Sa. 12.06.2004 (Tag 4)
In der Nacht bin ich wieder etwas härter am Wind gefahren, teilweise über 7 Kn. Fahrt. Am Morgen zeigt sich erstmals die Sonne. Wind etwas schwächer. 16 – 20 Kn. Erstmals an Bord Brot gebacken. Der Generator streikt – fällt immer wieder aus. Kontrolle – Dieselfilter gereinigt – Problem bleibt. Sehe wie im Seewasserfilter Wasser verdrängt statt angesaugt wird. Wie gibt es das? Da Generator ebenfalls Seewasser gekühlt, bläst Auspuff das Seewasser zurück – Impeller defekt !!! Impeller gewechselt – alles wieder ok. Dieselvorfilter getauscht. In der Nacht keine Probleme.
1200 UTC ENE 4, See 3-4, Etmal 137 SM
So. 13.06.2004 (Tag 5)
Herrlicher Tag – Sonnenschein. Wind ca. 15 Kn. – Halbwind. Auch in der Nacht schönes Segeln.
1200 UTC ESE 3, See 2-3, Etmal 133 SM
Mo. 14.06.2004 (Tag 6)
Wetter trüb, Wind wird schwächer, dreht nach Süd, das heißt Raumschot. Blister gesetzt – zerreißt sofort. – Shit. Wieder Genua gesetzt – ausgebaumt. Leider kann Baum zuwenig weit nach achtern geholt werden, Babystag ist im Weg, das heißt Genua kann nur zu 2/3 gesetzt werden. Machen trotzdem gute Fahrt – ca. 5 Kn. Die Nacht sehr hässlich, ständig Squalls. Einmal bündeln sich alle Squalls zu einem Wolkenfeld mit ca. 8 sm Durchmesser Es regnet unvorstellbare Massen, es blitzt und kracht. Der Wind kommt plötzlich aus allen Richtungen. Manfred wirft die Maschine an und versucht die Segelstellung auf “ Raum“ zu halten. Genua ist noch ausgebaumt!!! Zwecklos. Ich berge das Groß bis auf ein paar Quadratmeter. Anschließend rollen wir die Genua mitsamt Spibaum weg. Es geht. Sodann fahren wir mit Maschine wieder auf unseren Kurs. Nach ca. 1 Std. ist der Spuk wieder vorbei. Segel werden wieder gesetzt. Trotz einiger weiterer leichter Squalls verläuft der Rest der Nacht relativ ruhig.
1200 UTC SW 3-4, See 2-3, Etmal 98 SM
Di. 15.06.2004 (Tag 7)
Herrliches Wetter, Segel Raumschot, Speed 3,5 – 5 Kn. Kein Fisch !!!
1200 UTC SW 5, See 4, Etmal 132 SM
Mi.16.06.2004 (Tag 8)
Wir bergen in der Früh die Segel, es macht keinen Sinn mehr. Speed nur mehr 2,5 – 3 Kn. Maschine an, 2.200 U ergibt Marschfahrt von ca. 6 Kn. Dieselvorfilter gereinigt. Nachmittags Badestop in über 4000 Meter Wassertiefe. Neue Köder an die Angel. Ich glaube es gibt hier keine Fische. Sehen auch keine fliegenden Fische und Delphine mehr. Letzte Nacht auch erstmals kein Fischerboot gesehen, die Nächte davor jedes Mal. Am Funk japanische Stimmen. Ich glaube die Japaner fischen den ganzen Atlantik leer. Nach Einbruch der Dunkelheit erster Biss. Zieht die Schnur wie irre von der Rolle. Und ist auch schon wieder weg. Köder ist noch dran, Haken etwas aufgebogen. Noch 1500 sm bis Horta.
1200 UTC SW 2, See 2, Etmal 107 SM
Do. 17.06.2004 (Tag 9)
Am Vormittag ca. 6 Std. segeln, dann wieder motoren. Am Abend heftige Squalls. Einer dreht Manfred mit dem Schiff fast um die eigene Achse und kappt dabei die Angelleine. Köder futsch. Da es bereits dunkel ist, lassen wir für heute das fischen.
1200 UTC NE 3, See 3, Etmal 139 SM
Fr. 18.06.2004 (Tag 10)
Strahlender Sonnenschein, kaum Wellen, kein Wind, Motorpartie
1200 UTC NE 3, See 3, Etmal 124 SM