Sa. 05.06.2004
8h aufstehen, einkaufen, frühstücken, dann wird mit den Reparaturarbeiten begonnen, Winsch zerlegt, Batterien getestet -teilweise leer – trocken. Nachmittags wird bereits ein Teil gebunkert: Wasser, Nudeln, bleibende Lebensmittel etc.

So. 06.06.2004
Am Vormittag Schiffscheck (Rigg, Bilge, Motor, Segel, Schoten und Fallen, Seenoteinrichtungen), Service Generator und einige Reparaturen, Nachmittag Badeausflug mit Schlauchboot zum Club Med. An Bord läuft indessen die Klimaanlage – etwas  angenehmer.

Mo. 07.06.2004
Die letzten Reparaturen, alle Verbraucherbatterien getauscht, neuen Batteriesatz gekauft (3x160Ah) . Aus und Einbau sehr schweißtreibende Arbeit. Ruder-Seilzüge geölt, Motor- und  Getriebeöl gewechselt. Meteoliner funktioniert nach Stromunterbrechung (Batteriewechsel) wieder nicht, bringen diesen nach stundenlangen Versuchen dann doch noch zum funktionieren, wie weiß ich dann auch nicht. 10 Kanister für Diesel gekauft ( 2x 20l, 8x30l) das Stück zu je 25,- !!! Nachmittag – der Markt ist bereits geschlossen, das Obst und Gemüse im Supermarkt bereits teilweise angefault – also unbrauchbar.

Di. 08.06.2004
Manfred wird langsam ungeduldig, die letzten haltbaren Vorräte müssen gekauft werden Auch noch Eier und das restliche Wasser. Wir fahren mit dem Dingi zum Markt. Gurken, Kraut, Kartoffel, alles schlechte Qualität, wird wahrscheinlich nicht lange halten. Tomaten 1kg je 5,- !!!  Ein Wahnsinn. Letztes Mittagessen an Land. Sehr gutes Rumpsteak, dann Internet-Cafe: die Wetterlage steht sehr gut. Noch mal in den Supermarkt, dann muss es reichen. Nach Rückkehr Bugleine umgehängt, ein Schreck, Bugstrahlruder funktioniert nicht, Batterie bricht zusammen. Da auch die Ankerwinsch an dieser hängt, muss nochmals eine neue Batterie besorgt werden. Aus- und Einbau bei dieser Hitze sind eine Mordsschinderei. Dann Schlauchboot zusammengelegt und an Deck vertäut. Elly ruft den Marinero zum Strom und Wasser ablesen. Dann wird abgelegt – an die Tankstelle – alle Diesel und Benzintanks (für Dingimotoren) auffüllen. Manfred geht einstweilen ausklarieren. Auch alle Reservekanister (300 l) werden gefüllt und an Deck festgebunden. Dann geht’s los. Ausfahrt Bucht Le Marin. Es ist bereits 18h. Wir beschließen, in St. Anne (Ankerbucht bei Einfahrt Le Marin) die erste Nacht zu verbringen um nicht gleich im Dunkeln entlang Martinique und die Durchfahrt zu Domenika nehmen zu müssen. Eine sehr unangenehme Nacht. Nur Regenschauer und Böen lassen wenig Schlaf zu. Aber der Anker hält gut. Doch an Kabinenlüftung ist nicht zu denken.

Mi. 09.06.2004 (Tag 1)
7h aufstehen – Dauerregen – Abschied von der Karibik bei Regen! Wir fahren raumen Kurs bis um den sogenannten Diamantfelsen. Dann Halse auf Kurs am Wind. In der ersten Nacht Durchfahrt zwischen Martinique und Domenika. Ständig Squalls mit starkem Regen quälen uns. Wind ca. 20 bis 25 Kn. Um ca. 4h früh ein riesiger Squall  am Radar erkennbar. Wir segeln geradeaus auf sie zu. Ich beginne vorsorglich zu Reffen, nicht zu früh, dann geht’s schon richtig los. 40 Kn. Wind. Groß lässt sich nicht mehr weiter reffen, dann muss es eben draußen bleiben. Genua bis 1/3 eingerefft. Autopilot ist überfordert, es dreht uns um 360°. Ich steuere per Hand weiter. Unglaubliche Wassermassen stürzen auf uns nieder. Bei diesem Wind kommt der Regen natürlich waagrecht daher. Nach 15 min. ist der Spuk vorbei. Es geht mit 25 Kn. Wind weiter Richtung Horta auf den Azoren, 2300 Seemeilen.

Do. 10.06.2004 (Tag 2)
Die Sonne lässt sich nicht blicken. Wind bleibt bei 20 – 25 Kn., harte Welle, Kurs hart am Wind. Welle kommt ständig über, an Kabinenlüftung ist nicht zu denken. Unter Deck unerträglich heiß und schwül. Wir machen ca. 20° Lage, sehr ungemütlich, Elly beklagt sich bereits – Ecker-Cup Bedingungen. In der Nacht bei einem dieser Squalls mit 30 bis 40 Kn. Wind haben wir den Radarreflektor verloren.
1200 UTC NE 4, See 3, Etmal 102 SM

Fr. 11.06.2004 (Tag 3)
Es geht so weiter wie bisher, 20 – 25 Kn. Wind, keine Sonne, ständig Squalls, Elly und Manfred füttern die (nicht vorhandenen) Fische. Wir reffen das Groß auf ca. 2/3 ein, um etwas Lage aus dem Schiff zu nehmen. Kein Fisch an der Angel.
> AUF SEE < 1200 UTC ENE 4, See 4, Etmal 120 SM