Sa. 03.07.2004
8h15 Einlaufen in den Hafen von Ponta Delgada. Anlegen Zollmole, einklarieren, tanken und zum zugewiesenen Liegeplatz in der Marina verholen, wieder im Päckchen an dritter Stelle. 165 sm – 23 Stunden Motor. Einkaufen im Markt. Keine schöne Stadt – eher schon Großstadt, sehr ungepflegt. Mittagsschlaf. Abends Essen im Marine-Restaurant – Buffet – so la la. Dann bald ins Bett, gut geschlafen.

So. 04.07.2004 (Tag 1)
Regen, aber gegen den Vorhersagen doch etwas Wind aus NNO – ergäbe Kurs hart am Wind nach Osten. Wir werden sehen wie es draußen ist. 11h ablegen mit Ziel Gibraltar, sonnig, Wind sehr böig von 0 bis 20 Knoten. Unter Motor bis zum Huk. Ab 15h segeln, harte anstrengende Nacht, kurze steile See, Kurs hart am Wind. Es stampft und spritzt. Böen bis über 30 Kn.
1200 UTC NE 4-5, See 3

Mo. 05.07.2004 (Tag 2)
Schöner sonniger Tag, aber kalt. 20 bis 25 Kn. Wind aber etwas ruhigere See. Barometer steigt bis 1027,9. Wo kommst bloß dieser doch etwas stärkere Wind in diesem Riesenhoch her? Ein Hoch im Hoch? Wind dreht nach rechts, können Idealkurs von 90° nicht mehr anlegen. Neuer Kurs 105 – 110 °.
1200 UTC NE 6, See 4-5, Etmal 140 SM

Di. 06.07.2004 (Tag 3)
Ruhige Nacht, glatte See, Wind um 20 Kn., eiskalt. Segelhose und Jacke sind erforderlich. Können wieder Kurs um 85 – 90 ° anlegen. Morgens Fischalarm – leider Fehlalarm – ein Bündel alter Leinen und Verpackungsschnüre hat sich verfangen. Barometer bleibt bei 1027.
1200 UTC NE 5, See 4, Etmal 122 SM

Mi. 07.07.2004 (Tag 4)
Keine besonderen Vorkommnisse, Nächte immer kälter.
1200 UTC N 3, See 2-3, Etmal 153 SM

Do. 08.07.2004 (Tag 5)
Schönstes Wetter, Wind dreht mehr auf Nord.
1200 UTC NE 4, See 3-4, Etmal 147 SM

Fr. 09.07.2004 (Tag 6)
Wellen werden höher – kommen von querab – sehr unangenehm, Schiff rollt sehr stark. Barometer fällt etwas – 1025mb.
1200 UTC NE 5, See 4-5, Etmal 166 SM

Sa. 10.07.2004 (Tag 7)
Wind sehr böig, teilweise bis 35 Kn, Halbwind. Gegen morgen schwächt der Wind auf 15 – 20 Kn. ab. Barometer fällt auf 1019. Ca. 9h Capo Sao Vicente querab. Entfernung ca. 30 sm, aber nicht zu sehen da Wetter sehr dunstig. Temperatur 16°C. Wegpunkt Verkehrstrennungsgebiet Einfahrt Straße von Gibraltar festgelegt. GPS rechnet uns ca. 21 Std. aus. Zum letzten Mal wird an Bord Brot gebacken. Am Abend Motor an, da Wind immer mehr auf Ost dreht. Den letzten Tag noch aufkreuzen will keiner mehr.
1200 UTC N 5, See 3, Etmal 174 SM

So. 11.07.2004 (Tag 8)
Ruhige schöne Nacht. Es wird auch wieder zunehmend wärmer, die Luft in Nähe der aufgeheizten Landmassen ist einfach um einiges wärmer. 9h Einfahrt Straße von Gibraltar. 13h Anlegen an Zollmole von Gibraltar nach 1089 zurückgelegten SM. Die Marinas in Gibraltar sind voll, wir kriegen gerade noch einen Platz in der Stadtmarina (Marina Queensway). Danach ausschlafen, abends Stadtbummel mit Abendessen ( Pizza Hut). Der letzte Teil der Atlantiküberquerung ist geschafft. Für die letzten 1088 SM von den Azoren benötigten wir 7 Tage und 2 Stunden. Der Motor lief 29 Stunden.

Mo. 12.07.2004
Ausschlafen, Stadtbummel, einkaufen (Zigarren, Alkoholika) sehr günstig da steuerfrei.

Di. 13.07.2004
Manfred und Elly bemühen sich um einen Liegeplatz in Spanien. Leider sind die bevorzugten Marinas in Malaga bzw. Almerimar voll belegt, es gelingt noch einen Platz in Sotogrande zu bekommen. Der Platz wird telefonisch reserviert. Um 13h ablegen nach Sotogrande, unter Motor geht es die ca. 20 SM, denn wegen der paar Meilen lohnt es nicht Segel zu setzen. Beim Setzen der spanischen Flagge geht die Flagge Q über Bord, Elli hat ein gelbes T-Shirt an, gibt es aber nicht her. 15h30 anlegen in Sotogrande. Wir liegen an der Zollmole und bekommen von dem Wirbel, der sich mittlerweile im Marinabüro abspielt nichts mit. Erst als Manfred vom Einklarieren zurückkommt erfahren wir, dass die Reservierung nicht gegolten hat, weil angeblich nicht gezahlt wurde. Der Überredungskunst von Manfred (oder seiner Erscheinung) ist es zu verdanken, dass wir doch noch einen Platz zugewiesen erhielten. Aber welchen – im letzten Eck der Marina. Und zu welchem Preis: 2000 Euro für 40 Tage. Wir beziehen unseren Liegeplatz und legen uns erst mal schlafen. Zum Abendessen müssen wir mit dem Taxiboot auf die andere Seite des Hafenbeckens fahren (Fußmarsch würde gut eine Stunde dauern) . Dieses Taxiboot stellt um 9h seinen Pendeldienst ein. Natürlich ist um diese Zeit noch niemand mit dem Essen fertig. Wie kommen wir jetzt wieder zurück? Das Restaurantpersonal ist sehr unfreundlich und nicht gewillt ein Taxi zu rufen. Wieder ist es Manfred der zu Fuß ins Marinabüro geht und mit den Marineros in Ihrem Boot zurückkommt, welche uns dann zu unserem Schiff bringen.

Mi. 14.07.2004    > RAPA NUI <
Wir aktivieren unser Schlauchboot um mobil zu sein. Danach beginnen die Arbeiten  um das Schiff wieder zu klarieren nach den 3.500 Seemeilen.

Do. 15.07.2004
Alles wird gereinigt, aufgeräumt, klar Schiff gemacht! Motorservice. Manfred bekommt mittlerweile Angebote über den Rückflug. Bereits morgen Freitag möglich, 63 Euro Malaga – München ist natürlich ein Schnäppchen, wir beschließen Freitag zu fliegen, die Tochter von Manfred reserviert die Flüge. Jetzt brauchen wir nur noch ein Taxi um 4h30 früh nach Malaga. Die Sekretärin im Marinabüro organisiert dies. Na hoffentlich kommt dieser auch pünktlich, in Spanien gehen die Uhren anders.

Fr. 16.07.2004
Um 4h10 ist der Taxler da. Wir sind noch etwas schlaftrunken und noch nicht ganz fertig. Aber um 4h30 ist alles im Taxi und wir sind auf der Fahrt zum Flughafen Malaga. Der Flug ist pünktlich, Air Berlin mit einer fast neuen Boing 737, Flugzeug halb leer, sehr viel Platz – angenehmer Flug. Am Flughafen München werden wir von Manfred und Ellys Tochter erwartet und nach Hause gebracht.

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