Die Odyssee-Bavaria EVA steuerte im Westen des langen italienischen Festlandes südwärts. Die Zirze samt der Unterwelt und auch die Sirenenplagen vor und nach dem Crewwechsel in Amalfi sind weitgehend heil überstanden. Skipper Gerardo stationierte seine Crew danach erst in Agropoli, dann in Maratea. In einer Nachtfahrt passierten die Irrfahrer das feuerhelle Schauspiel am Stromboli und gastierten an der äolischen Insel Vulcano. Dort konnten sie den schwefelrauchigen Krater bestaunen. Bald ging’s aber Wetterprognose-bedingt bereits wieder in hakiger Fahrt weiter in den Süden – die Marina Portorosa auf Sizilien wurde erreicht und von dort konnte berichtet werden !
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Für den vollen Überblick klicke auf das nebenstehende Bild >
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Donnerstag, 13. September 2012 / 14:10
Gerhard, der Co-Skipper (er selbst nannt sich eben – versehentlich? – Koch-Skipper) plaudert umgehend telefonisch die Neuigkeiten aus:
Haben eben vorhin in Portorosa angelegt und liegen nun gut geschützt in der Marina.
Die Entscheidung zur Überfahrt nach Sizilien erwies sich als goldrichtig. Wir hatten nun schon 30 bis 35 Knoten Wind vor der Einfahrt in den Hafen. Zuvor konnten wir die ganze Strecke von Vulcano bis hierher unter Segel zurücklegen, alles bei Halb- bis Raumwind, zuletzt gerefft bei 8 bis 9 Knoten Speed. Marineros zeigten uns bereitwillig per Schlauchboot eine Parklücke und Skipper Gerardo überließ mir die windige Einfädelung – es ist alles gut gegangen. Jetzt werden gerade die Segel neu eingerollt, weil diese beim Reffen nicht schön genug einliefen. Das könnte eine Folge der verbrauchten Manöverschlucke gewesen sein – immerhin 2 Flaschen Weißwein, wodurch das Segeln noch mehr Spaß machte. Jetzt basteln wir uns ein paar Bruschette und am Abend gibt’s Grillhendl an Bord, da wir gestern ja fein im Gasthaus speisten.
Morgen wollen wir laut Skipper gegen 9 Uhr auslaufen und so um etwa 14 Uhr bereits in Messina ankommen, weil in diese Zeit die Strömung in der Meerenge gerade recht neutral sein dürfte.
Mit besten Dank an den Co(ok)skipper steuere ich noch eine Draufsicht der Marina Portorosa im Ort Tonnarella mit der Beifügung Messina (gibt wohl mehrere Tonnarellas) bei – ein wirklich gut eingebetteter Hafen und laut Gerhard sehr geschützt und deshalb wohl auch gerammelt voll.
Etwas später kommt dann noch ein Nachtragsbericht des Skippers – bzw. richtiger vorwiegend eine Ergänzung der Vulcano-Erlebnisse durch Brigitte, welche damit herzlich im Kreis der Odyssee-Reporter(innen) aufgenommen ist – mit der textlichen Einleitung:
Hallo Toni, hier ein Intermezzo von Brigitte !
Donnerstag, 13. September 2012 / 08:15
Eine kurze Email verkündet Wetterprognose-bedingt eine Planänderung im weiteren Törnverlauf. Nette Bilder aus übersichtlichen Höhen ergänzen den Posteingang. Alois zeigt uns im Bild rechts die Rechtfertigung für den Berichtstitel:
Rauchgetrübt und atemschwer:
Auf dem Vulcano sind die Felsen gelb !
Damit ist die Visite bei den Äolischen Inseln für die EVA-Crew praktisch abgeschlossen. Die Überfahrt nach Sizilien zeigt uns der Map-Auszug im Prolog oben.
Mittwoch, 12. September 2012 / 10:00
Jetzt schalten wir von der Navionics-Automatik auf persönlichen Kontakt um. Skipper Gerardo meldet sich, schon wieder etwas ausgeschlafen, telefonisch aus Vulcano, also schon ein paar Meilen an Lipari vorbei. Er kündigt einen Email-Bericht mit Bildmaterial an. Dieser ist nun fertig aufbereitet und hoffentlich gut abrufbar als
Vom Maratea-Christus – vorbei am Feuerspucker Stromboli – zur Vulcano-Station !
Mündlich ergänzt der Skipper noch den aktuellsten Stand. Demnach ist der erste Trupp der EVA-Crew bereits zu einer Vulcano-Kratervisite aufgebrochen (Anmerkung: die Irrfahrer entwickeln sich schön langsam zu Bergsteigern), rund 1 Stunde Gehzeit hinauf. Auch Brigitte hat sich heute, nach Produktion und Genuss einer kräftigenden morgendlichen Eierspeise mit viel Speck, den Bergfexen angeschlossen. Es stinkt hier recht beachtlich. Das Frühstück dürfte es aber nicht sein, nein, Schwefelschwaden ziehen sich heute vom Berg bis zum Schiff herunter. Gerardo wird nun auch den Vulcano erklimmen, während Sonja sich noch ein wenig von der erstmals absolvierten Nachtschicht erholen möchte.
Co-Skipper Gerhard meldet sich auch noch kurz und berichtet, dass er als Odyssee-Langzeitdiener kein Fremdkörper wäre, sondern auch in der jetzigen Crew sehr gut aufgehoben sei und es allen gut gehe. Das Wetter sei einfach traumhaft, keine Wolke am Himmel und er werde jetzt mit Sonja in den Ort gehen und einen schattigen Gastgarten aufsuchen – „… weil ich am Vulcano eh schon zweimal oben war und mir dort’n bereits genug staubige Füße geholt habe …“.
Mittwoch, 12. September 2012 / 05:31
Was wär‘ die heutige Welt ohne moderne Technik ? Seit gestern Mittag (genau ab 12:06) zeichnete eine Navionics-Software die Spur der EVA auf und meldete heute morgen (um 05:31) eine Position kurz vor Lipari. Und so sieht das konkret aus – der Text aus dem Email und die Route als Screenshot einer Google-Earth-Darstellung:
Guten Tag,
Sehen Sie den mit Navionics Europe HD erstellten Track an! > Track16
Startzeit: 11.09.12 12:06
Endzeit: 12.09.12 05:31
Informationen zum aktiven Track:
Distanz: 95.4 NM
Gesamtdauer: 17h 24′
Durchschnittsgeschwindigkeit: 5.5 kts
Klicken Sie auf die angehängte .kmz-Datei für die Google-Earth-Ansicht!
Enjoy Navionics… Anytime, Anywhere..
Das Navionics Mobile Team
Klicke also oben auf Track16 zur Darstellung der zuletzt gefahrenen Irrfahrten-Strecke !
Dienstag, 11. September 2012 / 22:00
Während die österreichische Nationalmannschaft im Fußballspiel gegen Erzfreund Deutschland verbissen und beherzt um den Ausgleich kämpft (es steht gerade unverdient 1 : 2 für den großen Bruder), da geben sich unsere Odyssee-Fahrer wahrscheinlich schon einem anderen Schauspiel hin: In unregelmäßigen 15-Minuten-Intervallen (in der Bild-Animation allerdings viel schneller) spuckt der Stromboli seinen feurigen Atem in die dunkle äolische Nacht ! Mit schlafen ist’s da nichts, da muss geschaut und gestaunt werden !
Dienstag, 11. September 2012 / 12:00
Ein Bild (links) mit dem ganz kurzem Begleittext „Wir waren oben !“ geht ein.
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Ja, das ist ja schön. Ich bin schon lange der Meinung, dass man, wenn man eigentlich nicht so recht weiß, wo man ist und nur auf See herum irrt, dann eigentlich in die Höhe muss, um besser Ausschau halten zu können. Wer von der Crew nun den Fußaufstieg – immerhin 620 Höhenmeter – tatsächlich geschafft hat, das ist am Foto gar nicht so leicht erkennbar. Ich hab daher die Personen etwas vergrößert (Bild rechts – bei Emailauflösung leider nicht mehr scharf) und aus dem „Wir“ sind nun doch eindeutig vier Männer herauszusehen (v.l.n.r.): Alois, Walter, Skipper Gerhard (pardon Gerardo) und Willi (auf Christus‘ linker großer Zeh‘ sitzend und schwitzend). Über die weiteren EVA-Leute sagt die Aufnahme leider nichts aus, aber ich erfinde einfach das Passende dazu: Helmut fotografiert, Co Gerhard bewacht das Schiff, Brigitte und Sonja shoppen im gut sortierten Fischerort Maratea (Mitteilung aber ohne Gewähr).
Am Bild oben der Maratea-Christus, eine nicht sehr männlich wirkende 21 m hohe Skulptur – dürfte Red Bull genossen haben.
Montag, 10. September 2012 / 20:30
Ein diesmal gut hörbarer Gerardo meldet die Versendung einer Berichts-Email und liefert noch weitere Informationen zur Fahrt. Vorweg einmal die schriftliche Seite als ein
Dokument der gemütlichen Tagfahrt:
Von Agropoli zum reizenden Maratea !
Und das weiß der EVA-Skipper noch zu vermelden:
Wir sind gut aufgehoben in dieser Gebirgskulisse von Maratea mit ihrer bestens von der Ferne ansteuerbaren riesigen Christusstatue hoch oben. Es sind insgesamt nur wenige Segler hier, die Marina ist aber sehr großzügig angelegt. Auch sonstige Urlauber machen sich recht rar. Die Crew sitzt noch im Cockpit und richtet Gott und die Welt aus – ich will sagen, dass sie sich gut unterhält, aber wartet, bis ich meine berichtenden Hausaufgaben erledigt habe. Schließlich will auch die kuschelige Stadt noch ein wenig erkundet werden. Morgen früh bzw. am Vormittag wird zumindest Alois noch zum Christus von Maratea aufsteigen und Walter zieht es vielleicht auch mit. Ob ich mich anhänge, da bin ich mir noch nicht sicher, warten wir erst einmal den Verlauf des heutigen Abend ab.
Also, Gerardo, wenn du mich fragst, dann kann ich dir nur sagen: „Trinke heute noch ausreichend kräftigenden Wein, dann sollten die paar Höhenmeter schon machbar sein. Denke doch einfach an die phänomenale Aussicht von da oben – so einen Weitblick braucht ein Skipper, vor allem für die bevorstehende Nachtfahrt !“.
Montag, 10. September 2012 / 08:30
Skipper Gerardo meldet sich recht entfernt und in zerhackter Tonwiedergabe via Skype am Festnetz:
Hallo Toni !
Hatten gestern einen sehr schönen Abend im recht hübschen und wunderbar beleuchteten Agropoli am Hang über der Marina.
Heute sind wir schon wieder auf den Beinen, etwas bunkern noch und um 9 Uhr ist bereits die Abfahrt geplant.
Unser Tagesziel ist das doch wiederum gute 50 Seemeilen entfernte Maratea. Die See ist dazu ruhig, eventuell zu still für Segler – zur Zeit kein Wind, also Motorfahrt.
Arrivederci !
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Der YCBS auf den Spuren des antiken Helden Odysseus – eine Mittelmeer-Langfahrt 2011/2012 in Etappen – viel Spaß beim Surf-Miterleben – ab 10.9.2012 eingewebt by ANTE