So wars: YCBS-Herbstfahrt 2025 – interessante Besichtigungen & Weinfröhlichkeit im Burgenland !

Das Wochenende mit Samstag 4. und Sonntag 5. Oktober 2025 ging eine Gruppe von YCBS-Mitgliedern auf Reisen. Die schon traditionelle Herbstfahrt des Clubs führte heuer ins Burgenland zu Stationen am Neusiedlersee und nach Eisenstadt. Hier nun eine kurze Schilderung des Verlaufes mit ein paar Bildern dazu.

Vorweg die illustre Runde (bereits beim viel fotografierten Leuchtturm von Podersdorf am Neusiedlersee):

Jetzt aber doch der Reihe nach:

Die Teilnehmer treffen sich pünktlich vor der Abfahrt beim Messeparkplatz in Braunau. Rainer Kücher kurvt mit seinem großen Premium-Reisebus heran und nach dem Einstieg beginnt die YCBS-Herbstreise 2025 termintreu um 06:30. Frische 8 Grad hat es und noch ist es dunkel, aber im Osten lugt schon der neue Tag mit einem sich langsam steigerndem herrlichen Morgenrot hervor.

An der Autobahn in Ansfelden pausieren wir kurz und vier weitere Burgenland-Fans komplettieren die Gruppe. In Alland gibts einen weiteren Stopp für die nun weitgehend schon recht muntere Gesellschaft. Jetzt aber Burgenland, gleich mit dem Neusiedlersee:

Als 1. Station ist Neusiedl am See von unserem Reiseorganisator Gerhard Schmidhuber vorgesehen und dort das Bundesleistungszentrum des Österreichischen Segelverbandes – also das unseres Dachverbandes. Bei der engen Zufahrt kann Rainer Kücher gleich seine Busfahrer-Meisterprüfung wiederholen. Er besteht diese mit Auszeichnung (wie auch zahlreiche weitere in den schmalen und zugeparkten Gassen des Burgenlandes).

Da fängt es gleich gut an – wir werden hier mit Sekt empfangen und leeren dabei regional passend einige Flaschen Szigeti mit Blick auf den windstillen See. In der Person von Christian Bayer-Paltauf (unter Regattierern gerne „Kletzi“ genannt) steht ein prominenter Mann – zuständig für den Breitensport – für die Begrüßung und Führung bereit und dieser gibt uns mittels Wort und Räumlichkeiten-Wanderung einen guten Überblick, was der ÖSV so alles für die Seglergemeinde leistet.

Dabei schreitet die Zeit schon gut voran und wir verabschieden uns rasch, um mit dem Bus nach Podersdorf zu wechseln, wo bereits das Gasthaus zur Dankbarkeit mit den vorbestellten Essen auf uns wartet.

Im schmalen Schlauch des Speisesaales finden wir dort ausreichend Platz auf der grünen Langbank bzw. den Stühlen und werden von den servierten Gerichten – speziell vom Tafelspitz in Rollenform – nicht enttäuscht.

Die ursprünglich geplante Besichtigung der Podersdorfer Windmühle muss übersprungen werden, denn draußen beim Leuchtturm wartet schon ein Schiff auf uns.

Natürlich finden alle leicht hinaus zum Bootsanleger, denn ein stolzer Vater mit seinem schwindelfreien goldblonden Nachwuchssegler trägt die YCBS-Flagge voran. Allmählich kommen auch die schon etwas betagteren Mitglieder hinterher und es muss dann noch Zeit für eine passende Gruppenaufnahme sein, welche ein freundlicher Mitarbeiter der Knoll-Neusiedlersee-Schifffahrt von uns macht (siehe oben). Dabei bemühen sich alle am schmalen Steg irgendwie ins Bild zu kommen. Sogar der berühmte Podersdorfer Leuchtturm versteckt sich nicht.

Inzwischen ist Wind aufgekommen, welcher für das Fahrgastschiff zwar kein Problem darstellt, für manche Mitfahrer aber zu viel Kühle transportiert. Diese ziehen daher den Innenraum vor. Die nicht Vulnerablen oder die Resilienten dagegen genießen die Oberdeck-Freiheit bei der Seerundfahrt mit Ziel in der Ruster Bucht am Westufer.

Während der Fahrt verkriecht sich die Sonne leider weitgehend. Der zuerst grünliche See und der Himmel werden grauer. Da heißt es die Jacken zumachen und manchem Mitglied zieht es die Haube über die Ohren. Es riecht nach Regen, aber wir haben Glück für den restlichen Tag. Nur ein paar vereinzelt verirrte Tropfen machen noch kein Sauwetter.

In Rust eingetroffen, erwartet uns schon der am Landweg nachgekommene Bus und bringt uns zum Hotel – es heißt Katamaran, hat aber nur 1 recht stabil gemauerten Rumpf mit ausreichend breiten Kabinen für alle. Der Check-in geht flott, das Gepäck kommt in die Zimmer und bald danach schon gehts zu Fuß zu einer Stadtführung. Unser Rust-Versteher weiß eine ganze Menge über die freie Stadt, das Umland, die Historie, die Gegenwart, den See und den Wein. Zudem hat er einen guten Schmäh drauf und macht die eineinhalb Stunden recht kurzweilig.

Nach einer Weile des Schauens und Ohrenspitzens braucht Mann/Frau eine Stärkung. Da hat Gerhard schon vorgesorgt und wir verholen uns rasch zum nahen Schandl mit seiner Buschenschank. Nun darf es – der Berichtstitel verrät es ja – weinfröhlich werden. Die angebotenen Rebensorten alle aufzählen mag ich nicht. Mir hat jedenfalls der empfohlene heimische Furmint fast zu gut geschmeckt. Als deftige Unterlagen gibt es dazu eine schöne Auswahl – von Grammelschmalzbrot, Aufstrichteller, Blunzn, bis Fleisch vom Moorochsen oder vom Mangalizaschwein, um nur einiges zu nennen. Der Abend wird süffig, redselig und gar nicht ohrenschonend.

Um 22 Uhr ist beim Schandl Sperrstunde, daher verteilt sich die fröhliche Runde etwas. Einige zieht es noch ins Weinhaus Gabriel, andere gleich zur Hotelbar im Katamaran oder aufs Zimmer. Jedenfalls kommen alle gut und nicht zu spät in die Betten, sodass am nächsten Morgen das Frühstück – soviel ich weiß – allen schmeckt und der Kopf nicht brummt.


Am Sonntag um Viertelnachneun morgens verlassen wir den Einrumpfkatamaran und damit auch das freundliche Rust.

Mit einem Schnelltransport bringt uns Rainer nun zur Burgenländischen Metropole Eisenstadt. Da sind wir bald im Zentrum, denn mit rund sechszehntausend Einwohnern ist diese sogar etwas kleiner als unsere Bezirksstadt Braunau. Unser Ziel ist das Schloss Esterhazy, welches den Besuchern hier sofort ins Auge springt.

Das Fürstengeschlecht der Esterhazys war in der Region lange bestimmend. Dementsprechend „bescheiden“ waren ihre Unterkünfte hier in Österreich und auch in Ungarn. Mit einem ausgestellten Freibrief (sprich: Burgenlandcard) eröffnen sich hier nette Einblicke ins ehemalige adelige Leben.

Natürlich müssen wir erst an den strengen Wachen vorbei, bevor wir den weiten Innenhof und die dahinter befindlichen Kultur-Schätze besuchen können: die ausgedehnten Kellereien, die Prunkräume mit dem Haydn-Saal, die Schlosskapelle und vieles mehr.

In einer sehr sehenswerten Präsentation wird auch das Leben der hübschen Melinda Ottrubay (die 2014 in Eisenstadt verstorben ist) als Frau des letzten Esterhazy-Fürsten Paul des V. ausführlich gezeigt – mit all seiner Dramatik in den Kriegsjahren und danach. Eben in diesen unseren Tagen, am 23. September 2025,  ist übrigens das bisherige Oberhaupt der Esterhazy-Familie, Pauls Neffe Anton verstorben, wie in den Medien, so beim ORF, berichtet wurde.

Unsere Schlossführerin mit ihrem feinen ungarischen Akzent kennt natürlich viele Geschichten und Hintergründe zu all den ausgestellten Bildern und Artefakten. Zuletzt verabschiedet sie sich klangstark in der Schlosskapelle – passend mit Musik von Joseph Haydn, dem Haus- und Hofkomponisten der Esterhazys.

Noch einmal wollen wir zum Neusiedlersee zurück. Die Fahrt führt uns in gutem Abstand vom Schilfgürtel auf der Westseite nach Süden – vorbei an Weinbergen, am Steinbruch St. Margareten, noch einmal durch Rust – bis nach Mörbisch.

Mörbisch ist zwar besonders bekannt für seine Seefestspiele, aber für einen Besuch dort sollte man einen Sommerabend einplanen (seit 1957 gibt es dort schon Aufführungen, beginnend mit dem Zigeunerbaron – auch wunderbar, aber noch nicht von Harald Serafin). Auf uns wartet stattdessen eine nette zugereiste Steirerin, die wie so oft, alles besser kennt als die Einheimischen selbst. Die besagte Wahlmörbischerin zeigt uns die zauberhaften Hofgassen des Ortes mit ihren Streckhöfen, also das was lange Straßendörfer so hinter den vorderen Fassaden verstecken. Wir sind recht angetan vom profunden Wissen der kleinen Dame und ihren begeisternden Erzählungen vom früheren Leben der Mörbischer, aber auch von den Herausforderungen der heutigen Zeit.

Die besonderen Hofformen beherbergen neben dem Heimathaus auch heute noch zahlreiche Familien, aber die nicht mehr in der Dichte wie früher, wo in einem Streckhaus mehrere Generationen unter dem Dach lebten.

Unsere Burgenland-Visite lassen wir für eine Stunde noch kulinarisch mit lokalen Schmankerln beim Fest „Gans Mörbisch“ oberhalb des Ortes ausklingen, wobei der Klang von einigen kräftigen Blasmusikern kommt. Wegen der sehr herbstlichen Temperaturen und der kühlen Brise hält sich die Besucherzahl sehr in Grenzen. Es wird bereits Glühwein an den Ständen angeboten. Als Angehörige einer Seglergemeinschaft ist natürlich ein frischer Sturm das Getränk der Stunde, aber ein lauwarmer Bohnenstrudel passt trotzdem dazu – macht auch Wind.

Um 16 Uhr wird abgebrochen, haben wir doch noch ein schönes Stück Nachhauseweg. Unser Fahrer wird noch einmal gefordert – es geht zur Autobahn, dort nach Westen in den Regen und in die Nacht hinein. Manche Businsassen träumen dabei ein wenig vom schönen Burgenland und verschlafen ein Stück des Weges, während die Kilometer im Countdown sich niederzählen.


Vor Ansfelden bedanken sich Reiseorganisator Gerhard Schmidhuber und Commodore Christian Haidinger bei der fröhlichen Gemeinschaft für die Teilnahme, dann steigen die Linzer Freunde aus.

Vor und bei Altheim staut es ein wenig, als wir auf die Autobahnflüchter auffahren, die wohl wegen des verlängerten Wochenendes mit dem Tag der Deutschen Einheit noch zahlreicher unterwegs sind. Das nützt auch Rainer Kücher für einen herzlichen Dank und der Bitte um Mundpropaganda für seine Firma, so uns die Fahrt zugesagt hätte.

Ja, hat sie – sehr sogar. Deshalb auch von der Teilnehmerseite ein besonderes Dankeschön für die gelungene Reise an alle Beteiligten – speziell für die wieder sehr interessante Programmgestaltung und die reibungslose Durchführung an Gerhard und Rainer. Damit kann der YCBS eine weitere Herbstfahrt-Perle (siehe ganz unten) in den Club-Analen vermerken

meint für diesmal

WEBer Ante.



Das war die Ankündigung:

ACHTUNG – ACHTUNG – ACHTUNG !!!

Änderung gegenüber der Ausschreibung !!!

Wir treffen uns am Sa. 4. 10. 2025 schon um 06:15 (nicht 07:00)
in Braunau beim Messeparkplatz (nicht Busbahnhof) !!!

Bitte pünktlich eintreffen, damit die Busabfahrt nicht verzögert wird !!!

Die beiden Reisetage 4. und 5. Oktober 2025 wurden beizeiten festgelegt – wir dürfen uns also wie im Vorjahr auf ein lustiges und informatives Wochenende freuen. Organisator Gerhard Schmidhuber hat bald nach der letzten Fahrt sondiert und nun alles fixiert. Details finden sich im Beitrag !

Wohin wird es in diesem Herbst gehen? Etwa in die Berge oder mehr ins flache Land? Lacht uns ein Gewässer besonders an? Bei der VS-Sitzung vom 17. 1. 2025 wurde entschieden:

Der Neusiedlersee ist das Ziel der Herbstfahrt 2025 !


Das genaue Programm und die Infos zur Anmeldung findest du in der

Herbstfahrt-Ausschreibung von Gerhard Schmidhuber.

Eine schöne Anzahl von Reiseteilnehmern hat sich einen Platz gesichert.

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