ueb16-a00-skipper-nagyVom 10. bis 24. September 2016 überstellte Gerhard Nagy als Skipper den 45 Fuß-Segelkatamaran EL GRECO IV in Griechenland von Lavrion an der südöstlichen Attikaküste in ein paar Stopps östlich und unten um die Peloponnes herum ins Ionische Meer bis hinauf nach Korfu. Hier kannst du die Fahrt anhand von einigen Meldungen, Berichten und bunten Bildern nachverfolgen.

Nachstehend die eingegangenen Infos in chronologischer Reihung (die aktuellsten oben):

Links:    Motorboot-Motorboot    Törn-Gedicht    Segelwetter

Freitag, 23.09.2016 – von Paxos nach Korfu – wir sind gut am Ziel angekommen !

Klarerweise freut sich jeder, wenn er sein Ziel gut erreicht. Andererseits ist auch immer etwas Wehmut dabei, wenn eine Etappe, ein Abschnitt wieder vorüber ist. Heute Morgen starten wir von Mongonissi-Paxos Richtung Korfu. Die näherkommende Zielinsel wird am Oberdeck freudig erwartet. Zu Mittag ist unser bewährtes Kombüsenteam Lisa und Doro ein letztes Mal für diese Crew am Werken – Leckeres kommt auf den Tisch und alle scharen sich bald darum herum (der Selbstauslöser hat es im Crewbild festgehalten).

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Vlnr: Skipper Gerhard, Co Sepp, Lisa, Doro, Falk, Elisabeth und Anton

Nun  ist es 13:30 und Gerhard dreht eine Runde im Süden der Stadt Korfu nahe der Ostfestung, hier wollen wir später ankern und hier soll der nächste Crewwechsel stattfinden. Vorerst müssen wir noch zur Marina Gouvia zum Tanken. Dort haben wir Glück und müssen nicht lange warten. Diesel und Außenborder-Benzin sind nun wieder reichlich vorhanden und wir kehren zur Stadt Korfu zurück. Den Abend werden wir dort noch gemeinsam verbringen – ein Stadtbummel steht am Programm und ein Abschlussessen am Schiff, eines mit Gerhards maritimen Fischgerichten.

Morgen geht es zeitig in der Früh zum Flughafen: Doro und Falk, Sepp, Elisabeth und Anton sind am Ende ihrer Seereise angelangt. Für Gerhard und Lisa geht die Fahrt mit der neuen Belegschaft der EL GRECO IV noch weiter. Dazu wird dann morgen Samstag Eigner Felix sein Schiff übernehmen und die frischen Kräfte durch Wind und Wellen leiten. Der neue Törn läuft unter einem historischen Projekt des Yachtclub Braunau-Simbach und wird dort seinen berichtlichen Niederchlag finden – schau einfach mal hinein unter MARE VOSTRUM 2016 !

Zum Abschluss ein herzliches Dankeschön an unseren Skipper Gerhard für die umsichtige und kompetente Katamaran-Führung, auch für seine Kochkünste zwischendurch. Nicht vergessen darf zudem der Co werden – Sepp hatte immer gute Reviervorschläge parat und ein aufrichtiger Dank auch an die Kombüsen-Mädels für die so verträgliche Kost an Schiff. An alle geht ein großes Lob für die lustigen Beiträge, das angenehme Bordklima, die fleißige Mithilfe in dieser gelungenen Törnwoche. Last but not least gebührt unsere besondere Erwähnung Schiffseigner Felix – danke, dass wir auf deiner wunderbaren Yacht zu Gast sein durften.

Elisabeth hat die Törnwoche neben den fleißigen Logbucheinträgen auch als Dank in einem Gedicht zusammengefasst, welches den Skipper besonders freute.

Donnerstag, 22.09.2016 – von der Vlychon-Bucht nach Paxos – Mongonissi

Um 7 Uhr starten wir die Maschinen in der Stille der Vlychon-Bucht, dann rattert die Ankerkette hoch. Nidri zieht bald an Backbord vorbei, schon laufen wir die freie Strecke hinein in den Trichter zum Lefkas-Kanal. In rötlichen Schimmer färbt sich Land und Meer bei hochsteigender Sonne, aber vor uns liegt eine Regenfront. Zwischen den lateralen Tonnen des Kanals schüttet es schon massiv, aber beim Anlegemanöver am nördlichen Marinasteg in der Stadt Lefkas hat der Wettergott ein Einsehen mit uns. Für eine Stunde dürften wir unentgeltlich bleiben, so der gestrenge Mann im herangebrausten Schlauchboot. Doro, Falk und Anton machen sich mit Ladebon, WiFi-Stick und Tablet auf den Weg. Nach kurzer Strecke und etwas Fragen finden wir den erhofften Vodafon-Shop. Die Spezialisten dort erklären uns, dass der Bon aus Nidri nur für Telefonie, aber nicht für Internet geeignet wäre. Nach viel Herumgemurkse und Registrierung einer neuen SIM-Karte ist unser €30-Bon in ein funktionierendes 13GB-Guthaben umgewandelt. An den frohen Gesichtern der Rückkehrer erkennt der Skipper den erfolgreichen Lefkas-Landgang. Die Stunde ist noch nicht um, da warten wir schon im Kanal auf das Öffnen der Schwimmbrücke um 10 Uhr (das Provisorium des Sommers ist nun wieder weg und das servicierte frisch gestrichene Original wieder im Einsatz). Bald liegt auch das neu gestaltete nördliche Kanalende (hier wird noch herumgebaggert) hinter uns und Sepp legt Kurs zu den Paxi-Inseln an. Für die anschließende Fahrt dorthin hat Falk alles unter bester Sichtkontrolle. Den neu gewonnenen Internet-Zugang nützt derweil Anton für’s Nachtragen der Vorkommnisse der letzten beiden Tage auf der YCBS-Homepage.

ueb16-c11-el-greco-iv-bugEntlang Antipaxos bewundern wir die felsigen Buchten mit dem kristallkaren Wasser und den vielen Ankerliegern darin, aber keine sagt uns aus Platzgründen und wegen der offenen Situation wirklich für das Nächtigen zu. Schließlich setzen wir nach Paxos über und biegen bei der Vorinsel Mongonissi ein. Bei viel Seitenwind zwingt Gerhard die EL GRECO IV in die gerade noch freie Nische an den Nordkai – Anker mit Heckleinen halten sie dann fest und eine Steuerbord-Mooring kommt auch noch dazu. Es ist quirlig in der recht kuscheligen Bucht. Schwimmen lässt sich trotzdem und auch gut sitzen in der nahen Taverne CARNAYO, wo eine hübsche Griechin die kühlen Biere serviert. Heute ist auch für einen Inselspaziergang ausreichend Zeit. So lassen sich ein paar nette Ecken erkunden und Details fotografieren – ein herrlicher Ausblick hinüber bis Korfu, die knorrigen Olivenbäume, die grünen Früchte dazu, die herbstblühenden Zyklamen oder auch die orange-gerollten Genuas der Neilson-Flottilie am Kai.

Das Abendessen gibt es dann beim Campingplatz-Wirt (der hatte uns beim Anlegen geholfen), wobei wir vorerst nur zu sechst am großen Tisch direkt am Meer romantisch unter Bäumen  sitzen. Ausgerechnet unser längster, der Sepp, wurde versehentlich vom Skipper im Kat eingesperrt (weil er immer zum Schminken so lange braucht). Zum wieder einmal schmackhaften Essen, erst  mit vielen Vorspeisen kommt als Getränk ua. diesmal auch der harzige Retsina dazu. Die Untermalungsmusik ist hier recht griechisch und später treten auf der Terrasse zwei junge Frauen auf und zeigen traditionelle Tänze in leichtfüßig-graziöser Schönheit, wobei zwei Engländer in angeheiterter Stimmung zudem schrittimitierend für viel Gaudium sorgen. Männlich robuster kommt ein junger Insulaner dazu und zelebriert kraftvoll tanzend die griechische Lebensart. Was zu erwarten war – nun wird das Publikum mit eingebunden, es darf Sirtaki sein. Im Kreise versuchen auch wir tollpatschig die Choreographie zur Musik von Mikis Theodorakis und kommen ganz schön außer Atem – ein netter Ausklang eines romantischen Inselabends.

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Romantische Abend-Sitzung am Ufer von Mongonissi, einem Anschluss-Inselchen von Paxos-Süd ! 

Mittwoch, 21.09.2016 – von Ithaki nach Lefkas in die Vlychon-Bucht

ueb16-b83-sailing-himmelSkipper Gerhard steckt den neuen Kurs ab und Elisabeth vermerkt die Abfahrt am Morgen, ruhige Nacht, Bad und Frühstück liegen hinter uns. Nun verlassen wir die Dexia-Bucht und der Berg Aetos grüßt ein letztes Mal. Vor uns liegt die Felseninsel Atokos, welche wir unter vollen Segeln ansteuern. Am Morgen hatten wir schon in der Bucht das Groß aufgezogen – es ging spießig und wir mussten den Mastrutschern mit etwas Silikonspray auf die Sprünge helfen. Nun aber läuft die EL GRECO IV stolz dahin – endlich guter Wind und aus der richtigen Richung!

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Ein wenig Match macht kurzweilig: Ein Segler überholt uns, aber nach etwas Trimm schlagen wir zurück und der Mitbewerber zieht es vor bei nachlassendem Wind die Maschine anzuwerfen. Unsere beiden brauchen wir dann auch, um die Südostecke herum und hinein zur One-House-Bay. Hinein ist dabei etwas übertrieben, denn die ist bei unserem Mittagsstopp ab 12:30 schon mit über 20 Yachten belebt. Dank langer Ankerkette können wir aber etwas draußen gut verweilen, zum Scheitel schwimmen oder auch zur Felsenwand hinüber und ein gemütliches Päuschen einlegen.

Leider hatte sich schon vorher unser Internet-Guthaben via WiFi am Schiff verflüchtigt, so hat Skipper Gerhard auf Vorschlag von Co Sepp vor, nach Nidri auf Lefkas zu gehen, um uns dort wieder mit Bits und Bytes zu versorgen. Neuerlich lässt sich herrlich segeln. Um 15 Uhr befinden wir uns querab von Meganisi Süd und biegen nach Norden in die Enge Richtung Nidri ein – hier wird es extra wellenruhig und zum Schauen phantastisch. Die einstige Onassis-Insel Skorpio bleibt an Steuerbord. Schon biegen wir in die Vlychon-Bucht hinüber – an Nidri vorbei und werfen in der großen Blase den Anker.

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Unser Ausblick vom Ankerplatz in der Vlychon-Bucht hinüber nach Nidri !

Gerhard, Sepp und Falk machen das Beiboot bereit und brausen nach Nidri für etwas Einkauf und auch für ein frisches Vodafon-Guthaben. Anschließend reservieren sie auch noch gleich einen Tisch bei der Restaurant-Serie an der Ostseite der Vlychon-Bucht – das ELENA ist ihre Wahl. Die Bemühungen zur Aktivierung des eben gekauften Internet-Guthabens bleiben leider ohne Erfolg. Wir fahren zum Essen und nehmen das EDV-Equipment mit – in der Hoffnung, dass sich dort jemand mit dem griechisch verfassten Bon auskennen könnte. Soviel zur absoluten Ehrenrettung der ELENA-Belegschaft: Die bemühen sich unheimlich, auch mit Telefonaten, schaffen es aber auch nicht. Was sie sehr wohl schaffen, das ist, eine ausgezeichnete Speisenfolge auf den Tisch zu zaubern – großes Lob! Zurück beim Schiff starten wir noch ein paar neuerliche Aktivierungsversuche (auch mit Anruf bei Gerhards Enkel Martin – dem IT-Spezialisten aus der Vorwochen-Crew). Letztlich gehen wir mit dem Vorhaben ins Bett, morgen zeitig aufzubrechen und in Lefkas Stadt einen Vodafon-Shop aufzusuchen.

Dienstag, 20.09.2016 – von Zakynthos nach Ithaki

ueb16-b63-drei-maederlNach einem stimmungsvollen Morgen im Hafen von Zakynthos Stadt geht die Versorgungscrew zum Nachkauf diverser Bedarfe. Heimtragend wird sie von einem Regenschauer gejagt, aber der ist recht schnell vorüber. Dem schön gedeckten Frühstück folgt bald danach das Heben des Ankers und die Abfahrt in Richtung Kefallonia und Ithaki. Der Wind gibt sich ionisch bescheiden und das bisschen kommt auch noch von vorne. Die Strecke wird also recht beschaulich, zumal auch die Luft sehr fernsichtig ist. Der weibliche Teil der „Mannschaft“ hat viel Spaß am Oberdeck, der Rest lungert auch irgendwo herum, weil Motoren und Autopilot die Arbeit erledigen. Es ist also ausreichend Zeit zum Schauen und für Plaudereien.

Die nördlicheren Inseln rücken allmählich näher. Ab Südende von Kefallonia wird es lebhafter im Seeraum – bis hieher kommen zahlreiche Segler vom Norden her, wohl vorwiegend ab Lefkas oder eventuell Korfu. Der Wind wird später kräftiger, aber schnauzig und damit die Fahrt auch etwas spritzig. Zwischendurch darf es auch wieder ein Regenschauer sein.

Wir passieren nach der südlichen Ostseite von Kefallonia auch die von Ithaki. Die Buchten von Pera Pigadi und Sarakiniko laden zum Baden ein, aber wir kurven hinüber Richtung Inselhauptstadt Vathi. Am Scheitel setzen wir kurz die Segel, schaffen sogar eine Wende, aber dann ist die Winddüse auch schon wieder weg. Nun biegen wir vor Vathi rechts in die traumhaft friedliche Dexia-Bucht ein. Da soll einstens Odysseus von den Phäaken schlafend an Land gelegt worden sein und da konnte auch die YCBS-Odyssee in 2012 einmal Station machen. Ausgerechnet beim Ankermanöver gibt’s wieder einen Regenschauer, aber bei der folgenden Schlauchbootfahrt (Co-Skipper Sepp ruht sich zuvor am Strand noch aus) nach Vathi ist es schon wieder trocken. Skipper Gerhard bleibt auf der EL GRECO zurück, er will heute für die Crew aufkochen.

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Vathi gibt sich nach zehnminütiger Anreise (wir hängen 3 Katamarane ab) wie immer besuchenswert. Unser erster Weg führt zur Odysseus-Statue für ein Gruppenbild mit dem antiken Herrscher der Insel. Danach tauchen wir in die Gassen ein – die Damen besonders. Ein Bilderrätsel zum Fehlersuchen wandert in die Kamera (Auflösung am Ende des Tagesbeitrags). Das gemütliche Verweilen zwischen heimischem Publikum bei Mythos und Ouzo sollte auch nicht unerwähnt bleiben. Einkaufend nehmen wir für unseren Skipper ein wenig was Souvenieriges mit und auch Süßes als Nachspeise.

ueb16-b76-skipper-griecheDie Rückfahrt zur EL GRECO legt Co-Skipper Sepp als Pilot gegen Wind und Wellen an. Dazu die Feststellung: Eine Fahrt mit Felix‘ Speedboot ist das genaue Gegenteil von Suppe essen mit der Gabel. Bei ersterem bekommt man viel Flüssigkeit ab, bei zweiterem keine (Verbesserungsvorschlag: dem Beiboot würde eine Sprayhood gut anstehen).

Gerhard erwartet uns mit fein gedecktem Tisch. Erst übergeben wir noch unser „kleines“ Präsent (Größe XXL), worüber sich unser Skipper aufrichtig freut. Gleich drauf sitzen wir bei Tisch und Gerhard verteilt großzügig sein Paprika-Hendl mit Beilagen – es schmeckt vorzüglich. Dafür bekommt er von den Damen noch ein süßes Herz als Nachspeise. Mit satten Mägen erörtern wir noch einige Probleme unserer Zeit in ernster und auch lustiger Manier, um dann in eine ausgesprochen ruhige Buchtennacht hinüberzuschnarchen.

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Unsere Damen haben ein Herz für den Skipper !

Auflösung Bildrätsel: Odysseus lauscht den Sirenen – festgebunden am Mast. Sitzen da nicht die Ruderer verkehrt.

Montag, 19.09.2016, 23:00 Uhr

ueb16-b53-durchfahrt-pylosWir haben heute 66 Seemeilen vor uns, also darf der Aufbruch nicht zu spät sein. Nach Morgenbad bei noch immer herrlich angenehmen Temperaturen und einem kräftigenden Frühstück steuert Skipper Gerhard schon um 8 Uhr die EL GRECO IV ganz verwegen durch die abkürzende Felsenenge aus der Bucht von Navarino. In der Nacht hatte es zwar schon geregnet, aber nun macht der Niederschlag zum Glück vorübergehend wieder Pause – aber wie lange?

Bei westlichen Winden unter 10 Knoten müssen die beiden Motoren Arbeit leisten, aber die Genua zieht mit. Das geht eine zeitlang recht gut, aber später steigert sich der Blaserich auf bis zu 35 Knoten, die Genua ist schon voll gerefft, Regen setzt ein, die Welle wird immer unangenehmer, die Frauen immer blasser, der Weg wird sehr lang, auch am Außensteuerstandueb16-b55-anton-u-falk.

Alles hat ein Ende (ausgenommen die Wurst), so auch dieser üppige Hüpfer. Mit Erreichen des südöstlichen Endes der Insel Zakynthos reißt der Himmel wieder auf, die Wellen beruhigen sich in der Abdeckung, die Sonne kommt zum Vorschein und auch der Co-Skipper lacht wie die Strahlenspenderin.

Die Stadt Zakynthos auf der gleichnamigen Insel liegt nun vor uns und an (oder Zante, wie es der blinde Epenschreiber Homer in seiner Odyssee nannte). Erst müssen wir noch der eben ausfahrenden Levante-Fähre vor der Einfahrt Platz geben, dann finden wir ein freies Schlupfloch im großen Hafenbecken – innen an der Außenmole. Gerhard steuert gekonnt in die Nische, während Lisa den Anker bedient und die anderen mit Fendern und Leinen beschäftigt sind. Nach einem Manöver-Bier geht es bald zum Landgang Richtung Altstadt, also auf die andere Seite des Hafenbeckens. Die lange Tagesfahrt lässt den Magen knurren, aber ein wenig Kulturprogramm muss dennoch vorher sein. Also besichtigen wir die eindrucksvolle griechisch-orthodoxe Kirche mit dem nebenstehenden Campanile. Erst dann dürfen wir uns ein Lokal aussuchen. Dabei begeben wir uns ganz vertrauensvoll in die Hände eines wortgewandten Gästekeilers und oh Wunder – nichts geht schief, im Gegenteil: wir essen vorzüglich (alles von der Frau der Plaudertasche vor 10 Minuten frisch zubereitet) und der Herr des Hauses lässt sich auch mit Getränkedraufgaben nicht lumpen – Kaffee, Bier, Wein und Ouzo-Runde. Restbestände werden am Hochsitz der EL GRECO IV bei imposantem Wetterleuchten vernichtet – so endet ein langer Urlaubstag.

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Die EL GRECO IV steuert die Stadt Zakynthos an – das weckt die Lebensgeister nach welliger Regenfahrt !

Sonntag, 18.09.2016, 23:00 Uhr

ueb16-b50-beiboot-fahrtDie EL GRECO IV liegt bereits ruhig und friedlich in der Bucht von Navarino nahe der Einfahrt in die Marina Pylos an der südwestlichen Peloponnes. Den Crewwechsel hat der 45-Fuß-Katamaran mit stoischer Ruhe über sich ergehen lassen. Nun sind Martin, Michael, Hartmuth, Wolfgang und auch die Drohne heimgeflogen und dafür Doro, Falk, Elisabeth und Anton in den Süden gezogen. Den Abschied und den Empfang der Wechselcrew haben Skipper Gerhard, Co Sepp und Mädchen-für-alles Lisa professionell, vielleicht auch mit etwas sentimentalem Beigeschmack, beruhigend gut überstanden.

Die alte Crew bedankt sich recht herzlich bei EL GRECO IV-Eigner Felix für die herrliche Woche auf seinem Schiff und bei Skipper Gerhard für die umsichtige Führung des Törns. Als kleines Präsent wurde ein lustiges Video zur ersten Törnwoche nachgereicht, das da heißt: Motorboot – Motorboot !

Die Neuen grüßen freundlich aus dem Süden – alle YCBSler und Homepage-Surfer – und freuen sich auf die nächsten Tage.

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Die Felsen vor Pylos markieren die Einfahrt in die geschichtsträchtige Bucht von Navarino (sh. dazu Email C. Haidunger)!

Für den morgigen Montag konnten wir uns im netten Pylos bei einem Abendessen gut stärken und haben als Zwischenziel nun einen Ankerplatz an Zakynthos angepeilt.

Anruf und Email-Eingang Samstag, 17.09.2016, 09:30 von Gerhard Nagy

Die Segelreise für die erste Übersteller-Truppe geht ihrem Ende zu. Ursprünglich war der Hafen von Kalamata für den Crew-Wechsel geplant. Nun hat Skipper Gerhard seine nächste Anlandung in Petalidi (das liegt südwestlich von Kalamata am Messenischen Golf) beabsichtigt (wegen besserer Ankermöglichkeit). Beim Anruf um 09:30 rundet die EL GRECO IV gerade die Südspitze des Mittelfingers der Peloponnes. Im Email schreibt Skipper Gerhard dazu:

Lieber Anton,
wir werden Kalamata nicht anlaufen. Unser Zielhafen ist Petalidi, nicht weit von Kalamata entfernt. Die Wegstrecke vom Flughafen mit dem Taxi ist fast identisch mit der Taxifahrt nach Kalamata. Wir haben in Petalidi genügend Ankermöglichkeit, was in Kalamata nicht der Fall ist. Betreff Taxi telefonieren wir noch.
Mast- und Schotbruch
Gerhard

Eine Übersichtskarte von der südlichen Peloponnes zeigt den groben Routenverlauf:

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ROT bereits gefahren, GELB Reststrecke der Crew 1, ORANGE geplante Teilstrecke der Crew 2 !

Anruf und Email-Eingang Freitag, 16.09.2016, 08:30 Uhr von Gerhard Nagy

Ein wenig waren unsere Schifferlfahrer auf der EL GRECO IV „verschollen“ oder besser gesagt untergetaucht an wohl einem der schönsten Plätze Griechenlands, im wundervollem Monemvasia. Nur der EINE WEG (monem vasia) führt hinüber zur markanten Felseninsel mit der eindrucksvollen Klosteranlage. An der Nordmole verbrachte Skipper Gerhard mit seiner Crew zwei Nächte und den Tag dazwischen auch:

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Die Drohne macht’s möglich – die EL GRECO IV gut sichtig an der Nordmole von Monemvasia !

ueb16-a25-drohneUnd was sagt der Email-Text als Bericht 5:

15.09.2016  –  Monemvasia  –   36°41’29 N  023°02’51 E

Liebe YCBSler,

ihr habt jetzt sicher wegen der Herbstmesse und dem YCBS-Stand viel zu tun. Trotzdem sende ich euch einen kurzen Törnbericht von unserem Übersteller mit der EL GRECO IV. Das Bild oben zeigt Monemvasia. An diesem Abend sind Hartmuth und Martin Wasserski gefahren. Am nächsten Mittag hatte nur Martin Lust auf Spaghetti. Aus unerklärlichen Gründen wurden trotzdem 2 kg Nudeln und ein Großteil der Sauce gegessen. Nach dem Abendessen (gekocht von Lisa und Michael) Pokerrunde der Nagys (Gerhard, Michael und Martin – also Großvater, Vater und Sohn) mit Sepp –  Endergebnis: Gerhard gewann den kompletten Einsatz von € 20. Der Abend wurde mit ……. beendet. Das Bild nebenan zeigt Martin mit der Drohne, die die wunderbaren Bilder von unserem Törn liefert. Wir hatten ursprünglich geplant, Monemvasia zur Mittagszeit zu verlassen. Die Entscheidung, eine weitere Nacht hier zu bleiben, wurde einstimmig wegen der kulturellen und lokalen Genüsse getroffen.

Als Nachtrag noch ein paar Aufnahmen:

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Nach einer anstrengenden Wasserschi-Fahrt ist eine Outdoor-Schlafstelle genau das Richtige !

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Morgenstund braucht Kaffee im Schlund !  Die Fahrt geht weiter: Vater und Sohn kontrollieren den Autopiloten !

Das nun angepeilte Zwischenziel für die nächste Nächtigung ist eine Bucht am Mittelfinger der Peloponnes. Vorerst muss das berüchtigte Kap Malea, also die Spitze des Ostfingers gerundet werden. Aus der griechischen Mythologie, spez. der Odyssee, ist diese Ecke als besonders stürmisch bekannt, aber z.Z. ist laut Skipper Gerhard das Wetter sehr ruhig.

Email-Eingang Mittwoch, 14.09.2016, 10:19 Uhr von Gerhard Nagy

ueb16-a22-route-kyparissiNun hat die EL GRECO IV den Saronischen und den Argolischen Golf durchquert und macht Station an der Ostseite der Peloponnes in einer Bucht beim Ort KYPARISSI auf 36°58’657N und 022°59’812E. Von hier kommt Skipper Gerhards 4. Bericht:

Di. 13.09.2016

Liebe Daheimgebliebene, wieder ein Morgen mit strahlenden Sonnenschein, aber leider kaum Wind. Beim ausgiebigen Frühstück wurde zum Relaxen der Crew der Ablegetermin von Gerhard auf 11 Uhr festgelegt. Anschließend folgte Fototermin der Crew mit der Drohne. Pünktlich um 10:30 haben wir die Bucht hinter uns gelassen und fuhren unter Motor um Dokos herum. Bei der Meerenge von Spetses wurden Groß und Genua gesetzt (6,2 kn). Um den Wind auszunützen, wurde das heutige Endziel nach Kyparissi im Süden verlegt. Leider mussten wir um 14:30 wieder den Motor anwerfen. Unser jüngster Steuermann Martin hatte so eine Freude am Ruder, dass er das Boot manuell in schönen Schlangenlinien in die Ankerbucht brachte. Bei der Besprechung des Ankermanövers fand Lisa noch ein gesetztes Groß, welches wir noch erfolgreich bargen. Anschließend Ankern bei 17 Meter Wassertiefe im Nordteil der Bucht, um den Schwell vor dem Ort zu entgehen. Exzellentes und erstaunlich billiges Essen im Restaurant in diesem Teil der Bucht. Ausklang des Abends an Bord bei Rum, Whisky und Zigarren, während Gerhard unbedingt noch die Sauce für künftige Spaghetti bolognese zubereitete.
Mast- und Schotbruch    Gerhard mit Crew

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Die EL GRECO IV beim Leichtwind-Segeln im Argolischen Golf nahe Spetses !

Email-Eingang Dienstag, 13.09.2016, 10:21 Uhr von Gerhard Nagy

Grüße von der Insel Dokos im Saronischen Golf, wo die EL GRECO IV in einer Bucht nächtigte, mit ein paar Morgenbildern gehen per Mail ein – dabei auch erstmals eine Aufnahme der lustigen kompletten Crew. Dass kein Selbstauslöser benötigt wird, wenn man eine Drohne hat, das kann daraus gelernt werden:

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Crew Nagy vlnr: Hartmuth, Lisa, Martin, Michael, Lux (=Wolfgang), Gerhard, Sepp

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Die Nächtigungsbucht auf Dokos – die Insel liegt etwas westlich der bekannteren Nachbarin Hydra!

Email-Eingang Montag, 12.09.2016, 20:28 Uhr von Gerhard Nagy

Bericht 3
Standort 37°20,609 N / 023°20,653 E


Liebe Daheimgebliebene,
sehr früh am Morgen nutzten wir unseren gut dimensionierten Außenborder des „Gummihundes“ zum Einkauf in Poros. Ein passender Schäkel für den Gennaker, Gemüse und ein schneller Kaffee standen auf der Liste. Gerhard machte zum Erstaunen der Beteiligten bei diesem Trip ausnahmsweise keinen unfreiwilligen Badestopp. Mangels Wind gabs dann ein langes Frühstück, baden, Wasserschi fahren und Wakeboarding. Um 11:30 Motor an – das Wettrennen mit einem Kreuzfahrschiff durch die Passage Poros verloren wir leider größentechnisch bedingt. Kurz darauf endlich Wind, nun Auspacken und Setzen des Groß, um im Windschatten den nagelneuen Gennaker „entfaltet“ zu setzen. Die Häuptlinge „nagyvieren“ mit einer „nagyneuen“ Seekarte (siehe Foto), während die Indianer mit 8.2 Knoten unter Segel die aktuelle Position auch ohne Autobahnpickerl erreichen. Der neue Gennaker hat sich erfolgreich bewährt und wurde zur Belohnung „verwurstet“. Teile der Crew waren anschließend beschäftigt, vermutete Probleme der Stromversorgung herauszufinden.

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       Unser junger Rudergänger Martin.       Endlich! Der neue Gennaker ist gesetzt.      Die „Nagyvatoren“ bei der Arbeit.

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        Unsere Bucht auf der Insel Dokos.       Endlich die Servicebatterien lokalisiert!     Die heimkehrenden Wasserschifahrer.

Bis bald!  Gerhard mit Crew

PS: Als unser nächstes Zwischenziel haben wir Astros an der Küste des Argolischen Golfes (südlich von Nauplion) im Visier!

Email-Eingang Sonntag, 11.09.2016, 21:48 Uhr von Gerhard Nagy

Nun meldet sich erstmals Griechenland mit einem Status-Überblick – Skipper Gerhard schreibt:

Bericht 2
Standort 37°30,705 N / 023°26,467 E

10. September 2016

Die Crew Nagy von Törn 1 ist am Samstag ca. 15:00 Uhr gut in der Olympic-Marina Lavrion angekommen. Ein Teil der Crew war für den Einkauf zuständig, die anderen machten den Segelkatamaran Lagoon 45 startklar. Erstaunlicherweise erkundete die Crew kaum die Getränkeversorgung am Weg. Das lag wahrscheinlich am harten Wettrennen mit anderen, fremden Crews im Supermarkt, um die zusätzlichen Versorgungsgüter des Schiffes. Wegen der schönen Wettervorschau und der vielversprechenden Wassertemparatur legten wir nach einer kurzen Einweisung ab und fuhren über einen Kurzstopp an der Tankstelle 4 sm zur Bucht Sounion, wo wir über Nacht ankerten. Michael hatte von zuhause Steaks mitgenommen, die am Schiff mit Pfeffersauce veredelt und entsprechend gewürdigt mit Wein genossen wurden. Unser künftiger Pilot Martin nutzte das schöne Flugwetter mit der Drohne, um die ersten spektakulären Luftaufnahmen von der El Greco IV zu machen.


11. September 2016

Nach der kompletten Schiffseinweisung durch Gerhard (Arbeitsfrühstück – Kommentar Crew ;-)) wurden die Luftaufnahmen der Bucht erstellt. Wer die El Greco IV auf folgenden Bildern erkennt, der darf an Bord kommen und einen guten Manöverschluck verkosten.

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Ankern in der Bucht beim Kap Sounion an der Südostspitze der Halbinsel Attika.


Für den Rest des Tages hat sich Martin, unser jüngstes Crewmitglied, als Rudergänger und Navigator bestens bewährt, während die weiteren Crewmitglieder mit typischen Bordtätigkeiten, wie neuen Gennaker anschlagen (misslungen wegen inkompatibler Schäkel), horchen auf der Matratze, nachschauen, ob das Bier kühl ist usw., beschäftigt waren. Die Sonne schien heiß und der Wind blies zu wenig, um segeln zu können. Zum griechischen Mittagssalat waren wir kurz mit Genua unterwegs, aber leider nur mit 4,5 Knoten. Die Durchfahrt Poros wurde durch Rundflüge der Drohne dokumentiert, dann ankern, baden, Wasserschi fahren und ab ins Restaurant.

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Ansteuerung von Poros im Saronischen Golf.


Wir melden uns wieder.          Mast- und Schotbruch            Gerhard mit Lektor Lux

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Email-Eingang Sonntag, 11.09.2016, 21:16 Uhr von Felix Forster

Eine Info am Abend bringt noch einen heimatlich überraschenden Einschub, der hier bestens dazupasst:

Hallo Toni,

ist schon etwas schmerzhaft, wenn mein Baby ohne mich ausfährt, auch wenn ich es unter den kundigen Händen von Gerhard Nagy gut aufgehoben weiß. Nun, ich hab mich ein bisschen getröstet, bei der Segelschule Attersee eine Delphia 26 gechartert und das in Österreich traumhaft bewetterte Wochenende gemeinsam mit meiner Gabriela segelnd (na ja, dank wenig Wind mehr elektromotorend) samt schiffiger Übernachtung verbracht. Bei dieser Gelegenheit hat sich erstmals jemand für meinen A-Schein interessiert, den ich vor mittlerweile 40 Jahren bei Hermann Steiner gemacht hatte …  

MuS Felix

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Email-Eingang Freitag, 09.09.2016, 16:50 Uhr von Gerhard Nagy

Noch vom heimatlich festen Land liefert Skipper Gerhard erste Informationen zum Einstand:

Bericht 1 – aus Handenberg kommt die Einstimmung in die Überstell-Unternehmung

Soviel vorweg:

Zwei Crews werden also Gerhard bei der Überstellung begleiten, wobei der Wechsel für 18. 9. in Kalamata eingeplant ist. Die Teilnehmer setzen sich personell wie folgt zusammen:

  o  Gerhard Nagy (Sk.), Sepp Pagitz (Co), Lisa Lax, Martin Bauer, Michael Nagy, Hartmuth Reich, Wolfgang Lugmayr
  o  Gerhard Nagy (Sk.), Sepp Pagitz (Co), Lisa Lax, Dorothee Hendrix, Falk Förster, Elisabeth und Anton Herzog

Vordergründig wollen die Mitfahrer auf dem komfortablen Segelkaramaran die spätsommerlich-herbstliche Atmosphäre der griechischen Gewässer und Küstenorte genießen. Hintergründiger Zweck dieses Transfers ist ein Törn-Einsatz des Schiffes im Rahmen des YCBS-Projektes MARE VOSTRUM ab Korfu. Vicecommodore Felix Forster will hiefür seine EL GRECO IV zur Verfügung stellen und dann selbst als Schiffsführer mit dabei sein. Mehr Einführungsdetails findest du oben im Bericht 01 von Überstell-Skipper Gerhard Nagy.

Hier die ursprüngliche Plan-Route, rund 700 sm – davon 400 (rot) für Crew 1 und 300 (orange) für Crew 2:

Ab September 2016 eingewebt by ANTE !