im Groß. Beim Start kommen wir gut weg – Ferdinand hat Tonnenberührung und Verletzung des Wegerechts – zwei 360iger zu fahren ? Christian (Haidinger) ist vorne mit seinem leichten Schiff – sind ihm schon sehr nahe, doch dann zieht er wieder davon. Fast kein Wind – sollten wegen Windabfall eigentlich schon längst weiter rausfahren – Toni will aber noch bis zur angegebenen Peilung – schauen uns die Augen nach Tonnen raus – nichts zu sehen, obwohl wir laut GPS schon am Zwischenziel sein müssten – Funkdurchsage – Koordinatenfehler – sind echt sauer – kommen aus dem Flautenloch nicht mehr heraus – 1 Stunde die gleiche Aussicht auf Monte Negro – dann kommt auch noch ganz lokal bei uns Gewitterregen – Ölzeug – es will uns heute einfach nicht. Christian ist weiter außen davongezogen – K und C (die K/C-läuse Schäfer und Schreiner) gehen auch außen vorbei. Sepp bricht um 14 h die Regatta ohne Zwischenwertung ab. Neuerlich Regen und kalt, dann Wind bis 20 kn – leider zur falschen Zeit. Passieren Zwischenziel bei Punto Mesco (angegebene Tonnenkonstellation wieder nicht ausmachbar) – fahren unter Motor bis nach Chiavari – Vorbereitungen fürs Anlegen mit Buganker bei vermutlich Seitenwind – 1. Versuch neben Konrad > Grundberührung – 2. Anlauf weiter hinten > passt – alle Schiffe bald eingelaufen. Lore und Romana gehen einkaufen – es gibt heute Ministrone und Dinkel-Palatschinken – Toni und Josef gehen zur Skipperbesprechung, danach Essen und Abend am Schiff.
Freitag, 6.5.05 – CHIAVARI > GENUA
Frühstück – Josef’s Sekretärin hat sich noch nicht gerührt, keine neue Lage (Tage bis zum 30. Geburtstag > 7.5. 30 Jahre) – dazu Werner: sie wird sich nun einen Jüngeren gesucht haben, mit 30 wird man ganz schön alt ! War heute nacht jemand an Bord ? – Romana hatte Schritte gehört – Reinhard kontrollierte mit der Taschenlampe – hatte jemand eine Gegenaktion geplant ? 8 h auslaufen zur Regatta – zu wenig Wind – Startverlegung weiter raus – nochmals Verlegung zum Kloster (San Fruttuoso nach Portofino) – anziehen unserer Crewdressen – großes Foto-Interesse = Gegner-Ablenkung – spannender Start – eng, aber gut weggekommen hinter Ferdinand und Klaus – Schäfer geputzt usw. – runden als 2. die Spiere, dann Raumwind – leider sehr wenig, zu wenig für unser Schiff – Delphine begleiten uns – wir machen auf Butterfliege – Wind schläft fast ein – wir strengen uns mächtig an – Gewichtstrimm niedere Kante, Vorschiff, Genua hinaushalten. Um 15 h Regatta-Abbruch mit Zwischenziel-Wertung – Einfahrt nach Genua – Super-Anleger durch Werner in der Nähe des Valentina-Liegeplatzes – müssen 50 Euro bezahlen und bis 7 h früh unseren Platz für ein Eignerschiff räumen. Die letzten 3 Sparklings gehören uns Damen (haben sich ja auch bestens geschlagen – Prost !) – Romana und ich fädeln Nastro-Azzurro-Dosen auf > für Blaues Band an Ferdinand – allgemeines Zusammenpacken – dann Duschen-Suchen in Genua (dürften von Blu Balu nicht geordert worden sein – nirgends zu finden) – Schiffsweitergabe an Hannes Schmid für Transfer nach Lavagna – abends Abschlussfest mit Siegerehrung (3. Platz für die Mafalda – hinter Ferdinand und Sepp) und kleine Geburtstagsfeier mit Josef (trent’anni).
Logbuch ohne Gewähr – evt. Ungenauigkeiten sind gewollt und müssen hingenommen werden – Falschaussagen beruhen auf anderer Meinung und werden erst nach Überreichung einiger Biere zurückgenommen !
Mast- und Schotbruch
Elisabeth (und Toni mit bestem Dank an die Mitakteure)